onvista-Börsenfuchs: Geld ausgeben, Geld anlegen – nicht auf alles verzichten!

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Hallo Leute! Wirtschaft und weite Teile der Gesellschaft fahren jetzt langsam wieder hoch. Trotzdem bin ich noch voll unsicher, ob wir schon übern Berg sind (abgesehen davon, dass es viele Krisenverlierer gibt). Zwar freuen sich die Börsianer über jede auch nur einigermaßen positive Info wie die folgende: Trotz zunehmender Spannungen und gegenseitiger Anschuldigungen wegen der Coronavirus-Pandemie wollen Chinesen und Amis an ihrem Handelsdeal festhalten.

Aber das Erfreuliche bleibt die Ausnahme, meist ist es die Hoffnung. Denn es gibt immer noch miese Meldungen am laufenden Band: Lage der Unternehmen bleibt laut DIHK-Umfrage äußerst kritisch. Deutsche Exporte brechen so stark ein wie seit 30 Jahren nicht. Erster Landkreis überschreitet neue Obergrenze, usw. Immerhin muss man anerkennen (auch wenn’s schwerfällt): Die Börse versucht krampfhaft, das Gute, das noch in diesem Jahr beginnen soll, vorwegzunehmen. Unterstützung kommt von Anlagestrategen, die uns bereits auf der konjunkturellen Talsohle sehen und eine (mehr oder weniger zügige) Erholung fürs zweite Halbjahr vorhersehen.

Mancher von Euch wird mir Goethe entgegenhalten: „Die Botschaft hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube.“ Geht mir auch so. Vor allem darf das verdammte Virus nicht dazu führen, dass überall verzichtet wird – beim Geld ausgeben und beim Geld anlegen. Ich weiß natürlich, meine Freunde, dass viele Menschen nicht genug Kohle haben, um wunschgemäß damit umgehen zu können. Doch ist es „ungesund“, wenn 33 Prozent der Deutschen laut GfK-Studie glauben, dass sich ihre finanzielle Situation in den nächsten zwölf Monaten verschlechtern wird. Dies hat natürlich auch Einfluss auf ihr zukünftiges Konsumverhalten: Während ein Viertel auf ihren geplanten Urlaub verzichtet, wollen beispielsweise 7 Prozent den Kauf von Kleidung, Autos und Luxusgütern verschieben (um Bares lieber unter der Matratze zu stapeln). Die Corona-Pandemie und die damit einhergehenden Maßnahmen zur Eindämmung des Virus haben die Verbraucherstimmung schwer getroffen.

Zum wiederholten Mal, meine Freunde: Es kommt auf den jeweiligen Zeithorizont an. „Bedarfsorientiert“ einzukaufen, ist sicher kein Fehler. Nur knausern sollten die Deutschen jetzt und in den nächsten Monaten nicht – das wäre schädlich für die ganze Volkswirtschaft. Und beim Geldanlegen ist’s ähnlich. Zwar bleibt kurz- bis mittelfristig das Risiko weiterer Schwächeanfälle der Aktienkurse (hoffentlich keine zweite Infektionswelle!), doch sollte das nicht zum Verzicht auf ganz langfristige Sparpläne in Aktien, Aktienfonds (einschließlich ETFs) und Gold führen. Wer der momentan erstaunlich soliden Börsenlage nicht traut, kann ja erst mal zugucken. Aber die langfristige Vorsorge (z.B. fürs Alter) sollte deshalb nicht zurückgestellt werden

Auf alle Fälle: Verliert nicht den Mut, Leute, bleibt wachsam und gesund!

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