BASF, Teamviewer und Mercedes veröffentlicht gute vorläufige Zahlen – die wichtigsten News vor Börsenstart

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Eine bislang erfreuliche Börsenwoche am deutschen Aktienmarkt droht mit Kursverlusten zu enden. Die Aussicht auf kräftige Leitzinserhöhungen in den USA nach überraschend deutlich gestiegenen Verbraucherpreisen lastet auf den Aktienmärkten. So kam es am Donnerstag an der Wall Street zu deutlichen Abgaben. Noch stärker verloren die zinssensiblen Technologiewerte.

Der Dax verlor am Freitag in den ersten Handelsminuten 0,69 Prozent auf 15 384,11 Punkte. Damit zeichnet sich für den deutschen Leitindex auf Wochensicht noch ein Gewinn von rund 1,9 Prozent ab. Der MDax der mittelgroßen Werte fiel am Freitagmorgen um 0,84 Prozent auf 33 246,49 Zähler zu. Der EuroStoxx 50 als Leitindex für die Eurozone büßte rund 1,0 Prozent ein.

Mercedes Benz Group: Gute vorläufige Zahlen

Der Stuttgarter Autobauer hat im Jahr 2021 auf Basis vorläufiger ungeprüfter Zahlen ein starkes Finanzergebnis erzielt. Das Geschäftsfeld Mercedes-Benz Cars & Vans übertraf die Prognosespanne von 10 bis 12 % und erwartet nun für das Gesamtjahr eine bereinigte Umsatzrendite von 12,7 %. Trotz anhaltender Engpässe bei der Versorgung mit Halbleitern wies das vierte Quartal von Mercedes-Benz Cars & Vans eine starke bereinigte Umsatzrendite von 15,0% auf, die auf eine solide Nettopreisgestaltung, einen guten Produktmix und eine günstige Gebrauchtwagenperformance zurückzuführen ist. Die starke Profitabilität des Pkw-Geschäfts führte auch zu einem soliden Free Cashflow des Industriegeschäfts, der über der Unternehmensprognose lag.

In einem schwachen Marktumfeld ziehen die Aktien von Mercedes mit einem Plus von fast 2 Prozent an die Dax-Spitze.

BASF: Recycel-Anlage in China

Der Chemiekonzern und das Technologieunternehmen Heraeus wollen in China ein Gemeinschaftsunternehmen für die Rückgewinnung von Edelmetallen aus Fahrzeugkatalysatoren gründen. Das neue Unternehmen mit dem Namen BASF Heraeus (China) Metal Resource Co., Ltd. werde nach der Genehmigung durch die zuständigen Behörden voraussichtlich im ersten Quartal gegründet, teilten BASF und Heraeus am Freitag mit.

Beide Partner halten den Angaben nach jeweils 50 Prozent an dem Joint Venture. Der Baubeginn der neuen Fabrik mit künftig rund 100 Arbeitsplätzen sei in diesem, die Aufnahme des Betriebs dann im kommenden Jahr geplant. Eine Umsatzerwartung wurde zunächst nicht genannt.

China verfüge nur über begrenzte natürliche Ressourcen an den sogenannten Platinguppen-Metallen, zu denen vor allem Platin, Palladium und Rhodium gehören. Daher sei das Land stark auf Importe angewiesen. Das Recycling von Altmaterial zur Rückgewinnung von Platinmetallen, etwa aus verbrauchten Autokatalysatoren, ermögliche eine Kreislaufwirtschaft. Die Edelmetalle werden zur Herstellung neuer Produkte für die Automobil-, Chemie-, Elektronik- und grüne Wasserstoffindustrie verwendet.

Recycelte Edelmetalle seien darüber hinaus umweltfreundlicher und hätten einen um bis zu 90 Prozent geringeren CO2-Fußabdruck als Primärmetalle aus einer Mine, hieß es. „Wir tragen so dazu bei, die Ressourcennutzung für Hightech- und andere Unternehmen, die Edelmetalle verwenden, zu verbessern“, erklärte Tim Ingle, der als Manager für das Geschäft mit Edelmetall-Recycling bei BASF zuständig ist. Marius Vigener, Leiter des Geschäftsbereichs Chemie der Edelmetallsparte von Heraeus, fügte hinzu, das neue Gemeinschaftsunternehmen solle die Entwicklung der lokalen Kreislaufwirtschaft unterstützen und zur Stabilität der Edelmetallversorgung in China beitragen.

Daimler Truck: Ab heute im MDax

Nur knapp zwei Monate nach der Erstnotierung in Frankfurt steigt Daimler Truck in den MDax auf. Der vom damals noch Daimler genannten Konzern abgespaltene Lkw-Bauer ersetzt ab diesem Freitag den Immobilienspezialisten Alstria Office Reit . Hintergrund ist die Übernahme des Unternehmens durch den kanadischen Vermögensverwalter Brookfield, wodurch der Anteil frei handelbarer Alstria-Aktien unter zehn Prozent gesunken ist.

Teamviewer: Bank of Amerika stuft ab

Die Aktie des Spezialisten für die Fernwartung von Computern hat es heute doppelt schwer. Zu der allgemeinen schlechten Stimmung für Technologiewerte kommt auch noch eine Abstufung der Bank of America hinzu. Die Experten des Finanzinstituts senken ihre Einschätzung von „Neutral“ auf „Underperform“. Das Kursziel fällt ebenfalls – von 16 auf 14 Euro.

Carl Zeiss Meditek: Operative Marge findet keinen Anklang

Der Medizintechnikkonzern ist schwungvoll in sein neues Geschäftsjahr gestartet. Im ersten Quartal von Oktober bis Dezember profitierte der MDax -Konzern von einem lebhaften Bestellverhalten der Kunden. Der Umsatz kletterte im Vergleich zum Vorjahr um rund elf Prozent auf 410,2 Millionen Euro, der Auftragseingang stieg mit plus 24 Prozent auf 498,3 Millionen Euro noch stärker, wie der Konzern am Freitag in Jena mitteilte.

Weil Carl Zeiss Meditec in dem Quartal jedoch wie geplant mehr in Forschung und Entwicklung investierte und auch die Kosten im Vertrieb und Marketing anzogen, stieg der operative Gewinn (Ebit) nur leicht um eine Million auf 74,4 Millionen Euro. Im Vorjahr gab es zudem einen Sonderertrag. Die entsprechende Marge sank auf 18,1 Prozent nach 19,9 Prozent vor einem Jahr.

Das Unternehmen habe es wegen der Pandemie und insbesondere den weltweiten Lieferkettenproblemen noch immer mit „einem herausfordernden Umfeld“ zu tun, sagte der seit Jahresbeginn amtierende neue Konzernchef Markus Weber laut Mitteilung. Die Jahresprognose bestätigte der Vorstand. Das Geschäftsjahr 2021/22 läuft noch bis Ende September.

Die Anleger finden die operative Marge heute alles andere als Lustig und schicken die Aktie über 6 Prozent in den Keller

Redaktion onvista / dpa-AFX

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