RWE erhöht Prognose – Hohe Investitionen in Grüne Energie – Analysten heben Daumen

onvista · Uhr
Quelle: rafapress/Shutterstock.com

RWE sieht sich dem Klimaschutz verpflichtet und erhöht den Ausbau regenerativer Energie. Alleine in diesem Jahr plant der Dax-Konzern fünf Milliarden Euro in ihr grünes Portfolio zu investieren. Das seien 30 Prozent mehr als ursprünglich geplant. Diese Summe sei nicht einmalig. RWE hat sich im vergangenen November verpflichtet, bis 2030 jedes Jahr 5 Milliarden in ihr grünes Kerngeschäft investieren.

Dieser Investitionen zeigen erste Erfolge: RWE hat im ersten Halbjahr 2022 dank des Ausbaus der Windenergie und besserer Windverhältnisse knapp 20 Prozent mehr Strom aus erneuerbarer Energie erzeugt als im Vorjahreszeitraum. Im Geschäftsbereich „Wasser, Biomasse, Gas“ stieg das Ebitda von 297 Millionen auf 755 Millionen Euro und hat sich damit mehr als verdoppelt. Alleine die Gewinne aus dem Bereich „Offshore Wind“ sind um 200 Millionen Euro gestiegen.

RWE erwartet nun ein bereinigtes EBITDA von 5,0 bis 5,5 Mrd. € (bisher: 3,6 bis 4,0 Mrd. €). Im Kerngeschäft geht der Versorger von einem bereinigten EBITDA von 4,3 bis 4,8 Mrd. € (bisher: 2,9 bis 3,3 Mrd. €).

Diese Erhöhung basiert auf den erneuerbaren Energien und dem Stromhandel, da der Ausblick für Kohle und Kernenergie unverändert bleibt. Diese positiven Zahlen sollen sich im Geschäftsjahr 2023 fortsetzen.

RWE: Gewappnet für Lieferstopp russischen Gases

Die Bezüge von Gas aus Russland stellen mittlerweile, so RWE, kein Risiko mehr dar. Die Vereinbarungen zur Abnahme von russischem Gas bis 2023 seien nun durch Absicherungsgeschäfte vollständig abgeschirmt. Durch die Absicherungsgeschäfte will RWE seinen Lieferverpflichtungen dennoch nachkommen können, sollte das russische Gas wegen eines Lieferstopps nicht mehr verfügbar sein.

RWE bezieht mittlerweile keine russische Kohle mehr, was auch zu Abschreibungen führte. Die Belastungen belaufen sich auf 850 Millionen Euro.

Dickes Plus dank steigender Energiepreise

Das zweite Kerngeschäft ist der Handel mit Strom. Und auch hier sahnt RWE derzeit dank gestiegener Strompreise ab. Die Preissteigerungen nach den westlichen Sanktionen gegen Russland haben die Kassen gut gefüllt.

Das birgt derzeit noch politischen Sprengstoff, da die Forderungen von SPD und den Grünen nach einer Übergewinnsteuer immer noch nicht vom Tisch sind.

Goldman Sachs sieht Potenzial von 45 Prozent

Diese Zahlen haben die Analysten überzeugt: Goldman Sachs hob die Daumen und sieht das Kursziel bei 60 Euro. Derzeit liegt die Aktie bei knapp 41,50 Euro. Goldman Sachs sieht beim Versorger ein Potenzial von knapp 45 Prozent. Der Analyst Alberto Gandolfi lobte die Bereiche Wind und Solar, die sich seiner Meinung nach hervorragend entwickeln, während die Importe von Kohle und Erdgas aus Russland mittlerweile auf nahezu null heruntergefahren wurden.

Das Bankhaus Metzler gibt sich auch optimistisch und erhöht das Kursziel für die RWE-Aktie von 50 auf 54 Euro. Positiv sei die gestiegenen Nettobarmittel und der Anteil an E.ON, der auch als Cash zu bewerten sei.

(mit Material von dpa-AFX)

Das könnte dich auch interessieren

Neueste exklusive Artikel