Flatexdegiro: Der größte Teil vom Kuchen ist vorerst gegessen - Onlinebroker rechnet mit weniger Kundenaktivität in 2022 - Aktie gerät unter Druck
Das optimistische Marktumfeld kann den Papieren des Onlinebrokers Flatexdegiro heute nicht helfen. Der Aktienkurs ist im heutigen Handel unter Druck geraten und unter die Marke von 10 Euro gerutscht. Derzeit notieren die Papiere mit 5,8 Prozent im Minus, nachdem Goldman Sachs sein Kursziel deutlich eingestampft hat auf 20 Euro, auch wenn der Analyst Charles Mayne damit Verdopplungspotenzial signalisiert.
Mayne senkte seine Schätzungen angesichts des nahen Halbjahresendes, und trägt damit dem schwächeren Geschäft mit Kleinanlegern Rechnung. Die Wirtschaftslage und geopolitische Risiken hätten die Kleinanleger zur Zurückhaltung veranlasst, wie Handelsvolumina von Tradegate und Wettbewerbern gezeigt hätten, erklärte Mayne.
Trotz aktueller Widrigkeiten bleibt er aber vom strukturellen Wachstum dieses Geschäftsbereichs überzeugt - wie auch von der Marktstellung von Flatexdegiro. Mayne bleibt daher bei seiner Kaufempfehlung. Als kommende Kurstreiber sieht er ausstehende Details zur Robo-Advisory-Partnerschaft mit Whitebox und zum Kryptohandel mit der Börse Stuttgart.
Flatexdegiro rechnet 2022 mit weniger Transaktionen - Erlös soll stabil bleiben
Flatexdegiro
Auch die Zahl der Kunden soll mit 600 000 bis 700 000 nicht so stark wachsen wie bisher gedacht. Dank höherer Erlöse je Transaktion soll der Umsatz mit 400 bis 440 Millionen Euro trotzdem etwa das Niveau aus dem Rekordjahr 2021 erreichen. Und allein im ersten Halbjahr werde der Konzerngewinn voraussichtlich die 51,6 Millionen Euro aus dem gesamten Jahr 2021 übertreffen.
Flatexdegiro waren einer der Gewinner der Corona-Krise mit einem Rekordhoch von 29,70 Euro im Juli 2021. Seither ging es um bis zu 68 Prozent abwärts.
onvista/dpa-AFX