onvista-Börsenfuchs: Kursrückschläge sind nix Besonderes

onvista · Uhr

Hallo Leute! „Die Bullen scharren wieder mit den Hufen“, war meine Headline vorgestern. Heute schreibt die eine große Bank zu Recht: „Die Bären melden sich zurück.“ Der Dax sei zurück im Korrekturmodus, meint der Analyst eines Brokers, denn der Handelsstreit hinterlasse immer deutlichere Spuren. Auch wenn es manchen kurzfristigen Spekulanten weh tut – die Kursrückschläge seit gestern sind wirklich nix Besonderes. Sie erinnern die Optimisten unter den Börsianern aber an die unveränderten Risiken, die Stabilität des Aktienmarkts ist relativ.

Wir wissen halt noch nicht, was der Zoll-Zoff rund um den Globus schon angerichtet hat. Vor allem weiß ja niemand, wann und wie sich Amis und Chinesen einigen werden. So was Ähnliches könnte man auch über die Brexit-Insel sagen. Jedenfalls: Da kommen ein paar ungünstige bis miese Wirtschaftsnachrichten raus – und schon erinnern sich die Börsianer daran, dass sie eigentlich ganz schön unsicher sind.

Verschreckt hatten gestern überraschend schlechte Daten aus der Ami-Industrie. Darauf sagten Wall-Street-Insider schon fast panikartig, es sei offensichtlich, dass der US-chinesische Handelsstreit bereits „großen Schaden“ angerichtet hat. Vorhin kamen dann unsere Wirtschaftsforschungsinstitute mit einer deutlich nach Süden korrigierten Prognose für Deutschland. „Die deutsche Industrie befindet sich in einer Rezession, die inzwischen auch auf die unternehmensnahen Dienstleister durchschlägt“, wird in der Gemeinschaftsdiagnose erläutert. Dass die Wirtschaft überhaupt noch expandiert, ist vor allem auf die anhaltende Kauflaune der privaten Haushalte zurückzuführen. Also, Leute, tragt weiter Eure Kohle in die Geschäfte (oder gebt sie online aus)!

Und stellt Euch erst mal darauf ein, dass wir nach wie vor nicht klarsehen, dass die Konjunktur- und Unternehmensmeldungen gemischt bleiben und die Aktienkurse uneinheitlich. Ich bin gespannt, wann unsere GroKo die schwarze Null aufgibt und zusätzliches Geld für Investitionen locker macht. Das fordert ja auch (gerade wieder) Super-Mario, der scheidende Präsident der Europäischen Zentralbank. Eine lockere Haushaltspolitik sollte die geldpolitischen Maßnahmen der EZB flankieren. Bleibt Ihr schön locker, meine Freunde!

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