Sparmaßnahmen greifen - Novartis hebt Gewinnprognose weiter an

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Zürich (Reuters) - Der Schweizer Pharmakonzern Novartis hebt nach Kostensenkungen und dank unerwartet Erlöse für ein Medikament gegen Multiple Sklerose (MS) seine Gewinnprognose zum dritten Mal in Folge an.

Der um Sonderfaktoren bereinigte operative Gewinn dürfte im laufenden Jahr währungsbereinigt im prozentual "mittleren bis hohen Zehnerbereich" steigen, teilte der Arzneimittelhersteller aus Basel am Dienstag mit. Bislang wurde für die Kennzahl ein Anstieg im "niedrigen bis mittleren" Zehn-Prozent-Bereich in Aussicht gestellt. Im dritten Quartal betrug der Zuwachs 21 Prozent auf 4,41 Milliarden Dollar.

Das Restrukturierungsprogramm liege "insgesamt im Plan und aus Sicht der Einsparungen sogar leicht voraus", sagte Finanzchef Harry Kirsch. Die inflationsbedingten Kostensteigerungen seien geringer als befürchtet. Der Umsatz mit dem MS-Medikament Kesimpta, das Novartis als einen seiner Wachstumstreiber ansieht, hatte sich im dritten Quartal auf 657 Millionen Dollar mehr als verdoppelt und die Analystenerwartungen übertroffen. Kesimpta könne in Europa zu einem höheren Preis als erwartet verkauft werden, so das Unternehmen.

Konzernweit erhöhten sich die Verkaufserlöse im Zeitraum Juli bis September ohne Wechselkurseinflüsse um zwölf Prozent auf 11,78 Milliarden Dollar. Motor des Wachstums waren neben Kesimpta auch das Herzmedikament Entresto, die Brustkrebsarznei Kisqali und Pluvicto gegen Prostatakrebs. An der Umsatzprognose für das gesamte Jahr hält Novartis fest, wobei Kirsch einen Zuwachs am oberen Ende der angepeilten Spanne signalisierte. "Beim Umsatz erwarte ich weiterhin ein Wachstum im hohen einstelligen Bereich, mit Sicherheit am oberen Ende der Skala."

Unter dem Strich stand im dritten Quartal trotz Wertminderungen für abgebrochene Entwicklungsprojekte mit 1,51 Milliarden Dollar um 14 Prozent mehr Reingewinn. Im vierten Quartal wird Novartis im Zusammenhang mit der Abspaltung von Sandoz einen Sondergewinn von rund 5,9 Milliarden Dollar verbuchen: Die ehemalige Generika-Tochter war beim Börsendebüt Anfang Oktober mehr wert als in den Büchern des Mutterkonzerns.

Der von Analysten als besser als erwartet eingestufte Quartalsabschluss wurde an den Börsen verhalten aufgenommen. Mit einem Kursabschlag von 0,7 Prozent hinkten die Novartis-Aktien den europäischen Gesundheitswerten hinterher. "Obwohl der Ausblick angehoben wurde, stimmt er nun weitgehend mit den aktuellen Konsenserwartungen überein", erklärten die UBS-Analysten. Verfehlte Umsatzerwartungen für die Krebsmedikamente Pluvicto und Scemblix trübten das Bild.

(Bericht von Paul Arnold. Redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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