Dax Tagesrückblick: Stärke am Vormittag wird abverkauft - Delivery Hero verliert 10 Prozent

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Quelle: Pavel Ignatov/Shutterstock.com

Der deutsche Leitindex startete am Vormittag zunächst erneut positiv in den Handel, kam aber dann im Verlauf des Vormittags kräftig unter Verkaufsdruck und setzte in den unteren 15.800er Bereich zurück.

Am Nachmittag gelang dann zwar noch einmal ein Comeback zurück über 15.900 Punkte, am Ende des Tages stand dann allerdings ein Minus von 40 Punkten auf 15.891 Punkte zu Buche. Nach drei Tagen mit Gewinnen in Folge schloss der Index somit 0,24 Prozent niedriger. Der MDax der mittelgroßen Titel gab um 0,52 Prozent auf 27 520,30 Zähler nach.

Unterhalb von 16.000 Punkten bleibt der Dax nun zunächst rückschlagsgefährdet.

Mit einem Abschlag von 4,5 Prozent war RWE der Tagesverlierer im deutschen Leitindex, gefolgt von Siemens Energy mit -3 Prozent. In die Gegenrichtung ging es für MTU Aero Engines mit einem Zugewinn von 2,27 Prozent.

Delivery Hero unter Verkaufsdruck

Der Halbjahresbericht von Delivery Hero ist am Mittwoch an der Börse gar nicht gut angekommen, die Aktie gab über 10 Prozent nach. Als größter Verlierer im MDax der mittelgroßen Titel rutschten die Papiere auf den tiefsten Stand seit Ende April. Der Essenslieferdienst hat zwar im ersten Halbjahr deutlich weniger Verlust gemacht. Von Januar bis Ende Juni sammelte sich unter dem Strich ein Fehlbetrag von gut 832 Millionen Euro an - nach knapp 1,5 Milliarden Euro ein Jahr zuvor.

Analysten hatten sich allerdings im Durchschnitt ein kleineres Minus erhofft. Bereits zu Monatsbeginn hatte das Management Zahlen für das zweite Quartal vorgelegt und das Umsatzziel erhöht.

Schwache US-Konjunkturdaten

Laut dem Arbeitsmarktdienstleister ADP hat die Privatwirtschaft in den USA im August weniger Stellen geschaffen als erwartet. Allerdings wurde der Beschäftigungsaufbau im Vormonat nach oben revidiert. Insgesamt erweist sich der US-Arbeitsmarkt trotz der Zinserhöhungen der Fed weiterhin als robust. Es gibt aber auch Anzeichen für eine Abkühlung wie etwa jüngst die merklich gesunkene Zahl offener Stellen. Der für die US-Geldpolitik besonders wichtige monatliche Arbeitsmarktbericht der Regierung wird an diesem Freitag veröffentlicht.

Unter den Einzelwerten stachen die Aktien von HP Inc  mit einem Kursrutsch von 8,3 Prozent heraus. Der Computer- und Druckerhersteller geht mittlerweile davon aus, dass die Erholung des PC-Marktes länger als gedacht brauchen wird. Daher senkte das Management bei der Vorlage der Zahlen zum abgelaufenen Geschäftsquartal den Jahresgewinnausblick.

Beim Informationstechnikunternehmen HP Enterprise  stand nach Zahlen und einem enttäuschenden Umsatzausblick auf das laufende Quartal in moderates Kursplus zu Buche. Die Geschäftsentwicklung im abgelaufenen Quartal sah Credit-Suisse-Analystin Shannon Cross im Rahmen der Konsensschätzungen.

Eine Abstufung ließ die Titel des Chipkonzerns Texas Instruments  um 1,1 Prozent sinken. Analyst Stacy Rasgon von Bernstein Research hat zwar "größten Respekt für Texas Instruments, das seine Investitions- und Lagerbestandsplanungen immer transparent und offen" kommuniziert habe, doch seien die Konsequenzen der Pläne noch nicht bis zu allen Investoren und Experten durchgedrungen. Die allgemeinen Erwartungen an die Gewinnmargen erschienen angesichts der Wachstumsinvestitionen des Konzerns zu hoch. (mit Material von dpa-AFX)

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