Markt Update: Starke Wall Street schiebt Dax noch etwas höher - Schnäppchenjäger greifen bei den Autobauern zu, Lufthansa schreibt wieder Gewinne und Drägerwerk kommt nicht auf die Beine

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Der Dax hat zwar einen versöhnlichen Wochenausklang hingelegt, überbewerten sollten Anleger den heutigen Tag aber nicht. Das Kursplus dürfte vorwiegend durch Schnäppchenjäger zustande gekommen sein. Die großen Adressen scheinen dem Braten immer noch nicht zu trauen. Der Wochenverlauf gibt ihnen auch recht. Unterm Strich steht in der abgelaufenen Woche ein Minus von fast 1,20 Prozent. Ein Blick auf die einzelnen Titel macht die Entwicklung noch etwas aussagekräftige. Lediglich 6 der 40 Dax-Titel konnten in der abgelaufenen Woche zulegen.   

Obwohl sich Porsche heute mit einem Plus von 5,60 Prozent an der Dax-Spitze ins Wochenende verabschiedet hat, steht unter der gesamten Woche ein kleine Minus von 0,40 Prozent. Noch schlimmer erwischte es diese Woche Daimler mit einem Verlust von über 5 Prozent war das Papier der Stuttgarter, das zweitschwächste Papier im deutschen Leitindex. Nur die Aktien von HelloFresh performte noch etwas schlechter. Hier steht vor dem Komma eine 6. 

Somit haben wir heute nur eine Erholung im einem angespannten Markt gesehen, der vorwiegend von Schnäppchenjägern bestimmt wurde, sagt Markus Weingran, Redaktionsleiter von onvista. Erst wenn der Dax wieder über die 13.000 springt, sollten Anleger wieder etwas mutiger werden. Bis dahin ist weiter Vorsicht geboten und in 6 Tagen wird sich zeigen, ob Gazprom bzw. Putin den Gashahn wieder aufdreht. Sollte das nicht der Fall sein, dann dürfte der Dax erst einmal die 12.000 testen und nicht versuchen die 13.000 zu erklimmen. 

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Wall Street lässt Dax noch ein Stück höher klettern

Der deutsche Leitindex baute im späten Handel seinen Vorsprung weiter aus und ging mit einem Aufschlag von 2,76 Prozent auf 12 864,72 Punkte in das Wochenende - womit er den Wochenverlust auf etwas mehr als ein Prozent eindämmte. Der MDax der mittelgroßen Börsenunternehmen legte um 2,21 Prozent auf 25 557,64 Punkte zu.

An den anderen europäischen Leitbörsen ging es nach deutlichen Vortagesverlusten ebenfalls klar aufwärts: Der EuroStoxx 50 kletterte um 2,4 Prozent. Starke Zuwächse verbuchten auch die Börsen in Paris und London. In New York notierte der Dow Jones Industrial zum europäischen Handelsschluss mit zwei Prozent im Plus.

Lufthansa landet in schwarzen Zahlen 

Lufthansa preschte im Vorfeld der auch in Deutschland anrollenden Berichtssaison überraschend mit vorläufigen Quartalsergebnissen vor: Der Fluggesellschaft gelang im zweiten Jahresviertel die Rückkehr in die schwarzen Zahlen, dem starken Fracht- und Wartungsgeschäft sei Dank. Für die Aktie bedeutete dies beim Schlussgong ein Plus von fast sieben Prozent und den ersten Platz im MDax.

Schnäppchenjagd bei den Autobauern

Im Einklang mit der europaweit starken Kurserholung im Autosektor gehörten im Dax die Aktien von Volkswagen und der Konzernholding Porsche SE mit Anstiegen von gut fünfeinhalb beziehungsweise knapp fünf Prozent zu den besten Indexwerten - noch ergänzt vom Autozulieferer Continental , der ähnlich stark abschnitt. Die Premium-Autobauer Mercedes -Benz und BMW folgten mit nur etwas Abstand mit jeweils rund vier Prozent Plus.

Im Umfeld des Volkswagen-Konzerns warten die Anleger nunmehr gespannt auf einen Kapitalmarkttag, der am kommenden Montag von der unter der Porsche AG firmierenden VW -Sportmagenmarke ansteht. Um diese ranken sich schon lange Spekulationen über einen Börsengang.

Die Aktien von Software AG konnten ihren Tagesverlust bis zum Handelsende auf 0,30 Prozent Minus eindämmen, gehörten damit aber zu den schwächsten Werten im MDax. Zuvor waren sie noch mit einem Abschlag von mehr als acht Prozent auf den niedrigsten Stand seit Frühjahr 2020 gerutscht. Der Konzern senkte sein Jahresziel für den Auftragseingang in der Digitalisierungssparte.

In den hinteren Börsenreihen verloren Drägerwerk -Titel knapp zwei Prozent - der Medizin- und Sicherheitstechnikkonzern hatte zuvor über einen deutlichen Umsatz- und Ergebnisrückgang berichtet. Das im Nebenwerte-Index SDax gelistete Unternehmen habe "ein weiteres Horror-Quartal" hinter sich, schrieb ein Händler. Der gleichwohl bestätigte Jahresausblick konnte die Anleger offenbar nicht versöhnen.

Der Euro stieg zuletzt auf knapp 1,0087 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs am Nachmittag auf 1,0059 Dollar festgesetzt.

Die Umlaufrendite deutscher Bundesanleihen fiel von 1,09 Prozent am Vortag auf 0,95 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,70 Prozent auf 135,74 Punkte. Der Bund-Future gewann 0,24 Prozent auf 153,07 Zähler./tav/he

onvista Redaktion/Tanja Vedder, dpa-AFX

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