Wirtschaft der Schwellenländer zieht an

Swiss Re: Asien als Wachstumsmotor der Weltwirtschaft

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Quelle: Koto Amatsukami/Shutterstock.com

Um den Faktor 3,3: So viel schneller wächst die Wirtschaft in den Schwellenländern 2023 im Vergleich zu den Industrieländern, laut dem Schweizer Rückversicherer Swiss Re. In den letzten 20 Jahre lag dieser Faktor bei 2,2.

Diese Steigerung sei den asiatischen Ländern zu verdanken, wie etwa Indien, Thailand, Indonesien und Malaysia. In diesen Ländern werde es, so Swiss Re, in den nächsten Jahren einen Boom geben. Die Inflation werde zudem an Tempo verlieren.

China: Dieses Jahr als Outperformer

In diesem Jahr dürfte aber China der Outperformer sein: Swiss Re rechnet mit einem Wachstum für dieses Jahr von 5,4 Prozent. Sollte sich diese Prognose bewahrheiten, dann wäre China das einzige Land, in dem das Wirtschaftswachstum dieses Jahr höher ausfällt als 2022.

Im letzten Jahr war die Binnennachfrage aber aufgrund der Anti-Corona-Maßnahmen stark beeinträchtigt, die erst gänzlich im Dezember 2022 aufgehoben wurden. Die Chinesen haben nach zwei Jahren strikten Lockdown-Bestimmungen vieles nachzuholen – und das treibt den Konsum.

Fragwürdige Einstufung der Schwellenländer

Das Konzept der Schwellenländer (Emerging Markets) bedürfte dringend einer Überarbeitung. Es scheint, als ob die Finanzbranche noch in den 80er-Jahren stecken geblieben ist. China, immerhin die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt, gilt wie Taiwan und Südkorea als Schwellenland.

Im Schwellenland-Index von MSCI ist China mit 26 Prozent gewichtet, gefolgt von Taiwan mit 15 Prozent. Mit 12,5 Prozent liegt Südkorea auf dem 4. Platz. Unter den ersten vier Plätzen werden drei Industrieländer mit insgesamt 53,5 Prozent gewichtet. Unter den ersten vier Plätzen ist mit Indien nur ein Staat, der von der wirtschaftlichen Entwicklung (noch als) ein Schwellenland gelten kann.

So kannst du an dieser Entwicklung teilhaben

Wer diese Prognose der Swiss Re teilt und an dieser Entwicklung teilhaben möchte, kann über einen ETF investieren, wie etwa über den iShares MSCI Emerging Markets. Es gibt einen ausschüttenden ETF, der die Dividenden an die Anleger auszahlt, und einen thesaurierenden ETF, der die Dividenden automatisch neu anlegt.

Lohnt sich eine Investition in Schwellenländer?

Eine Investition Schwellenländer kann sich lohnen, da sie im Vergleich zu Industrieländern dynamischer wachsen. Der Investitionsbedarf ist höher und das zieht Investoren an. Nachteile: Bei einer Rezession werden Projekte (etwa für die Infrastruktur) oft aus Geldmangel nicht mehr verlängert und der Konsum bricht stark ein. Die Entwicklung von Schwellenländern korreliert daher stärker mit der Weltwirtschaft, als es bei Industrieländern der Fall ist.

Zum Vergleich: Unten seht ihr die Performance zweier thesaurierender ETFs auf Dollarbasis auf 3-Jahresbasis. In der Zwischenzeit gab es Lockdowns, den Ausbruch des Krieges zwischen Russland und der Ukraine sowie steigende Zinsen. Was auffällt: Während die Schwellenländer sich mit plus 2,6 Prozent kaum bewegten, sind die Industrieländer mit fast 40 Prozent im Plus.

Quelle: onvista media

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