Bitcoin: Die nächste herbe Korrektur schüttelt den Markt ordentlich durch – so ist die Lage einzuschätzen

onvista · Uhr

Zuweilen gerät der vergleichsweise immer noch junge Krypto-Markt in ein Stadium der Euphorie, bei dem man sich leicht von der Vorstellung anstecken lassen kann, dass die Kurse tatsächlich nur noch eine Richtung kennen – nach oben und nur nach oben. Obwohl Bitcoin in der Vergangenheit immer wieder gezeigt hat, dass extreme Preisanstiege scheinbar eine mathematisch genaue und fast zwingende Konsequenz seiner zugrundeliegenden ökonomischen wie technischen Struktur sind, wird der Markt in den bullischen Phasen immer wieder davon überrascht und es kommt zu der angesprochenen Euphorie, die derzeit vor allem in den Sozialen Netzwerken beobachtet werden kann.

Die zwangsläufig eintretenden Korrekturbewegungen, die sich ebenfalls beeindruckend genau in die vergangenen Preismuster eingliedern, sind zwar ein Schwall kaltes Wasser auf diese kurzfristige Euphorie, sollten langfristig orientierten Anlegern jedoch keine Sorgen bereiten, da sie ebenfalls einen notwendigen Teil der langfristigen Preisbildungsmodelle beitragen. Wie bereits die Korrektur nach der steilen Kursbewegung bis auf 42.000 Dollar im Januar zurück in die Zone bei 30.000 Dollar, ist auch die heutige Korrektur von gut 15 Prozent von 58.000 auf im Tief bisher 48.000 Dollar zwar isoliert betrachtet heftig anzusehen, bewirkt im langfristigen Bild jedoch eine nötige Abkühlung des heiß gelaufenen Marktes und zeichnet auf charttechnischer Ebene wichtige neue Marken zur zukünftigen preislichen Orientierung.

Das langfristige Bild im Check

Fundamental hat sich am Investmentcase von Bitcoin natürlich nichts geändert. Die Kryptowährung profitiert langfristig von ihrer Eigenschaft als dezentral aufgebauter, alternativer Wertspeicher, der angesichts der weiter eskalierenden Geldpolitik und der dadurch entstehenden Probleme eine attraktiver werdende Alternative darstellt. Das wachsende Interesse aus dem institutionellen Sektor, sowie die wieder erwachende Aufmerksamkeit aus dem Bereich der Privatanleger, die ebenfalls ein Schlupfloch aus dem traditionellen Geldsystem sehen, dient als Kurstreiber für die derzeitige Rally der Krypto-Märkte.

Was sollte man als Anleger tun?

Zur besseren Einschätzung einer Korrektur wie heute sei noch einmal auf die vergangenen Preisentwicklungen in früheren bullischen Phasen von Bitcoin hingewiesen. Sowohl in der ersten starken Phase des Preisanstiegs um das Jahr 2013, als auch im Hype-Jahr 2017 haben mehrere starke Korrekturen von bis zu 40 Prozent stattgefunden. Angesichts dessen, dass fast sämtliche investierten Parteien derzeit enorm im Plus sind, sind Gewinnmitnahmen zwangsläufig zu berücksichtigen.

Obwohl die zwei bisherigen Korrekturen in diesem bullischen Zyklus in absoluten Zahlen gesehen noch heftiger waren als in vergangenen Phasen, ist der prozentuale Kursverlust diesmal bisher weniger schlimm ausgefallen und die Kurseinbrüche wurden aufgrund der momentan sehr hohen Nachfrage umso schneller wieder ausgeglichen. Zum Zeitpunkt des Schreibens hat sich der Kurs bereits wieder bis auf die Marke von 52.000 Dollar erholt. Dennoch kann man nach einer solchen Korrektur auch während einer bullischen Phase von einer mehrwöchigen Konsolidierung ausgehen, bevor der Preis eine neue Dynamik findet. Die letzte Korrektur im Januar hat eine dreiwöchige Konsolidierung nach sich gezogen.

Als langfristig investierter Anleger sollte man solche Korrekturen ohne fundamentale Auslöser als nicht gefährlich bewerten und aussitzen. Anleger, die auf einen Einstiegspunkt gewartet haben, können die nun mögliche Konsolidierungsphase genau dafür nutzen.

Von Alexander Mayer

Titelfoto: ImageFlow / Shutterstock.com

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