Börse am Morgen: Dax steigt weiter – SMA Solar mit Kurssprung – Basler auf Talfahrt

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Am deutschen Aktienmarkt haben am Donnerstag die wichtigsten Indizes mit robusten Gewinnen an ihre jüngste Erholung angeknüpft. Der Dax kletterte vor viel beachteten Inflationsdaten aus Deutschland kurz nach dem Handelsbeginn um

0,98 Prozent auf 15.477 Punkte. Angesichts nachlassender Sorgen um den Bankensektor hatte der deutsche Leitindex einen starken Vortag bereits auf dem höchsten Niveau seit mehr als zwei Wochen beendet. Angeschoben wurde die Erholung zuletzt zudem von der Hoffnung auf eine künftig lockerere Gangart der Notenbanken.

Die Inflationszahlen aus Deutschland für den März am Nachmittag sollten angesichts der Erwartungen an die Notenbanken Beachtung finden. Die Experten der Commerzbank rechnen damit, dass sich die Teuerung hierzulande auf ihrem hohen Niveau weiterhin abschwächt.

Plus 15 Prozent: SMA Solar mit Kurssprung

Höhere Jahresziele von SMA Solar ziehen die Anleger an. Nach gut einer Stunde XETRA-Handel liegen die Papiere mit über 15,6 Prozent im Plus bei 91,00 EUR.

Händler hoben hervor, dass der Ausblick nur 20 Tage nach der Veröffentlichung schon erhöht worden sei. Sowohl die Spannen für den Umsatz als auch für den operativen Gewinn (Ebitda) sollen an beiden Enden höher ausfallen. Am Vorabend nach Börsenschluss hatte SMA Solar außerdem seine soliden Eckdaten für 2022 bestätigt. Der Jefferies-Experte Constantin Hesse hob in einer ersten Reaktion am Morgen unter anderem die soliden Auftragsbestände hervor, mit denen SMA in das Jahr 2023 gehe. Die Nachfrage sei in allen Bereichen stark.

Enttäuschender Ausblick schickt Basler-Aktien auf Talfahrt

Die Aktien des Bildverarbeitungsspezialisten Basler sind nach einem mauen Ausblick am Donnerstag unter Druck geraten. Nach gut einer Stunde Handel liegt die Basler-Aktie mit über 14 Prozent im Minus bei knapp über 22,50 EUR. Damit sind die Papiere seit Mitte Januar nahezu ungebrochen auf Talfahrt. Zuletzt hatten sie zur Wochenmitte mehr als vier Prozent verloren.

„Alles in allem ein enttäuschender Bericht“, kommentierte ein Händler die Nachrichten. Das im Nebenwerte-Index SDax notierte Unternehmen stellt sich wegen einer abgekühlten Nachfrage in diesem Jahr auf einen deutlichen Umsatzrückgang ein. Der Ausblick liegt unter den Erwartungen von Analysten, ebenso wie die Dividende.

Auch Jefferies-Analyst Martin Comtesse bemängelte die Ziele des Konzerns und sprach von einer Enttäuschung. Die schwache Auftragsdynamik dauere offenbar an. Mit einem Sparprogramm will Basler nun gegensteuern.

Spanien: Inflation schwächt sich stark ab - Kernrate bleibt aber hoch

In Spanien hat sich der Preisauftrieb im März dank eines statistischen Effekts stark abgeschwächt. Die nach europäischer Methode gemessenen Verbraucherpreise (HVPI) erhöhten sich im Monatsvergleich um 3,1 Prozent, wie das Statistikamt INE am Donnerstag in Madrid nach einer ersten Schätzung mitteilte. Im Februar hatte die Inflationsrate noch deutlich höher bei 6,0 Prozent gelegen.

Analysten hatten zwar einen deutlichen Rückgang der Teuerung erwartet, waren allerdings von einer Inflationsrate von 3,7 Prozent ausgegangen. Seit Mitte des vergangenen Jahres hat sich die Teuerung in Spanien tendenziell abgeschwächt. Damals hatte die Inflationsrate noch über der Marke von 10 Prozent gelegen.

Im Monatsvergleich zeigte sich allerdings eine andere Entwicklung. In dieser Betrachtung stiegen die Verbraucherpreise um 1,1 Prozent. Analysten hatten einen Anstieg um 1,6 Prozent erwartet.

Ausschlaggebend für den starken Rückgang der Inflation im Jahresvergleich ist ein statistischer Effekt, da die mittlerweile deutlich gesunkenen Energiepreise mit dem hohen Niveau aus dem Vorjahr verglichen werden. Ohne die Einbeziehung von Preise für Energie und Lebensmittel war die Teuerung im März wesentlich stärker. Bei der sogenannten Kernrate meldete das Statistikamt nach nationaler Berechnungsmethode einen Wert von 7,5 Prozent.

Die Europäische Zentralbank (EZB) legt bei ihren geldpolitischen Beschlüssen ein starkes Gewicht auf die Kernrate der Verbraucherpreise, weil sie den unterliegenden Preistrend häufig besser wiedergibt als die Gesamtrate. Die EZB strebt mittelfristig eine Gesamtinflationsrate von zwei Prozent an, bei der sie Preisstabilität als gewährleistet ansieht.

Redaktion onvista/dpa-AFX

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