Stimmung hellt sich auf

Handelsverband HDE - Konsumbarometer auf höchstem Stand seit Ende 2021

Reuters · Uhr (aktualisiert: Uhr)
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Berlin (Reuters) - Die Stimmung unter den deutschen Verbrauchern ist einer Umfrage zufolge wegen der sinkenden Inflation so gut wie seit rund zweieinhalb Jahre nicht mehr.

Das entsprechende Konsumbarometer stieg im Mai auf 97,5 Punkte, von 96,1 Zählern im April, wie der Handelsverband Deutschland (HDE) am Montag mitteilte. Das ist bereits der vierte Anstieg in Folge und der höchste Wert seit Ende 2021. "Dabei macht sich auch die sinkende Inflationsrate positiv bemerkbar", so der Branchenverband zu der Umfrage unter 1600 Verbrauchern. Diese liegt aktuell bei 2,2 Prozent. Niedriger war sie zuletzt vor rund drei Jahren. "Der zunehmende Optimismus der Verbraucherinnen und Verbraucher könnte in den nächsten Monaten zu einer Erholung des privaten Konsums führen", hofft der HDE.

Deren Ausgaben sind im ersten Quartal gesunken, wie das Statistische Bundesamt ermittelte. Das verhinderte ein stärkeres Wirtschaftswachstum. Von Januar bis März legte das Bruttoinlandsprodukt um 0,2 Prozent im Vergleich zum Vorquartal zu, weil Bauinvestitionen und Exporte zuletzt wuchsen. "Die privaten Konsumausgaben gingen dagegen zurück", wie die Statistiker in einer ersten Schätzung herausfanden.

Die meisten Ökonomen gehen allerdings davon aus, dass das Geld bei den Verbrauchern künftig wieder etwas lockerer sitzen dürft. So steigen die Realeinkommen angesichts der teils deutlichen Lohnerhöhungen bei sinkender Inflation wieder, während die rund 21 Millionen Rentner ab Juli 4,57 Prozent mehr Rente bekommen. Der HDE-Umfrage zufolge hat sich im Mai bereits die Anschaffungsneigung der Verbraucher weiter erhöht, was den privaten Konsum in den kommenden Wochen ankurbeln könne. "Allerdings planen die Verbraucher gleichzeitig, ihre Sparanstrengungen zu verstärken", hieß es zugleich. "Verfügbares Einkommen fließt somit nicht nur in den Konsum, sondern auch in die finanzielle Absicherung."

(Bericht von Rene Wagner, redigiert von Ralf Banser - Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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