onvista-Börsenfuchs: Wir schaukeln im Börsenblues weiter

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Hallo Leute! Zu schnell? Zu viel? Zu hoch? Experten (und solche, die sich gerne so nennen lassen) fällt es momentan schwer, klare Linien für die Börse zu ziehen. Ich kann sie vor mir sehen, achselzuckende Analysten nachdenklich zurückgelehnt mit zusammengepressten Lippen. Und immer mehr Anleger kriegen den Herbstblues. Kein Wunder. Und das Wetter trägt dazu bei. Viele Menschen fühlen sich in der dunklen Jahreszeit oft müde und antriebslos. Herbstblues ist eine Art Stimmungstief, wenn die Tage kürzer und der Himmel grauer wird.

Und was heißt das übertragen auf Wirtschaft und Börse? Offensichtlich waren die Märkte der Realität zu schnell vorausgeeilt, ist zu viel von der Fed und EZB erwartet worden, sind unsere Aktienkurse deshalb auch zu hoch geklettert. Zuletzt war zu viel Konjunkturoptimismus spürbar. „Konjunkturdelle“ wird jetzt immer häufiger durch „Rezession“, das böse R-Wort, ersetzt. Die jüngsten schwachen Daten aus Ami-Land haben die Stimmung zusätzlich getrübt – jetzt warten alle auf die Arbeitsmarktdaten als traditionell wichtige Indikatoren.

Apropos: Indikatoren wie der in Kategorien unterteilte Index für wirtschaftliche und politische Unsicherheit belegen dagegen, dass nicht die Geldpolitik, sondern die Handelspolitik der größte Unsicherheitsfaktor ist. Und skeptische Analysten ergänzen heute, dass wichtige Frühindikatoren für den globalen Handel bisher noch südwärts gerichtet sind. Die von vielen Anlegern erhoffte Wende lässt somit weiterhin auf sich warten. Dies hat auch negative Auswirkung auf die Aussichten für die Unternehmensgewinne weltweit. Und dazu erinnern Frankfurter Strategen daran, dass sich die koreanische Exportentwicklung hat sich in der Vergangenheit als zuverlässiger Frühindikator für das Gewinnwachstum der Unternehmen erwiesen hat. Hää, Korea, habt Ihr das gewusst, Leute? Bis zuletzt waren die Exporte Koreas rückläufig. Damit dürften sich die negativen Revisionen bei den Schätzungen für die Nettoergebnisse der Unternehmen erst einmal fortsetzen, befürchten die Experten.

Bleibt also lieber bescheiden und demütig, meine Freunde, erst mal während der Herbstwochen. Wahrscheinlich werden sich die Schaukelbörsen bis auf weiteres fortsetzen.

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