EZB-Geldpolitik beflügelt den Dax

Die Europäische Zentralbank hält die Geldschleusen nicht nur offen, sie öffnet sie wohl sogar weiter. Das verleiht dem Dax einen kräftigen Schub.

Die Aussicht auf weiter billiges Notenbankgeld hat dem Dax am Donnerstag in die Höhe hüpfen lassen. Der deutsche Leitindex baute seine ohnehin deutlichen Tagesgewinne aus und kletterte rund 3 Prozent höher auf gut 10.350 Zähler. Damit hat sich der deutsche Leitindex deutlich von der 10.000-Punkte-Marke entfernt, unter die er am Dienstag noch zeitweise gefallen war.

Ausschlaggebend für den Kurssprung waren Aussagen der Europäische Zentralbank. EZB-Chef Mario Draghi versprach nicht nur, die Niedrigzinspolitik fortzusetzen, bis die Inflation sich in die gewünschte Richtung entwickle. Zudem kündigte er an, das Mammut-Anleihekaufprogramm zur Ankurbelung der Wirtschaft angesichts der Konjunkturabkühlung in Schwellenländern notfalls ausweiten zu wollen.

Das Programm mit einem Umfang von 1,14 Billionen Euro laufe bis September 2016, könnte aber verlängert werden, sagte der EZB-Chef am Donnerstag in Frankfurt. Die EZB sei willens und auch fähig zu handeln, so Draghi. “Das Wertpapier-Kaufprogramm bietet hinreichend Flexibilität was die Änderung von Umfang, Zusammensetzung und Laufzeit angeht.

Ankurbeln der Wirtschaft

Die Europäische Zentralbank und die nationalen Zentralbanken begannen im März mit den Käufen von Staatsbonds der Euro-Länder. Mit dem Programm sollen Banken dazu gebracht werden, mehr Kredite an Unternehmen und Haushalte zu vergeben. Durch die Käufe sollen die Bondrenditen sinken, wodurch die Titel als Investment weniger attraktiv werden.

Das Anleihekaufprogramm und die Niedrigzinsen begünstigen zugleich Aktien, da festverzinsliche Anlagen in einem solchen Umfeld kaum eine Rendite abwerfen. Nach den Draghi-Aussagen legten die Kurse an den Börsen prompt kräftig zu. Neben Dax stiegen auch die andere Indizes deutlich. Der MDax der mittelgroßen Werte und der Technologiewerte-Index TecDax gewannen jeweils rund 2,5 Prozent. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 ging es ebenfalls in dieser Größenordnung nach oben.

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