Flugzeug muss wegen Turbulenzen in Bangkok notlanden - Ein Toter

Reuters · Uhr
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Bangkok (Reuters) - Ein Großraumflugzeug der Marke Boeing mit 229 Menschen an Bord ist am Dienstag auf dem Flug von London nach Singapur in schwere Turbulenzen geraten und musste in Bangkok notlanden.

Ein Passagier sei dabei vermutlich an einem Herzinfarkt gestorben, mindestens 30 weitere seien zum Teil schwer verletzt worden, teilten die Behörden und die Fluggesellschaft mit. Die Maschine der Singapore Airlines sei etwa zehn Stunden nach dem Start in ein Luftloch geraten, als die Besatzung gerade das Frühstück servierte, sagte der Direktor des Flughafens von Bangkok, Kittipong Kittikachorn. Ein Passagier berichtete der Nachrichtenagentur Reuters, die Maschine sei plötzlich abgesackt, alle nicht angeschnallten Personen seien an die Decke geschleudert worden und hätten diese zum Teil durchbrochen. Fotos aus dem Inneren der 777-300ER zeigten große Risse in der Kabinenverkleidung, von der Decke hängende Sauerstoffmasken und verstreutes Handgepäck.

"Plötzlich neigte sich das Flugzeug nach oben und es begann zu rütteln", sagte einer der Passagiere nach der Notlandung. "Also machte ich mich auf das Schlimmste gefasst." Daten des Dienstes FlightRadar 24 zufolge nahm die Flughöhe der Maschine binnen fünf Minuten drastisch ab, als sie den Indischen Ozean überflog und sich dem thailändischen Festland näherte. Der Pilot habe nach dem Vorfall einen medizinischen Notfall erklärt und das Flugzeug umgeleitet, teilte die Fluggesellschaft mit. Dort konnte die Maschine sicher landen. Nach Angaben der Flughafenleitung wurden sieben Passagiere schwer verletzt. Singapore Airlines sprach von 30 Verletzten, eine örtliche Klinik von 71 Menschen, die versorgt würden. Bei dem Verstorbenen handelt es sich nach Angaben des Flughafendirektors um einen 73-jährigen Briten, der während des Zwischenfalls gestorben sei.

An Bord der Unglücksmaschine befanden sich 211 Passagiere, darunter viele Australier, Briten und Singapurer, sowie 18 Besatzungsmitglieder. Die verletzten Passagiere und ihre Angehörigen blieben in Bangkok. 131 Passagiere und zwölf Besatzungsmitglieder konnten am Mittwoch (Ortszeit) mit einem Sonderflug aus Bangkok sicher in Singapur landen. "Im Namen von Singapore Airlines möchte ich den Familien und Angehörigen der Verstorbenen mein tiefstes Beileid aussprechen", sagte Singapore Airlines CEO Goh Choon Phong in einer Videobotschaft.

Die zuständige Behörde in Singapur teilte mit, Ermittler würden nach Bangkok geschickt, um den Vorfall zu untersuchen. Die Fluggesellschaft erklärte, sie kooperiere mit den Behörden. Singapore Airlines genießt weltweit einen guten Ruf und hatte in den vergangenen Jahren keine größeren Zwischenfälle zu verzeichnen.

(Bericht von Chayut Setboonsarng, Panu Wongcha, Kokkai Ng und Joseph Campbell; geschrieben von Christian Götz, Philipp Krach, Nette Nöstlinger und Katharina Loesche. Redigiert von Ralf Bode. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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