onvista-Börsenfuchs: Wer in asiatische Börsenmärchen investieren will

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Hallo Leute! Ihr kennt ja mein „Look east“, weil ich immer wieder mal auf die Anlagefantasie in Richtung asiatischer Schwellenländer hinweise. Der Wirtschaftsgigant China (eigentlich längst eine Industrienation) ist der Motor – jüngste Zahlen bestätigen das. Wer sich von der Pandemie und den übrigen Belastungsfaktoren für die Börse absolut nicht abschrecken lässt, sollte also gerade Unternehmen der Emerging Markets checken – aber nicht einfach wild gestreut über den ganzen Globus, sondern lieber mit klarem Schwerpunkt im fernen Osten.

Die Anlagestrategen der Deutschen Bank haben das heute gut begründet: Analysten rechnen für die Unternehmen aus den Emerging Markets für dieses Jahr mit Gewinneinbrüchen in Höhe von 9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Ein Wachstum der Gewinne wird lediglich für die Unternehmen aus den asiatischen Schwellenländern erwartet. Im kommenden Jahr könnte es für die asiatischen Unternehmen sogar zu einem „Goldilocks“-Szenario kommen: Mit dem Goldlöckchen-Szenario (englisch Goldilocks economy) beschreiben Wirtschaftsexperten so was wie die ideale Mitte – moderates Wachstum, moderate Inflation, niedrige Zinsen. Das wäre ein fruchtbarer Boden für gute Geschäfte, weshalb für Unternehmen aus den asiatischen Schwellenländern für 2021 mit einem Gewinnwachstum von 25 Prozent gerechnet wird. Besonders optimistisch zeigen sich die Analysten bei Unternehmen aus dem Energiesektor. Nach einem Minus von 48 Prozent in diesem Jahr wird für 2021 ein Plus von 82 Prozent erwartet. Ob jung, ob alt – auch die Deutschen mögen Märchen, aber auch in Verbindung mit Kapitalanlagen und Börse?

Chinas Erholung ist real. In den letzten Tagen gab’s nur good News. So ist der CEP-Indikator um 5,6 Punkte auf 50,0 Punkte geklettert. Dies ist erneut ein neuer Rekordwert für die seit Mitte 2013 bestehende Umfrage. Der Konjunkturoptimismus nimmt weiter recht deutlich zu. Der CEP-Indikator, der auf Basis des China Economic Panel (CEP) vom Mannheimer ZEW in Kooperation mit der Shanghaier Fudan Universität erhoben wird, gibt die Konjunkturerwartungen internationaler Finanzmarktexperten für China auf Sicht von zwölf Monaten wieder. Allerdings wird die Stärke der konjunkturellen Verbesserung von den Experten allerdings nicht mehr so hoch eingeschätzt wie im September: Die Wachstumsprognose des Bruttoinlandsprodukts beträgt fürs laufende Jahr 1,9 Prozent (bisher 2,7 Prozent). Auch die Vorhersage für 2021 sinkt um einen Prozentpunkt auf aktuell 4,7 Prozent. Der vor Corona übliche Wachstumspfad wird nach Ansicht der Experten somit erst ab 2022 wieder erreicht sein.

Ich würde meine Kohle jetzt nicht einfach nach China und die Schwellenländer Asiens schaufeln – das wäre viel zu einseitig (und damit zu riskant). Aber wer mutig ist, kann wenigstens ein bisschen an die fernöstlichen Märchen glauben.

Bleibt cool, Leute, bleibt vor allem gesund – und macht’s gut!

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