BASF will bei weiterem Mega-Windparkprojekt einsteigen

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Frankfurt (Reuters) - Der Chemiekonzern BASF will sich an einem weiteren Mega-Windparkprojekt in der Nordsee beteiligen.

Vom schwedischen Energieversorger Vattenfall will BASF einen Anteil von 49 Prozent an den geplanten deutschen Offshore-Windparks Nordlicht 1 und 2 übernehmen, wie die beiden Unternehmen am Dienstag mitteilten. Eine entsprechende Absichtserklärung dazu wurde unterzeichnet. BASF will knapp die Hälfte des Stroms aus den Windparks für die Versorgung ihrer Produktionsstandorte in Europa, insbesondere am Stammsitz Ludwigshafen, einsetzen. Die Windparks sollen voraussichtlich 2028 vollständig in Betrieb gehen und eine Gesamtkapazität von 1,6 Gigawatt haben.

Finanzielle Details wurden nicht genannt. Die Investitionen dürften aber höher ausfallen als 2021, als BASF sich an dem Offshore-Windpark Hollandse Kust Zuid von Vattenfall mit 49,5 Prozent beteiligt hatte. Damals lag das finanzielle Engagement des Konzerns bei rund 1,6 Milliarden Euro. Dieser Betrag reduzierte sich allerdings durch den Weiterverkauf eines Anteils von gut 25 Prozent an die Allianz. Hollandse Kust Zuid in den Niederlanden gilt derzeit als der größte Offshore-Windpark der Welt und ist vor kurzem eingeweiht worden. Aus diesem 1,5-Gigawatt-Windpark, der voraussichtlich 2024 voll betriebsbereit sein soll, erhält BASF knapp die Hälfte des Stroms.

Das nun geplante Windparkprojekt Nordlicht nördlich von Borkum soll nach der vollständigen Inbetriebnahme eine Gesamtproduktion von voraussichtlich rund sechs Terawattstunden pro Jahr erreichen, was laut BASF dem Stromverbrauch von 1,6 Millionen deutschen Haushalten entspricht. Mit dem Anteil von knapp der Hälfte daran würde das derzeit rechnerisch rund die Hälfte des Stromverbrauchs des Standorts Ludwigshafen von BASF abdecken. Durch die Umstellung auf klimaneutrale Produktionsverfahren wird der Strombedarf des Chemieriesen künftig allerdings stark ansteigen.

"Für unsere Transformation hin zu Net Zero Emissionen benötigen wir große Mengen an erneuerbarem Strom", sagte BASF-Chef Martin Brudermüller. "Gemeinsam mit unserem langjährigen Partner Vattenfall wollen wir mit diesem Projekt einen weiteren Meilenstein setzen, um ausreichend erneuerbaren Strom für die BASF zu sichern." Die Verträge für die Partnerschaft sollen im ersten Halbjahr 2024 unter Dach und Fach gebracht werden, die endgültige Investitionsentscheidung soll im Jahr darauf fallen.

(Bericht von Patricia Weiß, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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