Volkswagen-Kurssturz: Privatanleger fordert Schadensersatz

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Die VW-Aktie kennt kein Halten. Am Freitag fielen die Papiere auf den tiefsten Stand seit 2011. Angesichts des Einbruchs verklagt ein Privatanleger den Konzern nun auf Schadensersatz.

Ein Privatanleger aus Baden-Württemberg hat wegen des VW-Abgas-Skandals eine Schadenersatz-Klage beim Landgericht Braunschweig eingereicht. Die Klage sei aber noch nicht an den Konzern zugestellt worden, sagte ein Gerichtssprecher. Der Anleger hatte im April und Juli VW-Vorzugsaktien gekauft und möchte, dass diese Transaktion nun rückabgewickelt wird.

Der Privatanleger mache nach Angaben seiner Anwaltskanzlei einen sogenannten Kursdifferenzschaden von rund 60 Euro pro Aktie geltend. Insgesamt habe er rund 20.000 Euro verloren. Die Anwälte des Klägers argumentieren, dass sich VW wegen einer Reihe von unterlassenen sowie unvollständigen Kapitalmarkt-Informationen gegenüber seinen Aktionären schadenersatzpflichtig gemacht habe. Volkswagen wollte den Fall nicht kommentieren.

Massive Verluste innerhalb weniger Tage

Angesichts des Abgas-Skandals haben Anleger in den vergangenen Tagen massiv VW-Papiere abgestoßen. Wie die Deutsche Börse mitteilte, waren die Vorzugsaktien von Volkswagen im September mit 10,6 Milliarden Euro der umsatzstärkste Dax-Titel auf Xetra. Insgesamt lag der Orderbuchumsatz aller gehandelten Wertpapierarten am Handelsplätze Xetra im vergangenen Monat bei 133,9 Milliarden Euro.

Seit Bekanntwerden der Manipulation von Abgastests vor zwei Wochen brachen die VW-Papiere um über 40 Prozent ein. Auch am Freitag fand der Kursrutsch kein Ende. Die Vorzugsaktien von Volkswagen fiel um fast 5 Prozent auf 92 Euro ab – so tief wie standen die Papiere zuletzt Ende 2011.

Die Unsicherheit um das Ausmaß der “Dieselgate”-Belastungen bleibt hoch – fast jeden Tag werden neue negative Analystenkommentare veröffentlicht. Aktuell strich Klaus Breitenbach von der Baader Bank seine seit Jahren gültige Kaufempfehlung und stampfte das Kursziel von 260 auf 100 Euro ein. Seine Gewinnerwartungen bis 2017 kappte er im Schnitt um 60 Prozent.

OnVista/dpa-AFX
Foto: diamant24/shutterstock.com

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