Dax kämpft sich zurück – Entspannung am Energiemarkt – BMW kann glänzen, Varta deutlich erholt, Teamviewer muss bluten

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Der Dax <DE0008469008> hat sich am Donnerstag etwas von seinen jüngsten Verlusten erholt. Auftrieb gaben dem deutschen Leitindex nachlassende Inflationssorgen und ein Kompromissvorschlag im US-Schuldenstreit. Das Börsenbarometer überwand die zuletzt umkämpfte Marke von 15 000 Punkten und schloss 1,85 Prozent im Plus bei 15 250,86 Punkten. Bis zu seinem im August dieses Jahres bei gut 16 030 Punkten erreichten Rekordhoch aber ist der Weg noch recht weit. Der MDax <DE0008467416> der mittelgroßen Werte rückte am Donnerstag um 0,64 Prozent auf 33 506,20 Punkte vor.

„Hilfreich sind heute die rückläufigen Energiepreise, welche eine Entspannung an der Inflationsfront andeuten“, schrieb Marktexperte Andreas Lipkow von Comdirect. Nachdem sich Russlands Präsident Wladimir Putin für die Prüfung einer möglichen Erhöhung des Gas-Angebots für die Europäische Union ausgesprochen hatte, entspannte sich die Lage an den Öl- und Gasmärkten. Zudem sorgt in den USA aktuell ein Angebot der Republikaner, die Verlängerung der Schuldenobergrenze bis Dezember nicht blockieren zu wollen, für Unterstützung an der tonangebenden Wall Street.

Unter den Einzelwerten im Dax zählten BMW <DE0005190003> mit plus 2,3 Prozent zu den attraktivsten Werten. Der Autobauer konnte die Engpässe bei Halbleitern im dritten Quartal besser abfedern als der Konkurrent Mercedes-Benz, wie die jüngsten Absatzzahlen zeigten. Gleichwohl gehörten die Papiere von Daimler <DE0007100000> mit einem Aufschlag von rund 4 Prozent ebenfalls zu den größten Gewinnern im Leitindex, da Autoaktien <EU0009658681> in dem aufgehellten Umfeld auch europaweit wieder stark gefragt waren.

Die Papiere von Varta <DE000A0TGJ55> schnellten als klarer Spitzenreiter im MDax um knapp acht Prozent nach oben. Seit Mitte August waren die Aktien des Batterieherstellers nach einem enttäuschenden Halbjahreswachstum allerdings um ein Drittel gefallen. Den Kapitalmarkttag vom Vortag stufte der Stifel-Analyst Florian Pfeilschifter als „non-event“ ein.

Die Aktien von Teamviewer <DE000A2YN900> sackten als MDax-Schlusslicht um rund sieben Prozent ab, nachdem sie im Handelsverlauf ein weiteres Rekordtief erreicht hatten. Der Anbieter von Software für Fernwartungs- und Videokonferenzen hatte die Anleger tags zuvor mit einer Gewinnwarnung geschockt. An diesem Donnerstag nun folgten einige Kurszielsenkungen von Analysten.

Im Nebenwerteindex Sdax <DE0009653386> sicherten sich die Anteilscheine der Aareal Bank <DE0005408116> mit einem Plus von fast 24 Prozent auf 29,20 Euro den ersten Platz. Der Immobilienfinanzierer ist ins Visier von Finanzinvestoren geraten. Im Rahmen der bisher geführten Gespräche wurde ein indikativer Übernahmepreis von 29,00 Euro je Aktie genannt.

Auch an den anderen europäischen Leitbörsen ging es gen Norden. So stieg der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 <EU0009658145> um 2,14 Prozent auf 4098,34 Punkte. Der Pariser Cac 40 <FR0003500008> und der Londoner FTSE 100 <GB0001383545> legten jeweils weniger deutlich zu. In New York stand der Dow Jones Industrial <US2605661048> zum europäischen Handelsschluss mit 1,5 Prozent im Plus.

Der Kurs des Euro <EU0009652759> stieg. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,1562 (Mittwoch: 1,1542) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8649 (0,8664) Euro.

Am Anleihemarkt fiel die Umlaufrendite von minus 0,26 Prozent am Vortag auf minus 0,28 Prozent. Der Rentenindex Rex <DE0008469107> gab um 0,04 Prozent auf 144,29 Punkte nach. Der Bund-Future <DE0009652644> legte um 0,07 Prozent auf 169,73 Punkte zu.

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Titelfoto: H-AB/Shutterstock.com

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