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LBBW Kapitalmärkte Daily

LBBW Kapitalmärkte Daily: Schwache Konjunkturdaten

Landesbank Baden-Württemberg · Uhr

Konjunkturindikatoren enttäuschen


Allen voran war es gestern der ISM-Index für das Nicht-Verarbeitende Gewerbe in den USA, der für eine kalte Dusche an den Finanzmärkten sorgte. Der Konjunkturindikator sank unerwartet von 51,9 auf 50,3 Punkte. Er befindet sich damit nur noch einen Wimpernschlag von der 50-Punkte-Marke entfernt, die laut Konstruktion des Indikators die Schwelle zwischen Wachstum und Schrumpfung der Wirtschaftsaktivität darstellen soll. Seit 2010 gab es nur drei Monate, in denen der Index tiefer notierte als derzeit. Auch in Europa enttäuschten die Einkaufsmanagerindizes für den Dienstleistungssektor. In Deutschland und Frankreich wurden die vorab veröffentlichten Werte auf 57,2 bzw. 52,5 Punkte nach unten revidiert. In Italien sank der Index deutlich von 57,6 auf 54,0 Punkte. Alles in allem keine guten Nachrichten für die weitere Konjunkturentwicklung. Die europäischen Aktienmärkte verbuchten Abschläge.

EZB-Vertreter betonen Inflationdruck


EZB-Chefin Christine Lagarde erklärte bei ihrer gestrigen Anhörung vor dem Europäischen Parlament, dass der Aufwärtsdruck auf das Preisniveau stark bleibe. Es gebe noch keine klare Evidenz, dass die unterliegende Inflationsrate bereits ihren Zenit durchschritten habe. Auch Bundesbank-Präsident Joachim Nagel zufolge ist der zugrundeliegende Preisdruck „viel zu hoch“ und gehe bislang kaum zurück. Noch mehrere Zinserhöhungen der EZB seien nötig. Eine weithin erwartete Zinspause der EZB ab dem Sommer hält er für keine ausgemachte Sache. Beide Wortmeldungen lassen wenig Zweifel daran aufkommen, dass die EZB auf ihrer Sitzung am 15. Juni ihre Leitzinsen erneut anheben wird.

Türkische Lira im Abwärtsstrudel


An den Devisenmärkten sorgt derzeit vor allem die Türkische Lira für Aufsehen. In den Wochen bis zur Stichwahl im Präsidentschaftswahlkampf, die am 28. Mai stattfand, zeigte die Währung eine recht stabile Entwicklung. Diese hielt auch noch am 29. Mai an. Doch seither verlor die Lira gegenüber dem Euro innerhalb von fünf Handelstagen über 7 % an Wert. Aussagen von Finanzminister Mehmet Simsek vom Wochenende, die Türkei werde zu „rationalen Grundlagen“ in der Wirtschafts- und Finanzpolitik zurückkehren, konnten die Marktteilnehmer offenbar nicht beruhigen. Der Kursrutsch der Währung kommt unseres Erachtens nicht überraschend und dürfte sich im Jahresverlauf fortsetzen. Mit dem errungenen Sieg in der Stichwahl hat Präsident Erdogan den wirtschafts- und finanzpolitischen Scherbenhaufen geerbt, für den er selbst verantwortlich ist.

EZB veröffentlicht Verbrauchererwartungen


Der Konjunkturdatenkalender ist heute dünn. Aufmerksamkeit dürften die Daten zu den Auftragseingängen der deutschen Industrie im April erfahren. Im März waren diese um unerwartet heftige 10,7 % eingebrochen. Daneben veröffentlicht die Europäische Zentralbank heute um 10 Uhr die Ergebnisse ihrer Umfrage unter Verbrauchern. Dabei dürfte sie vor allem interessieren, wie sich deren Erwartungen hinsichtlich der Inflation entwickelt haben.


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