Markt Update: Dax zurück unter 12.000er Marke - Durchwachsenes Porsche-Debüt

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Die Positivperformance vom gestrigen Nachmittag wurde im heutigen Handelsverlauf wieder komplett korrigiert. Der DAX40 verlor zum Handelsschluss 1,71 Prozent auf 11.975 Punkte und der MDAX.

Zurück unter 12.000 Punkte-Marke

Belastend wirkte unter anderem die schwache Entwicklung der Wall Street. Auch an den anderen europäischen Leitbörsen kam es zu deutlichen Abgaben. Der EuroStoxx 50 fiel um 1,69 Prozent auf 3279,04 Punkte. In Paris sank der Cac 40 um 1,53 Prozent und der FTSE 100  in London um 1,77 Prozent. In New York notierte der Dow Jones Industrial zuletzt 1,27 Prozent tiefer."

Dem Dax wird derzeit fast börsentäglich ein dicker Brocken nach dem anderen serviert", bemerkte Marktexperte Andreas Lipkow. So zeigten die Inflationsdaten für Deutschland eine zweistellige Steigerung der Verbraucherpreise für September. Die Dynamik der Preissteigerung nehme zwar ab, aber die Preise stiegen insgesamt weiter. Dies sei kein gutes Vorzeichen für die weitere Entwicklung und setze die Europäische Zentralbank weiter unter Zugzwang, so Lipkow.

Durchwachsener Porsche Start

Im Fokus stand der Börsengang von Porsche AG - der Sportwagentochter von Volkswagen. Inmitten angespannter Finanzmärkte gab es den größten deutschen Börsengang seit der Telekom im Jahr 1996. Er fiel - gemessen am frühen Tageshoch von 86,76 Euro und dem letztlichen Rückfall auf den Ausgabepreis von 82,50 Euro - durchwachsen aus.

Für Aktionäre von VW und ihres Großaktionärs Porsche SE gab es dabei wenig Anlass zur Freude. Papiere von Porsche SE erwischte es mit minus 10,9 Prozent am Dax-Ende dabei besonders heftig. Die Volkswagen-Vorzüge büßten 6,9 Prozent ein.

Auch im Einzelhandelsbereich mussten Anleger europaweit wieder heftige Kursverluste hinnehmen. Nach schwachen Geschäften im dritten Geschäftsquartal ist der Modekonzern Hennes & Mauritz zwar besser in den September gestartet. Nichtsdestotrotz seien die Aussichten auf die kommenden Monate sehr negativ, auch weil Beschaffungskosten wegen des anziehenden US-Dollar weiter stiegen. Die Anteilscheine des Branchenkollegen Zalando-  verloren 6,2 Prozent.

Einen Kursgewinn von 12,6 Prozent gab es dagegen bei Rational. Der Großküchenausstatter schaut nach einem stark verlaufenen Quartal optimistischer in die Zukunft und erhöhte seine Ziele für das Jahr. Gefragt waren zudem die tags zuvor schwachen Rückversicherer. Munich Re legten um 2,4 Prozent zu und Hannover Rück gewannen an der Dax-Spitze 3,0 Prozent. Ihnen half, dass sich Hurrikan "Ian" auf seinem Weg durch den US-Bundesstaat Florida mittlerweile abgeschwächt hat.

Euro erholt sich kräftig

Der Euro erholte sich und wurde zuletzt bei 0,9778 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Nachmittag auf 0,9706 Dollar festgelegt. Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite von 2,21 Prozent am Vortag auf 2,13 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,39 Prozent auf 127,39 Punkte. Der Bund-Future  sank um 0,62 Prozent auf 137,55 Zähler.  

Ölpreise unverändert nach Vortagesgewinn

  Die Ölpreise haben sich am Donnerstag nur wenig bewegt. Sie konnten damit die starken Gewinne vom Vortag überwiegend halten. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostet zuletzt 89,24 US-Dollar. Das waren acht Cent weniger als am Mittwoch. Der Preis für ein Barrel der US-amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg hingegen um 6 Cent auf 82,22 Dollar.Am Markt wird nach Einschätzung von Beobachtern auf eine mögliche Kürzung der Fördermenge durch die Staaten des Ölverbunds Opec+ spekuliert.

Laut Bloomberg hätten in dem Gremium bereits Diskussionen über eine Verringerung begonnen. Es werde noch über das Ausmaß diskutiert, schreibt Bloomberg unter Berufung auf Delegierte. Das nächste Treffen des Ölkartells findet am 5. Oktober statt. Dies habe die Ölpreise etwas gestützt, sagten Händler. Zuvor waren sie wegen der trüben Konjunkturaussichten stark gefallen und hatten erst zur Wochenmitte eine Erholung gestartet. Die Konjunktur trübt sich weltweit ein. Belastend wirken sich die deutlichen Zinserhöhungen verschiedener Notenbanken aus.  

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