Besitzt die Allianz-Aktie eigentlich Pricing-Power?

The Motley Fool · Uhr

Bei der Allianz-Aktie (WKN: 840400) gibt es eine interessante Ausgangslage. Weiterhin gilt, dass die Bewertung relativ preiswert ist. Unter anderem die Structured-Alpha-Affäre und auch die allgemeine Korrektur des Marktes führen zu einer Bewertung, die mit über 5 % Dividendenrendite einhergeht. Da das Management mit einem operativen Ergebnis in Höhe von 2022 rechnet, ist die Welt als Versicherer bereinigt für mich in Ordnung.

Heute wollen wir jedoch einer anderen Frage auf den Grund gehen: Steckt in der Allianz-Aktie eigentlich Pricing-Power? Durchforsten wir einmal das letzte Quartalszahlenwerk und betrachten, welche Indikatoren wir für den Moment sehen können.

Allianz-Aktie: Gibt es Pricing-Power?

Bei der Allianz-Aktie ist es schwierig, eine mögliche Pricing-Power greifbar zu machen. Umsätze aus dem Asset Management sind nicht zwangsläufig planbar, sondern können gewissen Schwankungen unterliegen. In diesem Geschäftsbereich gehe ich daher nicht davon aus. Das heißt, dass wir das Umsatzplus von 1,3 % im dritten Quartal und von 5,3 % innerhalb der ersten neun Monate nicht unbedingt als repräsentativ ansehen können.

Andere Kennzahlen müssen daher her. Sehen wir uns vielleicht die einzelnen Segmente an. Im Bereich Schaden-/Unfallversicherung stieg der Gesamtumsatz jedenfalls im dritten Quartal um starke 14,2 % im Jahresvergleich auf 16,1 Mrd. Euro. Bezeichnend: Mit einem Preiseffekt von 6,7 % gab es hier den stärksten treibenden Faktor. Ein positiver Volumeneffekt in Höhe von 1,7 % und positive Wechselkurseffekte in Höhe von 5,8 % wirkten ebenfalls als Katalysatoren. Jedoch sind Preissteigerungen und das Erhöhen der Prämien offenbar der wesentliche Growth-Treiber gewesen.

Im Bereich der Lebens- und Krankenversicherung musste die Allianz-Aktie hingegen einen Umsatzrückgang in Höhe von 8 % im Jahresvergleich hinnehmen. Hier verweist das Management auf den negativen Einmaleffekt bedingt durch den Wegfall eines Rückversicherungsvertrages. Das wiederum werde ich mir entsprechend im nächsten Quartal noch einmal gesondert ansehen.

Im wichtigen Geschäft: Ja …

Die Allianz-Aktie hat etwas Pricing-Power. Wir erkennen, dass man im Bereich der Schadens- und Unfallversicherung ein Preiswachstum durchgesetzt hat und es trotzdem noch ein Mengenwachstum gab. Das ist eine zunächst positive Erkenntnis für das dritte Jahresviertel.

Darauf lässt sich aufbauen. Aber das Management des DAX-Versicherers muss auch diese Pricing-Power konsequent bestätigen. Versicherer neigen dazu, ein tendenziell leicht zyklisches Geschäftsmodell zu haben. In unsichereren Zeiten überprüfen Verbraucher häufiger mal ihren Schutz, was wiederum zu einem rückläufigen Vertragsvolumen führen kann.

Pricing-Power wäre daher ein wichtiges Merkmal für die Allianz-Aktie. Deshalb behalte ich auch diesen Faktor ab sofort ein wenig intensiver im Auge.

Der Artikel Besitzt die Allianz-Aktie eigentlich Pricing-Power? ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.

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Vincent besitzt Aktien der Allianz. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

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