Roku: Anleger bestrafen schwache Quartalszahlen gnadenlos – Aktie vorbörslich über 20 Prozent im Minus

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Der Streaming-Anbieter Roku hat die Anleger mit der jüngsten Zahlenvorlage vor den Kopf gestoßen. Dabei lesen sich Umsatz und Gewinn eigentlich solide: Das Unternehmen meldete für das vierte Quartal einen Nettogewinn von 23,7 Millionen Dollar oder 18 Cent pro Aktie, verglichen mit 67,3 Millionen Dollar oder 49 Cent pro Aktie im Vorjahresquartal. Der Marktkonsens hatte lediglich bei einem Gewinn von 5 Cent pro Aktie gelegen. Der Umsatz stieg von 649,9 Millionen Dollar auf 865,3 Millionen Dollar, während Analysten mit 894 Millionen Dollar gerechnet hatten. Das Unternehmen erwirtschaftete 161,7 Millionen Dollar Umsatz aus seinem Spielergeschäft und 703,6 Millionen Dollar aus seinem Plattformgeschäft, das Werbe- und Lizenzeinnahmen umfasst. Nach den starken Wachstumsraten der vergangenen Quartale von bis zu 80 Prozent sorgt der jüngste Anstieg um 33 Prozent damit für weniger Begeisterung bei den Anlegern.

Für Enttäuschung sorgt jedoch vor allem der Ausblick – Während das Unternehmen für das erste Quartal 2022 mit einem Umsatz von 720 Millionen Dollar rechnet, sowie einem Gewinn von 55 Millionen Dollar, war der Markt bisher von 750 Millionen Dollar Umsatz und einem Gewinn von 79 Millionen Dollar ausgegangen.

CFO Steve Louden äußerte sich während der gestrigen Zahlenvorlage, dass der Ausblick die „Standard-Saisonalität im ersten Quartal und die Erwartungen für Unterbrechungen der Lieferkette widerspiegelt“. Es gäbe „erhöhte Kosten auf dem Markt“ und das Unternehmen sieht zudem Lieferunterbrechungen für einige Komponenten – besonders für TV-Geräte.

Die Aktie stürzte bereits am Donnerstag im nachbörslichen US-Handel um über 20 Prozent ab. Im heutigen vorbörslichen Handel notieren die Papiere gut 26 Prozent im Minus. Damit reiht sich die Tech-Aktie in die turbulenten Marktbewegungen der letzten Wochen ein. In den letzten drei Monaten musste die Aktie um über 40 Prozent in die Knie gehen. Auch hier hat eine leicht schwächere Prognose und ein weniger stark ausgefallenes Wachstum ausgereicht, um eine extreme Kursbewegung herbeizuführen. Die geringe Liquidität am Markt, die allgemeine Unsicherheit und die Umschichtung von Wachstums- hin zu Value-Titeln tut dem Tech-Sektor weiterhin keinen Gefallen.

onvista-Redaktion

Titelfoto: II.studio / Shutterstock.com

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