Dax Tagesrückblick

Dax stagniert weiter; Siemens Energy und Morphosys stürzen ab

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)
Quelle: Stonel/Shutterstock.com

Den zweiten Tag in Folge tendiert der deutsche Leitindex richtungslos und schließt den Handelstag fast unverändert zum Vortag bei 15.900 Punkten. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen fiel hingegen klar um 1,7 Prozent auf 25.948 Zähler. Im SDax ging es sogar um mehr als zwei Prozent abwärts.

Morphosys nach Studiendaten im freien Fall

Hervor stach dabei der Wirkstoffforscher Morphosys. Im Dienstagshandel büßte der Wert zeitweise ein Drittel an Wert ein. Zuvor hatte der Konzern mit Spannung erwartete Studienergebnisse zu seinem Medikament Pelabresib gegen den seltenen Blutkrebs Myelofibrose veröffentlicht. Zwar zeigte sich das Unternehmen nach der Veröffentlichung der Daten zuversichtlich, die Zulassung zu erhalten. Chef Jean-Paul Kress sprach von "starken Daten". An der Börse durchdringen konnte er mit dieser Sichtweise aber nicht.

Fachleuten stieß auf, dass die Behandlung die Symptome der Myelofibrose nur ungenügend verbessern konnte. Hierzu gehören etwa Fieber, große Müdigkeit und Gewichtsverlust. Forschungschef Tim Demuth räumte insbesondere fehlende Verbesserungen bei Hochrisiko-Patienten ein, dies komme auch für Morphosys unerwartet.

Auch LBBW-Experte Timo Kürschner konnten die Daten nur bedingt überzeugen. Eine Zulassung ist seiner Meinung nach zwar möglich. Allerdings sei es derzeit schwer, die Anwendungsbreite und das mögliche Marktpotenzial abzuschätzen. Kempen-Expertin Suzanne van Voorthuizen monierte zudem die aktuell unsichere Finanzlage der Bayern. Die Aktie ging mit einem Minus von gut einem Fünftel aus dem Handel.

Auch Siemens Energy unter Druck

Neben Morphosys ging es auch beim Dax-Wert Siemens Energy zweistellig nach unten. Während einer Präsentation zum Windkraftgeschäft der Tochter Siemens Games gab der Kurs stark nach. Zunächst verloren die Papiere des Energietechnikkonzerns annähernd zwölf Prozent. Zum Handelsschluss betrug das Minus noch rund acht Prozent.

Gamesa-Chef Jochen Eickholt hatte zum Ausdruck gebracht, dass der Konzern möglichst bald wieder aktiver werden wolle im Geschäft mit Windkraftturbinen für den Einsatz an Land (Onshore). Am Markt habe man gedacht, der Fokus richte sich eher auf Windkraft auf See (Offshore), sagte ein Händler. Onshore sei bisher immer problematisch gewesen, werde aber nun doch fortgeführt: Eine negative Überraschung für viele Marktteilnehmer. Ein anderer Börsianer argumentierte ähnlich: Das Onshore-Geschäft sei unattraktiver als Offshore, die Aussagen von Eickholt "wurden deshalb wohl auch nicht gerne gehört". Außerdem schwinge am Markt die Furcht weiter vor einer Kapitalerhöhung mit.

Geldpolitik und Nvidia-Zahlen im Fokus

Am Abend richtet sich die Aufmerksamkeit auf die US-Geldpolitik. Dann veröffentlicht die Notenbank Federal Reserve (Fed) ihr Protokoll zur jüngsten Zinssitzung. Marktteilnehmer erhoffen sich Hinweise auf den weiteren Kurs. Derzeit werden an den Märkten keine weiteren Zinsanhebungen durch die Fed erwartet. Vielmehr wird im Zuge einer konjunkturellen Abschwächung auf erste Senkungen im kommenden Jahr gesetzt.

Nach dem US-Börsenschluss warten die Anleger dann noch auf die Quartalszahlen des US-Chipkonzerns Nvidia, der wegen des Booms um Künstliche Intelligenz (KI) schon seit geraumer Zeit an der Börse besonders im Fokus steht. Am Vortag erst hatten die Nvidia-Papiere ein Rekordhoch erreicht, die Anleger verteilten also Vorschusslorbeeren. Im vorbörslichen Handel am Dienstag notierten Nvidia etwas schwächer mit einem Abschlag von 0,7 Prozent. (mit Material von dpa-AFX)

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