Dax: 50-Tage-Trendlinie rückt in den Fokus ++ Ströer: Starkes zweites Quartal ++ Cherry: Ausgabepreis im unteren Bereich

onvista · Uhr

Das Auf und Ab des Dax unterhalb des Rekordhochs aus der vergangenen Woche dürfte sich am Donnerstag fortsetzen. Nach dem Rücksetzer zur Wochenmitte werden zum Handelsbeginn wieder stabile Kurse erwartet.

An der Wall Street war der Leitindex Dow Jones Industrial am Vorabend im späten Handel ins Minus gerutscht. Die asiatischen Börsen zeigten sich ohne klare Richtung. Die Marktteilnehmer blieben nervös angesichts einer womöglich bald strafferen Geldpolitik in den USA, merkte Analyst Jeffrey Halley vom Handelshaus Oanda an.

Nach zwei stärkeren Börsentagen hatte der Dax am Mittwoch diese Gewinne fast vollständig abgegeben. Das Börsenbarometer pendelte dabei um die runde Marke von 15.500 Punkten. Analysten thematisieren vermehrt die 50-Tage-Duchschnittslinie, die aktuell bei gut 15.400 Zählern verläuft. Unter diesem aktuell noch eher ansteigenden Indikator für den mittelfristigen Trend schloss der Dax letztmals Ende Februar.

Solarbranche weckt Interesse – USA geht gegen chinesische Industrie vor

Anleger könnten die Aktien von Zulieferern der Solarbranche ins Visier nehmen. Die USA erwägen laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg Handelsrestriktionen gegen chinesische Solarfirmen. Die US-Regierung ist demnach bereit, einige in Chinas Region Xinjiang hergestellte Solargrundstoffe mit Importverboten zu belegen, um so gegen die mutmaßliche Unterdrückung des Volkes der Uiguren in dieser Region vorzugehen. Die Aktien von Wacker Chemie und SMA Solar legten vorbörslich auf Tradegate zu. Beide Unternehmen könnten laut Händlern von einem solchen Schritt profitieren.

Ströer konkretisiert Prognose – Zweites Quartal stärker als gedacht

Der Werbevermarkter Ströer hat im zweiten Quartal eine stärkere Erholung von den Lockdowns in der Pandemie erfahren als gedacht. Das Unternehmen erwartet nun einen Umsatz, der im Quartal 42 Prozent über dem Vorjahreszeitraum liegt, das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen soll um rund 70 Prozent zulegen, wie der MDax-Konzern am Donnerstag in Köln mitteilte. Bisher hatte Ströer ein Erlösplus von bis zu 40 Prozent in Aussicht gestellt, das operative Ergebnis sollte um mehr als 60 Prozent wachsen. Die in der Krise eingebrochene Außenwerbung (OOH) sei im Juni und den Sommermonaten wieder auf dem Niveau von vor der Krise angekommen, hieß es. Für das Gesamtjahr geht Ströer nun von einem Umsatz von 1,6 Milliarden Euro aus und damit in etwa so viel wie 2019. Das um Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis erwarten die Kölner zwischen 490 und 510 Millionen Euro. Vergangenes Jahr war von 570 auf 465 Millionen Euro abgesackt. Am Markt haben die Experten im Schnitt für 2021 aber bereits etwas mehr auf dem Zettel.

Cherry landet bei Ausgabepreis im unteren Bereich

Der Hersteller von Computer-Tastauren Cherry muss sich bei seinem Börsengang mit einem Ausgabepreis im unteren Bereich der Spanne zufrieden geben. Dieser sei auf 32 Euro je Aktie festgelegt worden, teilte das Unternehmen am Mittwochabend in München mit. Die Spanne hatte bei 30 bis 38 Euro gelegen.

Die anfängliche Marktkapitalisierung des Unternehmens liege bei 778 Millionen Euro, hieß es weiter. Hier hatte Cherry im besten Fall fast eine Milliarde Euro erwartet. Der Bruttoemissionserlös inklusive Mehrzuteilungsoption beträgt 416 Millionen Euro. Cherry selbst erhält davon lediglich 138 Millionen Euro, der Rest geht an Altaktionäre. Der Streubesitz liege bei rund 53 Prozent. Erster Handelstag im Regulierten Markt (Prime Standard) an der Frankfurter Wertpapierbörse soll der 29. Juni sein.

Unter Gamern ist das Unternehmen vor allem für seine klickenden mechanischen Tastaturen bekannt, von denen sie sich beim Zocken eine höhere Präzision erhoffen. Cherry bietet neben Tastaturen auch andere Peripheriegeräte an.

Die Cherry Europe GmbH mit Hauptsitz in Auerbach in der Oberpfalz und 400 Mitarbeitern ist nach eigenen Angaben ein weltweit führender Hersteller von Computer-Eingabegeräten mit Schwerpunkt auf Büro, Gaming, Industrie, Sicherheit und Gesundheits-Lösungen. Im ersten Quartal dieses Jahres sprang der Umsatz nach Cherry-Angaben um mehr als ein Drittel auf 37,7 Millionen Euro. Das Unternehmen wurde nach eigenen Angaben 1953 in Highland Park (US-Bundesstaat Illinois) gegründet und verlegte 1967 seinen Sitz nach Deutschland.

Weiterer Auftrag stabilisiert Nordex

Nach einem Auftrag aus Brasilien haben die Aktien von Nordex am Donnerstag vorbörslich etwas zugelegt. Beim Broker Lang & Schwarz ging es für die Papiere des Herstellers von Windkraftanlagen um gut 2 Prozent auf 18,40 Euro aufwärts. Erst am Dienstag war ein Auftrag aus Finnland eingegangen.

Die Branche stand zuletzt im heftigen Gegenwind: Vom Hoch seit 2016 bei 29,20 Euro ging es für Nordex-Papiere seit Anfang April in zwei Monaten um bis zu 43 Prozent abwärts. Zuletzt pendelten die Papiere um 18 Euro.

onvista/dpa-AFX

Titelfoto: solarseven / Shutterstock.com

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