FED-Entscheid: US-Notenbank will Tapering wie vom Markt erwartet beschleunigen – auch Zinsanhebung soll schneller kommen

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Die US-Notenbank Fed will schneller aus ihrer extrem lockeren Geldpolitik aussteigen als bisher beabsichtigt. Zum einen sollen die milliardenschweren Käufe von Wertpapieren wie Staatsanleihen schneller zurückgefahren werden. Zum anderen werden angesichts der hohen Inflation raschere Zinsanhebungen in Aussicht gestellt. Der US-Dollar legte nach Bekanntgabe der Sitzungsergebnisse deutlich zu.

Wie die Federal Reserve am Mittwoch nach ihrer Zinssitzung in Washington mitteilte, sollen die immensen Wertpapierkäufe im Januar um 30 Milliarden US-Dollar verringert werden. Das ist das doppelte der Summe, um die die Käufe im November und Dezember reduziert wurden. In den Monaten darauf seien Reduzierungen im selben Ausmaß wahrscheinlich, sie sollen sich aber nach der wirtschaftlichen Lage richten.

Ursprünglich hatte die Fed pro Monat für 120 Milliarden Dollar je Monat Staatsanleihen und Hypothekenpapiere gekauft. Das sollte die Finanzierungsbedingungen günstig halten und die US-Konjunktur in der Corona-Pandemie stützen. Analysten hatten ein beschleunigtes Abschmelzen der Käufe wegen der hohen Inflation erwartet.

Darüber hinaus signalisierte die Fed raschere Zinsanhebungen. Für kommendes Jahr rechnen die Notenbanker laut neuen Prognosen mit insgesamt drei Zinsschritten um jeweils 0,25 Prozentpunkte. Bisher wurde allenfalls eine Anhebung angedeutet. Im Jahr 2023 könnten laut den Projektionen drei Zinsanhebungen folgen, zwei weitere Anhebungen sind für 2024 signalisiert. Die Prognosen der Fed sind Ergebnis der Erwartungen der einzelnen Notenbanker im geldpolitischen Ausschuss FOMC.

Hintergrund des erhöhten Straffungstempos dürfte die hohe Inflation sein. Im November war die Teuerungsrate mit 6,8 Prozent auf den höchsten Stand seit 39 Jahren gestiegen. Bisher hatte die Fed die Entwicklung als größtenteils übergangsweises Phänomen bewertet. Jetzt spricht sie lediglich von einer erhöhten Inflation, die Folge eines pandemiebedingten Ungleichgewichts von Angebot und Nachfrage sowie weniger Corona-Beschränkungen sei.

onvista/dpa-AFX

Titelfoto: Orhan Cam / Shutterstock.com

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