Schneider Electric buhlt um Softwarefirma Bentley Systems

Reuters · Uhr
Quelle: (c) Copyright Thomson Reuters 2024. Click For Restrictions - https://agency.reuters.com/en/copyright.html

Paris (Reuters) - Schneider Electric verhandelt mit der US-Softwarefirma Bentley Systems über "strategische Optionen".

Um was sich die Gespräche genau drehten, ließ der französische Technologiekonzern am Freitag offen. Sie befänden sich noch in einem frühen Stadium. Daher sei unklar, ob sie zu einem Ergebnis führen.

Die Nachrichtenagentur Reuters hatte am Donnerstag berichtet, dass Bentley sich zum Verkauf stellen wolle. Insider hatten neben Schneider auch Siemens und die US-Softwarefirma Cadence Design als mögliche Käufer genannt. Der Münchner Technologiekonzern hatte 2016 eine strategische Partnerschaft mit Bentley geschlossen und hält Anteile an der Firma, die an der Börse mit etwa 16 Milliarden Dollar bewertet wird. Daher habe Siemens das Recht, ein Angebot zu unterbreiten, sollte Bentley entsprechende Verhandlungen mit anderen Interessenten aufnehmen, ergänzte eine der mit der Angelegenheit vertrauten Personen. In der Hoffnung auf einen Bieterwettstreit gewannen Bentley-Titel im vorbörslichen US-Geschäft knapp vier Prozent.

Schneider-Aktien gingen dagegen in Paris auf Talfahrt und verloren zeitweise mehr als vier Prozent. Das Interesse an einer Übernahme von Bentley komme überraschend, schrieben die Analysten der Berenberg Bank. Dies scheine dem zuvor ausgegebenen Motto einer "Evolution statt Revolution" des Geschäfts zu widersprechen.

Schneider bemüht sich seit längerem um den Ausbau des Software-Geschäfts. In den vergangenen Jahren schluckte der Konzern in mehreren Schritten und für umgerechnet mehrere Milliarden Euro die britische Firma Aveva, mit deren Programmen unter anderem Bohrinseln geplant und gesteuert werden. Sollte Schneider bei Bentley zum Zuge kommen, wäre es eine der größten Übernahmen einer US-Firma durch ein französisches Unternehmen.

(Bericht von Dominique Patton; geschrieben von Hakan Ersen, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

Neueste exklusive Artikel