CureVac: Neue Zulassungsdaten veröffentlicht – Impfstoff der ersten Generation hat eine Wirksamkeit von 48 Prozent – Aktie verliert

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Die Aktien des Tübinger Biotechunternehmens geben vorbörslich über 4 Prozent ab. CureVac hat heute neue zulassungsrelevante Daten zu seinem Impfstoff der ersten Generation veröffentlicht. Im Vergleich zu den bisher kommunizierten Daten hat sich die Wirksamkeit des Impfstoffes nicht wesentlich verbessert. Sie liegt weiterhin unter 50 Prozent.

40.000 Probanden

CureVac gab heute die Veröffentlichung der ersten Daten seiner zulassungsrelevanten Phase 2b/3-Studie HERALD für CVnCoV, den COVID-19-Impfstoffkandidaten der ersten Generation, auf dem Pre-Print-Server The Lancet bekannt. An der HERALD-Studie nehmen rund 40.000 Probanden in zehn Ländern in Lateinamerika und Europa in den vordefinierten Altersgruppen zwischen 18 und 60 Jahren sowie über 60 Jahren teil. Bei der endgültigen Analyse wurden COVID-19-Fälle auf Basis von 15 verschiedenen Virusvarianten detektiert.

Wirksamkeit hinkt hinterher

Wie bereits bekanntgegeben, basieren die Daten auf 228 bestätigten COVID-19-Fällen, die mindestens zwei Wochen nach der zweiten Impfung auftraten. CVnCoV zeigte insgesamt eine Wirksamkeit von 48 Prozent gegen eine COVID-19-Erkrankung jeglichen Schweregrades, einschließlich einzelner milder und nicht-respiratorischer Symptome. Bei Teilnehmern in der Altersgruppe zwischen 18 und 60 Jahren zeigte CVnCoV eine deutliche Schutzwirkung mit einer Wirksamkeit von 53 Prozent gegen eine Erkrankung jeglichen Schweregrades über alle 15 identifizierten Virusvarianten hinweg; für diese Altersgruppe wurde auch eine Schutzwirkung von 77 Prozent vor moderatem und schwerem Krankheitsverlauf errechnet. In der gleichen Altersgruppe bot CVnCoV zudem eine hundertprozentige Schutzwirkung vor einem Krankenhausaufenthalt oder Tod.

Zulassung trotzdem angestrebt

Obwohl der Impfstoff im Vergleich zur Konkurrenz deutlich weniger Schutz bietet möchte CureVac laut Pressemitteilung die Zulassung des Impfstoffes beantragen: „CureVac steht in engem Kontakt mit der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) mit der Absicht, die behördliche Zulassung zu beantragen, um den Impfstoff der großen Bevölkerungsgruppe zur Verfügung zu stellen, für die er nachweislich eine hohe Schutzwirkung bietet.“

Aktie weiterhin ein heißes Eisen

Selbst wenn die EMA den Impfstoff von CureVac zulassen sollte, dann dürfte er mit großer Wahrscheinlichkeit nicht so gut angenommen werden, wie die Vakazine von Moderna oder Biontech/Pfizer, da er in der Wirksamkeit doch deutlich zurückhängt. Hoffnung bietet da eher der Wirkstoff der zweiten Generation von CureVac. Hier dürften neue Daten im vierten Quartal des Jahres kommen. Von Ihnen hängt dann ach ab, ob die Aktie nochmal richtig in Fahrt kommt.

Aktuell ist auch der Schwung aus den Aktien von Biotech, Pfizer und Moderna etwas raus. Die neue Fantasie liegt gerade bei einem Wert aus Frankreich. Die Papiere von Valneva legen an der Börse schon seit Tagen zu.

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Die Aktie von CureVac ist daher nur für sehr mutige Anleger geeignet, die darauf spekulieren möchten, dass der Impfstoff der 2. Generation von CureVac deutlich bessere Daten liefert. Die restlichen Anleger sollten bis zur Veröffentlichung von neuen Daten an der Seitenlinie bleiben.

Von Markus Weingran

Foto: Homepage CureVac

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