OTS: BNP Paribas Real Estate Holding GmbH / Großflächen vorerst wieder im ...

dpa-AFX · Uhr
    Großflächen vorerst wieder im Fokus der Nachfrage: Vermietungen ab
1.000 m² generierten rund zwei Drittel des sehr guten
Retail-Flächenumsatzes zum Jahresstart
Frankfurt/Main (ots) - Auch wenn die Schlussfolgerung zu weit gegriffen wäre,
dass sich im ersten Quartal 2023 eine Trendumkehr von kleineren hin zu großen
Shopflächen abgezeichnet hat, war die Vermietungsdynamik bei Großvermietungen
auf dem bundesweiten Retailmarkt in Innenstadtlagen zum Jahresauftakt
ungewöhnlich hoch. Eine hohe Anzahl frei werdender Galeria-Objekte, weiterhin
bestehende größere Leerstände durch die Auswirkungen der Corona-Krise aber auch
Restrukturierungs- und Umzugsbestrebungen bei renommierten Filialisten sind
hierbei nur die wichtigsten Faktoren, die für eine spürbare Marktbelebung im
Großflächensegment sorgten. Wie sich diese Trends auf dem Retailmarkt im ersten
Quartal abgezeichnet haben und sich im Jahresverlauf 2023 weiter verfestigen
könnten, hat BNP Paribas Real Estate anhand der Marktdaten zum innerstädtischen
Vermietungsgeschehen analysiert.

Flächenumsatz mit sehr gutem Resultat, Anzahl der Deals gleichzeitig auf
moderatem Niveau

Mit einem Retail-Flächenumsatz von insgesamt rund 150.000 m² in Citylagen
deutscher Innenstädte erreichte der Einzelhandelsvermietungsmarkt zum ersten Mal
seit fünf Jahren (Q1 2018: gut 170.000 m²) die 150.000-m²-Marke zum
Jahresauftakt. Dass die Zahl der registrierten Vermietungen und Eröffnungen
vergleichsweise moderat ausgefallen ist, spiegelt die hohe durchschnittliche
Shopgröße der in den ersten drei Monaten abgeschlossenen
Einzelhandelsvermietungen wider. So lag die Mietfläche pro Deal zu Jahresbeginn
im Schnitt bei 930 m² und der Marktanteil der Abschlüsse mit mindestens 1.000 m²
bei 67 %, während sich die Vergleichswerte in der Zeitspanne zwischen 2017 und
2022 bei rund 550 m² bzw. 50 % einordnen. Aufgrund der vielen verschiedenen
Krisen, Herausforderungen und Anpassungsprozesse in der stationären
Einzelhandelslandschaft wurde das Segment der größeren Retail-Flächen, die in
den vergangenen Jahren in der Regel als eher unattraktiv wahrgenommen wurden,
neu belebt.

"Zurückzuführen ist dieser Trend vor allem darauf, dass viele Retailer im Zuge
ihrer Neupositionierung die Chance ergreifen, sich größere Flächen in den
absoluten Top-Lagen, die über viele Jahre von denselben Akteuren bespielt wurden
und somit nicht verfügbar waren, zu sichern. Hierbei wird zunehmend auf
marktangepasste Mietpreismodelle und -komponenten zurückgegriffen", so
Christopher Wunderlich, Head of Retail Advisory bei BNP Paribas Real Estate.
Dass Fashion-Filialisten für über 80 % des sehr hohen Flächenumsatzes im
Großflächensegment verantwortlich zeichnen, ist zudem ein klares Signal für die
umfangreichen Transformationsprozesse in der stationären Modebranche. In diesem
Zusammenhang ist die Fokussierung namhafter Bekleidungs-Labels auf einzelne
moderne Flagship-Stores jedoch in der Regel auch mit Geschäftsaufgaben innerhalb
der historisch gewachsenen und oftmals sehr dichten Filialnetze verbunden.
Demnach stehen den Flächenumsätzen auf der Nachfrageseite in vielen Fällen auch
weitere Flächenzugänge auf der Angebotsseite gegenüber.

A-Städte als Plattform: Weniger Stores im Filialnetz, dafür Vorzeigeläden in
Top-Lagen

Die vorgenannten Trends kristallisieren sich insbesondere in den Top-Märkten
heraus, in denen durch die skizzierten Entwicklungen Bestmarken beim
Flächenumsatz und bei den Großvermietungen erzielt wurden. Insgesamt konnte
durch das Zusammenspiel aus Umzügen, Neupositionierungen und Galeria-Aufgaben in
den A-Städten ein Zwischenergebnis von gut 59.000 m² generiert werden. Auch der
Marktanteil des Großflächensegments von rund 73 % wirkt durch die
vergleichsweise knappere Angebotssituation in den größten Shoppingmetropolen
noch beeindruckender als in der bundesweiten Betrachtung. Bemerkenswert ist
zudem, dass an jedem der A-Standorte in den vergangenen zwölf Monaten neue
Großflächenshops neu vergeben bzw. eröffnet wurden. In der Kategorie der
Neuansiedlungen sind in diesem Kontext unter anderem Uniqlo in München (Alte
Akademie), Apple in Berlin (Rosenthaler Straße) oder Reserved in Düsseldorf
(Kö-Bogen II) erwähnenswert. Der Spatenstich für den Umbau des Carsch-Hauses zur
KaDeWe-Filiale in Düsseldorf steht zudem beispielhaft für Neuausrichtungen
innerhalb der Kaufhaussparte. Bei den Umzügen und Neupositionierungen gehören
H&M in München (Kaufingerstraße), Zara in Stuttgart (Königstraße), Zalando in
Köln (Schildergasse) oder C&A in Hamburg (Mönckebergstraße) zu den
Beispielvermietungen, die allesamt von etablierten Einzelhandelsakteuren in
Hochfrequenzlagen getätigt wurden. Dass die durchschnittliche Flächengröße
dieser Abschlüsse sogar bei rund 3.500 m² liegt, unterstreicht zudem die These,
dass Großflächen derzeit wieder zunehmend im Fokus stehen.

Zusammenfassend bildet das insgesamt rege Marktgeschehen auf dem Retailmarkt und
die gesonderte Rolle, die Großvermietungen hierbei gespielt haben, nur die eine
Seite der Medaille. Auf der anderen Seite darf nicht vergessen werden, dass die
Nachfrage vor allem auch durch Sondereffekte auf der Angebotsseite mit
attraktiven Einzelhandelsflächen in Top-Lagen stimuliert wurde.
"Nichtsdestotrotz sendet die Nachvermietung zahlreicher größerer Stores gerade
auch im Zuge der Schlagzeilen zur Streichliste der Galeria-Filialen ein
positives Signal für die zu erwartende Vermietungsdynamik im weiteren
Jahresverlauf", fasst Christoph Scharf, Geschäftsführer der BNP Paribas Real
Estate GmbH und Head of Retail Services, das Marktsentiment zusammen.

Die interaktive Visualisierung zum Retailmarkt finden Sie unter folgendem Link:

https://www.realestate.bnpparibas.de/marktberichte/retailmarkt/deutschland-in-a-
nutshell

Pressekontakt:

Chantal Schaum
Head of Public Relations
BNP Paribas Real Estate Holding GmbH
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Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/50927/5484902
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