onvista-Börsenfuchs: Langfristige Strategien vs. kurzfristige Spekulationen

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Hallo Leute! Nach der EZB ist vor der Fed – und umgekehrt. Stellt Euch aber auch auf die America-first-Variante ein: Nach der Fed ist vor der Fed. Denn nach den Beschlüssen der Ami-Währungshüter heute Abend geht‘s morgen garantiert gleich weiter mit der Diskussion: Was macht die Fed beim nächsten Mal? Als Beobachter kann einen das auf Dauer ganz schön nerven. Schon jetzt verschicken Vordenker der Finanzindustrie zahlenschwangere Planspiele zu den amerikanischen Leitzinsen in den kommenden Monaten. Nur, was könnt Ihr als Anleger damit anfangen?

Dass heute zum zweiten Mal ein Rate Cut um 0,25 Prozentpunkte beschlossen wird, gilt an den Märkten mehrheitlich als sichere Sache – trotz Trump-el, der ja die Währungshüter immer lauter beschimpft und zu stärkeren Zinssenkungen drängt. Analysten von der Wall Street melden mir, dass zum Wochenbeginn etwa 66 Prozent auf diesen Schritt bauen, davor waren es sogar gut 99 Prozent. Circa 25 Prozent der Akteure glauben an einen weiteren Zinsschritt der Fed schon im Oktober, aber andere 25 Prozent glauben das nicht. Außerdem sieht man eine 14-Prozent-Chance, dass bis Jahresende zinsmäßig überhaupt nix passiert, während 40 Prozent für mindestens eine Zinssenkung sprechen, 36 Prozent für zwei und 10 Prozent sogar für drei Schritte nach unten. Na, hilft Euch das etwa weiter?

Da freut’s mich wirklich, dass in diesen Tagen sozusagen parallel genau das Gegenteil zu beobachten ist: Offenbar setzen immer mehr Anlagestrategen das Fernglas auf, um erkennen zu können, wo sich gaaanz langfristige Aktienchancen abzeichnen (mach ich auch, schon immer). Ein Stichwort taucht dabei häufig auf: Themen statt Branchen. Schon jetzt sind thematische Investmentstrategien beliebt, und viele Anleger fragen sich, welche gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Trends in den nächsten Jahren auch an der Börse punkten werden. Dazu die Gedanken eines internationalen Fondsmanagers, die ich sympathisch finde.

Die Welt verändert sich mit großer Geschwindigkeit. Bei genauerem Hinsehen sind es hauptsächlich vier Themenbereiche, die den stärksten Einfluss auf diesen Wandel haben und die jeden Menschen in seinem Alltag direkt betreffen: Der Ausbau der Infrastruktur, der demografische Wandel, das zunehmende Umweltbewusstsein und technische Innovationen. Konkrete Beispiele: Überall auf der Welt gibt es eine riesige Investitionslücke beim Ausbau von Straßen, Flughäfen oder dem Netzwerk des öffentlichen Personennahverkehrs. Um den demografischen Herausforderungen zu begegnen, sind neue Formen des Zusammenlebens notwendig und auch verbesserte medizinische Unterstützung. Dazu kommt die immer größer werdende Sorge um unsere Umwelt. Schädliche Emissionen sollen in Zukunft deutlich reduziert, Müll vermieden und Rohstoffe wiederverwendet werden. Neuerungen in der Technik, die etwa die digitale Kommunikation oder Cybersicherheit voranbringen, stehen für ein weiteres großes Thema.

Das alles sind auch Aktienthemen, denn dafür stehen zahlreiche Unternehmen rund um den Globus, große und kleine. Außerdem kümmern sich immer mehr Aktienfonds um diese Themen. Ihr solltet auch dabei sein, meine Freunde, wenn Ihr wirklich langfristig tickt und Euer Depot international streut!

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