onvista-Börsenfuchs: Wer hat Angst vor einem katastrophalen Crash?

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Hallo Leute! Man muss wirklich nicht jede Analyse analysieren und jede Prognose kritisch zerpflücken. Doch was Otmar Issing, der prominente Ökonom mit großer Erfahrung, in einem Interview warnend verbreitet hat, kann einem schon unter die Haut gehen. Er spricht nämlich über die Gefahr einer Finanzkatastrophe in bislang noch unvorstellbaren Ausmaßen. Wer ihn nicht kennt, sollte seine Vita googeln – mehr als eindrucksvoll! Als ehemaliger Chefvolkswirt und ehemaliges Direktoriumsmitglied der Europäischen Zentralbank war Issing 1998 maßgeblich am Entwurf der geldpolitischen Strategie der EZB beteiligt. Er gilt als einer der führenden Vertreter der Theorierichtung des Monetarismus in Deutschland.

Dieser Mann alarmiert nicht, um bekannt zu werden oder um ein Buch besser zu verkaufen. Klar, einer solchen Kapazität hört man zu. Droht uns also tatsächlich eine Krise „neuer Dimension“? Puh, das sind voll dramatische Formulierungen, die einem schon Angst einjagen können. Hat er Recht mit seiner Einschätzung, wenn er sagt: „Das jahrelange Niedrigzinsumfeld und erst recht negative Zinsen verleiten fast zwangsläufig dazu, dass Investoren bei der Suche nach Rendite Risiken eingehen, die sie nicht voll überschauen und die sie auch nicht meistern können, wenn diese Risiken plötzlich eintreten.“

Ihr kennt mich als hartnäckiger Optimist. Das bleibe ich auch, trotz meiner seit Monaten vorsichtiger werden Beurteilung der Konjunktur und der Börsenrekorde. Nach wie vor erkenne ich nämlich die immer stärker werdenden und für Anleger unberechenbaren Einflüsse von Geopolitik und Wirtschaftspolitik (nicht nur wegen dem Trump-eltier). Aber auch Issings Warnungen sind Ansichten – sind Meinungen, über die man natürlich streiten kann. Ihr selbst, meine Freunde, solltet Euch darüber im Klaren werden, ob Ihr Angst vor einem Crash habt oder eher gelassen bleibt.

Coole Typen brauchen ihre Strategie nicht über den Haufen zu werfen. Wer aber wie Issing eine Katastrophe fürchtet, sollte sein Anlageverhalten möglichst schnell entsprechend ändern. Das heißt, unter Annahme einer kommenden Finanzkatastrophe würde ich den Großteil aller Wertpapiere verkloppen. Dann wäre auch eine Versicherung gegen starke Kursverluste durch diverse Vorsichtsmaßnahmen (Stop-Loss, Optionen, Zertifikate oder ähnliches) nicht mehr beruhigend. Die Erlöse sollte man zusammen mit dem größten Teil des Cash-Bestands in physisches Edelmetall umwandeln und dieses raffiniert daheim (nur nicht bei Banken!) lagern. Edelmetall heißt in einer solchen Situation nichts anderes als Gold und nochmals Gold. Leute, wenn Ihr fragen solltet, was ich jetzt tun würde oder nicht, verweise ich meinen wiederholten Appell: Cool, aber wachsam bleiben! Also keine Panik, bitte!

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