Wirtschaftswachstum in Euro-Zone laut Umfrage nahezu zum Stillstand gekommen

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Berlin (Reuters) - Die Wirtschaft in der Euro-Zone wächst offenbar kaum noch. Der Einkaufsmanagerindex für die Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister zusammen - sank im Juni auf 50,3 Punkte von 52,8 Zählern im Mai, wie der Finanzdienstleister S&P Global am Freitag zu seiner Umfrage unter Tausenden Firmen mitteilte.

Das an den Finanzmärkten stark beachtete Barometer hält sich damit nur ganz knapp über der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. "Nach der kurzen Belebung im Frühjahr ist das Wirtschaftswachstum der Euro-Zone im Juni nahezu zum Stillstand gekommen", konstatierten die Organisatoren der Umfrage. Von Reuters befragte Experten hatten lediglich einen Rückgang des Barometers auf 52,5 Zähler erwartet.

"Nachdem das Bruttoinlandsprodukt in der Euro-Zone im ersten Quartal das zweite Mal in Folge gefallen war, ist die Wahrscheinlichkeit etwas gestiegen, dass im laufenden Quartal die BIP-Veränderung erneut ein negatives Vorzeichen tragen wird", so Cyrus de la Rubia, Chefökonom der Hamburg Commercial Bank (HCOB), die die Umfrage sponsert. Der aus der Umfrage ablesbare rückläufige Trend deute auch auf eine schwierige zweite Jahreshälfte hin, da sich die Unternehmen aus allen Sektoren mit einer schlechter werdenden Auftragslage konfrontiert sähen.

Im Euroraum ist die Wirtschaftsleistung über den Herbst und Winter geschrumpft. Das BIP ging von Januar bis März um 0,1 Prozent zurück. Bereits Ende 2022 war es um 0,1 Prozent geschrumpft. Bei zwei Quartalen mit wirtschaftlicher Talfahrt in Folge sprechen Volkswirte von einer technischen Rezession.

(Bericht von Reinhard Becker, redigiert von Sabine Ehrhardt. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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