onvista Börsenfuchs: Wird die Weltpolitik zum Hoffnungsfaktor für die Börse?

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Quelle: onvista

Hallo Leute! In einer Bildergeschichte (angeblich von Wilhelm Busch) heißt es: „Da staunt der Fachmann und der Laie wundert sich“. Das Börsengeschehen seit Oktober ist wirklich erstaunlich.

Die Aktienkurse entwickeln sich viel besser als man es erwarten konnte. So hat der Dax in den vergangenen vier Wochen etwas mehr als 15 Prozent zugelegt. Damit ist das Minus seit Jahresanfang auf rund 10 Prozent geschrumpft. Unser Leitindex befindet sich damit näher an seinem Allzeithoch als an seinem Jahrestief, das bei knapp 12.000 Punkten liegt. Eine Jahresschluss-Rally, eine Bärenmarkt-Rally, eine nachhaltige Trendwende? Das wissen wir erst später. Jedenfalls will die Börse momentan weiter nach oben. Mein kurz- bis mittelfristiges Bauchgefühl traut dem Braten allerdings immer noch nicht und bleibt skeptisch.

Aber gerade jetzt entwickelt sich bei mir ein „konträrer Gedanke“. Jeder Anleger weiß, wie dicht Chancen und Risiken zusammenliegen können. Das gilt aber auch andersrum: Wo große Risiken drohen, entstehen mitunter auch große Chancen. Seit geraumer Zeit warne ich vor den (geo-)politischen Risiken, vor allem vor der russischen Aggression und ihren Folgen. Diese Sorgen sind geblieben.

Doch frage ich mich seit dem Wochenende, wie Wirtschaft und Börsen reagieren würden, wenn ein Wunder für baldigen Frieden in Europa und eine Kooperation der wichtigsten Weltmächte sorgen würde. Auslöser waren die Bilder und Reden in Asien, wo die Reise- und Konferenzdiplomatie gerade ihr Bestes gibt. Auch unser Kanzler wirbt an verschiedenen Plätzten für mehr Gemeinsamkeit bei den großen Herausforderungen. Besonders eindrucksvoll ist das Biden-Xi-Treffen, wo der Ami-Presi dem chinesischen Machthaber sogar die Hand schütteln durfte (= was Besonderes!).

Ihr kennt ja die These mancher Wissenschaftler und Politiker, wonach aufgrund der Konflikte und Wirtschaftsprobleme eine De-Globalisierung im Sinne eines Abbaus der Abhängigkeit von einem Handelspartner/Lieferant angestrebt werden sollte. Ich sehe das anders: Die Welt muss enger zusammenrücken, um ihre Mega-Probleme zu lösen – Klima- und Umweltschutz, Wasserversorgung, Beseitigung der Armut, Ausbau der Bildung etc. Gemeinsam natürlich – wie denn sonst!?

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