Edelmetall Gold

Goldmünzen und Barren kaufen - worauf Sie bei der Goldanlage achten müssen

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Quelle: Food Impressions

Wer direkt in Edelmetall investieren möchte, kommt um Gold kaum herum. Wie Sie seriöse Goldhändler erkennen, welche Hersteller es gibt und was Sie bei der Lagerung beachten sollten, erfahren Sie in diesem Ratgeber.

Goldmünzen und Goldbarren - gut zu wissen

  • Goldbarren und Goldmünzen sollten Sie nur bei seriösen Anbietern kaufen. Etabliert haben sich z.B. pro aurum* oder Degussa. Heben Sie den Kaufbeleg unbedingt auf.
  • Der Goldpreis richtet sich nach Angebot und Nachfrage und kann je nach Handelsplatz starken Schwankungen ausgesetzt sein.
  • Bei heimischer Lagerung achten Sie auf ausreichenden Versicherungsschutz über die Hausratversicherung.
  • Neben Banken oder Goldhändler bieten auch spezielle Verwahrdienstleister eine Lagerung von Goldbarren und Goldmünzen an - oft zu günstigeren Bedingungen.
  • Anleger, die Goldmünzen und Barren kaufen und mind. ein Jahr halten, zahlen keinerlei Steuern.

Ausführliche Informationen zu Goldmünzen und Goldbarren erhalten Sie weiter unten.

Beliebteste Goldbarren (LBMA): Goldbarren Heraeus* (20 Gramm), Goldbarren Umicore* (50 Gramm), Goldbarren Umicore* (100 Gramm)

Beliebteste Goldmünzen (unabhängig vom Prägejahr): Krügerrand* (oz Gold), Maple Leaf* (oz Gold), Känguru* (oz Gold), Wiener Philharmoniker* (oz Gold)

Goldmünze ist nicht gleich Goldmünze. Wenn Sie in physisches Gold investieren, benötigen Sie Zeit und einen Händler Ihres Vertrauens. Worauf Sie bei der Anlage in Gold achten sollten.

1. Warum Goldbarren und Goldmünzen kaufen?

Gold gilt als "sicherer Hafen" in Krisenzeiten. Jede Form einer Unze Gold dient dazu, den Wert Ihres Vermögens zu erhalten oder mit einer Rendite zu veredeln. Wer in Gold-Anlagemünzen und Barren direkt investiert, darf sich nicht nur am Glanz des Edelmetalls erfreuen. Anlegern verleiht der Besitz von Gold oft ein Gefühl der Sicherheit. Und wenn der Goldpreis steigt, hat das unmittelbare Auswirkungen auf den Wert Ihres Schatzes - auch wenn Gold als verbreitetes Zahlungsmittel vorerst ausgedient hat.

Außerdem besteht eine hohe Handelbarkeit. Wollen Sie Ihre Anlagemünzen wieder verkaufen, so ist das in der Regel ohne großen Aufwand möglich.

2. Worauf Sie beim Kauf von Barren und Münzen achten müssen

Der Kauf von Goldbarren oder Goldmünzen ist der unmittelbare Weg zum Edelmetall. Allerdings ist ein Investment in Anlagemünze und Barren auch mit einigen Nachteilen verbunden.

Bevor wir konkret auf die Nachteile eingehen, noch eine Information zum Erwerb von Gold: Speziell bei Barren kann es Sinn machen zu prüfen, ob der Hersteller von der internationalen Goldbörse LBMA (London Bullion Market Association) zertifiziert ist. Als Gütekennzeichen sozusagen. Die LBMA koordiniert den Handel am Londoner Goldmarkt.  Liegt eine solche Zertifizierung vor, ist von einer guten Handelbarkeit auszugehen. Weitere Informationen zur LBMA erhalten Sie auch in unserem Ratgeber "Richtig in Gold anlegen".

Physisches Gold ist teurer und eignet sich deshalb nur für einen langfristigen Anlagehorizont.

Physisches Gold erhalten Sie leider nicht zum Reinpreis beziehungsweise zum Weltmarktpreis (Spotpreis). Insbesondere fallen bei der Herstellung von Goldmünzen Kosten an. Hinzu kommen Preismargen der Händler. Sie zahlen also immer einen Aufschlag. Dieser variiert nach Gewicht und Gattung. Wollen Sie verkaufen, müssen Sie wiederum mit einem Abschlag zum Spotpreis rechnen. Allein deshalb ist physisches Gold nicht für die kurzfristige Anlage geeignet. Die Margen zwischen An- und Verkaufspreis sind in der Regel zu hoch.

Dazu ein Beispiel: Für die Anlagemünze Krügerrand in Form einer Unze Gold (31,1 Gramm, 916,6/1000 Feingehalt) müssen Sie bei seriösen Goldhändlern derzeit rund 1.670 Euro auf den Tisch legen. Wollen Sie das Stück noch am gleichen Tag wieder verkaufen, würden Sie dafür nur 1.540 Euro erhalten. Der Spread, so bezeichnet man die Spanne zwischen An- und Verkaufspreis, beträgt also 130 Euro beziehungsweise mehr als acht Prozent (Stand: Oktober 2020).

Tipp: Um nicht über den Tisch gezogen zu werden, sollten Sie Goldbarren und Goldmünzen nur bei einer Bank oder einem seriösen Goldhändler wie beispielsweise pro aurum* oder Degussa erwerben.

Neben den Kaufkosten fallen Lagerkosten für das Edelmetall an. Die Höhe dessen ist unterschiedlich, weshalb wir unter dem Punkt "Wie kann ich Gold sicher verwahren" noch einmal gesondert darauf eingehen.

3. Barren oder Münzen: Was ist günstiger?

Wer Gold physisch erwerben will, steht vor der Frage: Barren oder Münzen? Grundsätzlich gilt: Bei identischem Feingewicht sind aufgrund geringerer Herstellungskosten Barren in der Regel immer günstiger als Goldmünzen. Auf der anderen Seite kann man Anlagemünzen aufgrund der geringeren Dicke und des höheren Prägeaufwands als etwas fälschungssicherer einstufen.

Barren sind in der Regel günstiger als Münzen, Stücke mit höherem Gewicht sind günstiger als Stücke mit geringerem Gewicht.

Auch die Stückelung hat Einfluss auf den Preis. Denn je schwerer eine Münze oder ein Barren ist, umso niedriger der prozentuale Preisaufschlag auf den reinen Goldwert. In normalen Marktphasen beläuft sich zum Beispiel bei einem Ein-Gramm-Barren die Prämie auf ungefähr 25 Prozent, während bei einem Ein-Kilogramm-Barren das Aufgeld auf lediglich ein Prozent sinken kann.

Beachte: In turbulenten Marktphasen, wenn die Nachfrage nach physischem Gold besonders hoch ist und die Bestände der Goldhändler knapp werden, wie zum Beispiel während der Corona-Krise, dann können sich die Aufschläge stark erhöhen.

Goldbarren Konditionen am 8. April 2020 (1.650 USD / Unze 31,103 Gramm (≈ 1.520 EUR). Preise von pro aurum*

Ankauf = zu diesem Preis kauft der Shop vom Kunden an; Verkauf = zu diesem Preis wird an den Kunden verkauft; Spread = Differenz zwischen An- und Verkaufspreis; Aufpreis = Preis, den der Kunde gegenüber dem Weltmarktpreis (Spotpreis) zahlt

Bei den besonders beliebten Krügerrand-Münzen reichen die Aufgelder in normalen Marktphasen von drei Prozent (eine Unze) bis in den niedrigen zweistelligen Prozentbereich (1/10 Unze). Allerdings kann es auch hier deutlich teurer werden, wenn die Goldhändler die Nachfrage nicht mehr befriedigen können (siehe Tabelle)

Goldmünze Konditionen am 8. April 2020 (1.650 USD / Unze 31,103 Gramm (≈ 1.520 EUR) - Preise Krügerrand von pro aurum*

Ankauf = zu diesem Preis kauft der Shop vom Kunden an; Verkauf = zu diesem Preis wird an den Kunden verkauft; Spread = Differenz zwischen An- und Verkaufspreis; Aufpreis = Preis, den der Kunde gegenüber dem Weltmarktpreis (Spotpreis) zahlt

Bleibt festzuhalten:

  1. Barrengold ist günstiger als Anlagemünzen
  2. Stücke mit hohem Gewicht sind günstiger als Ware mit geringerem Feingewicht

Das heißt, am billigsten ist der Golderwerb in Form von Barren mit hohem Feingewicht, zum Bespiel 1-Kilogramm-Barren. Allerdings hat eine solch kompakte Goldanlage auch einen Haken. Wer zum Beispiel einen Kilobarren erwerben möchte, muss dafür Zehntausende Euro auf den Tisch legen. Allein an dieser Hürde dürften viele Goldanleger scheitern. Zudem ist zu bedenken, dass Teilverkäufe (Stückelungen) nicht möglich sind. Wer den Goldbarren verkaufen möchte steht also vor der Frage: ganz oder gar nicht.

Aus diesem Grund sind beliebte Goldbarren in kleinerer Stückelung: 20 Gramm, 1 oz, 50 Gramm oder 100 Gramm-Barren. Auch Anlagemünzen können der Flexibilität halber dem Goldschatz beigefügt werden. Gerade für bekannte Münzen, die in unlimitierter Auflage geprägt werden, besteht ein liquider Zweitmarkt. Hier können Anleger im Bedarfsfall schnell und einfach verkaufen.

20 Gramm Goldbarren Heraeus

Quelle: pro aurum

1 oz Gold umicore

Quelle: pro aurum

50 Gramm Goldbarren umicore

Quelle: pro aurum

100 Gramm Goldbarren

Quelle: pro aurum

Zu den beliebtesten Goldmünzen zählen zum Beispiel der Krügerrand (Hersteller: South African Mint), das Maple Leaf (Hersteller: Royal Canadian Mint), der American Eagle (Hersteller: United States Mint) das Känguru / Australian Nugget (Hersteller: The Perth Mint Australia) und weitere.

1 Unze Krügerrand Goldmünze

Quelle: pro aurum

1 Unze Maple Leaf Goldmünze

Quelle: pro aurum

1 Unze Australian Nugget / Känguru

Quelle: pro aurum

1 Unze Wiener Philharmoniker

Quelle: pro aurum

4. Wo sollte ich Gold kaufen?

Wenn Sie sich Goldbarren oder Goldmünzen zulegen möchten, sollten Sie dies unbedingt bei einem seriösen Goldhändler machen. Woran Sie diese erkennen, erfahren Sie etwas weiter unten, direkt nach dem tabellarischen Händlervergleich.

Da physische Goldkäufe immer per Vorauskasse bezahlt werden müssen, ist die Verlässlichkeit des Verkäufers besonders wichtig. Vor diesem Hintergrund sind überregionale Goldhändler, wie zum Beispiel Degussa, pro aurum* oder Heraeus eine gute Wahl, um Gold zu kaufen bzw. zu verkaufen. Sie sind seit längerer Zeit auf dem Markt und haben sich das Vertrauen zahlreicher Kunden schon verdient.

Kaufen Sie nur Gold bei seriösen Händlern. Degussa und pro aurum sind überregional aufgestellt und gelten als vertrauenswürdig.

Außerdem verfügen sie über diverse Niederlassungen in Deutschland, an denen Sie selbst vor Ort vorstellig werden können. Wem der Anreiseaufwand dafür zu groß ist, kann jederzeit und von jedem Ort aus seine Bestellung über die Online-Shops der Anbieter tätigen. Das ist bequem, spart lange Wege und – besonders wichtig – Sie können sich darauf verlassen, dass Sie bekommen, was Sie zum angegebenen Preis bestellt haben.

Ein weiterer Vorzug von überregionalen Goldhändlern: Sie bieten in der Regel auch Sparpläne auf physisches Gold an. Das heißt, Sie können jeden Monat per Dauerauftrag Ihren Goldschatz vergrößern. Und das schon mit sehr geringen Sparraten, die jederzeit angepasst oder ausgesetzt werden können. Welche Bedingungen für Goldsparpläne gelten, hängt im Detail vom Anbieter ab. Eine Übersicht zu den Goldsparplänen der Anbieter finden Sie im Abschnitt "Wieviel Geld soll ich in Gold investieren?" in unserem Gold-Ratgeber.

Ein weiterer Punkt: Goldhändler wie pro aurum*, Degussa oder Heraeus bieten ihren Kunden auch einen Verwahrservice für die erworbenen Goldmünzen oder Goldbarren an. Zum Beispiel in Form eines Schließfaches. Die sind allerdings relativ teuer und mitunter auch mit einer langen Anreise verbunden.

Goldhändler im Vergleich:

1. pro aurum

2. Degussa

3. Heraeus

5. Wie erkenne ich einen seriösen Goldhändler?

Leider hat der Edelmetall-Boom in Deutschland auch schwarze Schafe auf den Plan gerufen, deren Online-Shop zwar oft einen seriösen Eindruck vermitteln, die aber lediglich das Geld nichts ahnender Kunden einsammeln und dann auf Nimmerwiedersehen verschwinden. Oder Ihnen werden minderwertige Ware oder Fälschungen angedreht.

5 Tipps: Daran erkennen Sie einen seriösen Goldhändler

  1. Prüfen Sie, ob der Händler dem Berufsverband des Deutschen Münzenfachhandels e.V. angeschlossen ist. In diesen Kreis werden nur Mitglieder aufgenommen, die von mehreren bestehenden Mitgliedern empfohlen wurden. Von der Seriosität zeugt auch eine Angehörigkeit zur Fachvereinigung Edelmetalle oder das Mitwirken in internationalen Goldgremien.
  2. Checken Sie, ob ein Online-Händler nur über das Internet verkauft oder ob er auch Filialen betreibt. Ein Webshop ist schnell eröffnet, aber dass ein Betrüger sich den Aufwand macht reale Niederlassungen einzurichten, ist sehr unwahrscheinlich.
  3. Achten Sie darauf, ob Lieferzeiten, Preise und Gebühren kontinuierlich angepasst werden. Missverständliche Angaben oder versteckte Kosten sind ein Warnsignal. Außerdem sollte bei einem Kauf der Preis gültig sein, der Ihnen im Moment der Bestellung angezeigt wird. Transparenz ist also gefragt.
  4. Auch die ständige Erreichbarkeit des Händlers kann Aufschluss über dessen Seriosität geben. Überregionale Goldhändler wie pro aurum oder Degussa sind zum Beispiel während der Geschäftszeiten durchgängig erreichbar – und zwar zu lokalen Festnetzpreisen und nicht über teure Servicenummern.
  5. Finanzmedien und Verbraucherverbände führen regelmäßig Tests und Rankings durch. Prüfen Sie, welche Edelmetallhändler über ein Testsiegel verfügen.

6. Wie kann ich Gold sicher verwahren?

Viele Anleger möchten ihre Goldbarren und Goldmünzen gerne in unmittelbaren Besitz wissen. Gegen eine Lagerung in den eigenen vier Wänden ist auch nichts einzuwenden, solange man ein paar Regeln befolgt:

  1. Prahlen Sie niemals vor Dritten oder Unbekannten mit Ihrem Goldschatz! Es könnte sein, dass Sie schon am nächsten Tag ungebetenen Besuch erhalten.
  2. Prüfen Sie, ob Ihre Hausratversicherung einen ausreichenden Diebstahlschutz bietet.
  3. Fragen Sie bei Ihrer Hausratversicherung nach, ob auch der Verlust/Diebstahl von Wertsachen wie Gold abgesichert ist und was das unter Umständen zusätzlich kosten würde.
  4. Bewahren Sie Kaufbelege oder Echtheitszertifikate für einen Nachweis auf. 

Wer seinen Goldschatz sicher verwahren möchte, sollte über ein Schließfach bei einer Bank nachdenken. Rechtlich gesehen ist das Schließfach Sondervermögen und somit bei einer Insolvenz des Geldinstituts vor dem Zugriff von Gläubigern geschützt.

Allerdings können die Kosten schon für kleine Schließfächer sehr happig sein (ab 50 Euro pro Jahr). Daher rentiert sich diese Art der Aufbewahrung nur, wenn der Aufwand dafür in angemessener Relation zum Wert des einzulagernden Goldvolumens steht. Der Wert für einen Ein-Gramm-Barren liegt bei rund 60 Euro. Dafür eigens ein Schließfach für 50 Euro anzumieten macht keinen Sinn.

Bedenken Sie bei der Auswahl der Lagerung vor allem den Gegenwert, an dem sich die Kosten orientieren. Die Größe des Schatzes ist eher unwichtig.  

Eine weitere Verwahrmöglichkeit stellen die zentralen Wertlager von Goldhändlern dar. Allerdings gibt es auch diesen Service nicht umsonst. Wieviel die Deponierung kostet, hängt in der Regel vom Wert des einzulagernden Edelmetalls ab, weniger von der Größe.

ABER: Im Gegensatz zum Schließfach bei einer Bank kann man nicht so einfach in das zentrale Wertlager der Verwahrfirma spazieren, um dort Stücke zu entnehmen oder einzulagern. Auslieferungen werden zwar auf Wunsch vorgenommen, allerdings fallen dafür Versandgebühren an.

Billiger und bequemer sind zentrale Sammellager. Bei dieser Verwahrart wird das Gold aller Kunden in speziellen Hochsicherheitstresoren deponiert. Die Kosten dafür liegen je nach Händler zwischen 0,3 und 1,0 Prozent pro Jahr - bezogen auf den jeweiligen Lagerbestandswert des Kunden. Bei einem Wert von 20.000 Euro und einer Verwahrgebühr von 0,5 Prozent entspräche das einem Aufwand von 50 Euro im Jahr. Natürlich werden die Stücke auf Wunsch des Kunden auch ausgeliefert. Auch dafür fallen dann natürlich Versandgebühren an.

7. Welche Steuern fallen beim Kauf und Verkauf von Goldbarren und Goldmünzen an?

Aus steuerlicher Sicht bietet der Kauf und Verkauf von Goldbarren und Goldmünzen einige Vorteile. Denn sofern sie zu Kapitalanlagezwecken erworben werden, muss darauf keine Mehrwertsteuer gezahlt werden. Voraussetzung dafür ist, dass die Barren und Goldmünzen einen Feingehalt von mindestens 995/1000 besitzen.

Wer seinen Goldbestand mind. ein Jahr hält, muss in der Regel keine Steuern zahlen - weder beim Kauf noch beim Verkauf.

Zudem müssen Goldmünzen im Prägeland als gesetzliches Zahlungsmittel erlaubt oder zumindest früher einmal als Zahlungsmittel verwendet worden sein. Um nach aktueller Rechtslage als Zahlungsmittel eingestuft zu werden, muss auch die Bäckerei an der Ecke dieses akzeptieren. Nun, das dürfte im Falle von Gold schwierig werden. Offizielles Zahlungsmittel hierzulande ist (vorerst) der Euro.

Die meisten von Goldhändlern angebotenen Münzen wie der Krügerrand, Maple Leaf etc., erfüllen aber diese Voraussetzungen. Wer sich dennoch nicht sicher ist, sollte die Preislisten der Händler prüfen. Dort wird explizit darauf hingewiesen, ob die jeweilige Anlagemünze steuerbefreit ist.

Ein weiterer Vorteil: Bei Veräußerungsgewinnen aus physischen Gold-Anlagen greift nicht das für die meisten anderen Investments gültige Regelwerk zur Abgeltungssteuer. Vielmehr greifen die Vorschriften für private Veräußerungsgeschäfte. Demnach sind Veräußerungserlöse aus physischen Edelmetallgeschäften nach einer Haltefrist von zwölf Monaten steuerfrei. Nur bei einer Haltefrist unter zwölf Monaten muss der Veräußerungsgewinn mit dem privaten Einkommenssteuersatz versteuert werden. Allerdings können Sie eine Steuer-Freigrenze von 600 Euro mit einkalkulieren.

8. Sonstige Fragen und Antworten

Die wichtigsten Fragen haben wir bereits beantwortet. Nachfolgend ein paar weitere Aspekte, auf die es sich zu achten lohnt.

Welche Gewichtsklassen gibt es bei Gold?

Das Gewicht von Goldbarren wird meist in Gramm angegeben und reicht von 1 Gramm bis hin zu etwa 12,5 Kilogramm. Bei Goldmünzen variiert das Gewicht meist zwischen 1 Unze Gold (31,1 Gramm) und einer 1/10 Unze. Achten Sie bei Goldbarren darauf, dass sie eine Reinheit von mindestens 999,9 Tausendstel aufweisen und idealerweise von der Londoner Rohstoffbörse LBMA zertifiziert sind.

Bekannte Hersteller zertifizierter Barren der LBMA sind zum Beispiel der Goldbarren Heraeus (Deutschland), Umicore (Belgien), Rand Refinery (Südafrika), The Perth Mint (Australien) und Valcambi (Schweiz).

Der Goldpreis wird allgemein in US-Dollar angegeben. Dieser Preis bezieht sich immer auf eine Unze (1 oz) Gold. Das ist das Standardgewicht. Goldbarren-Preise sind von Händler zu Händler unterschiedlich - vergleichen kann sich also lohnen.

Was ist der Unterschied zwischen Feingewicht und Feingehalt?

Im Bereich der Edelmetallmünzen ist die Feinunze (1 troy oz entspricht 31,1034768 Gramm) das Standardgewicht. Münzen, die mit einem angegebenen Gewicht von einer Feinunze verkauft werden, enthalten also immer 31,103 Gramm Gold. Der Feingehalt zeigt den Reinheitsgehalt der Münze an. Bei einem Feingehalt von 999,9/1000 (99,99 Prozent), auch als 24 Karat bezeichnet, handelt es sich um reines Gold.

Die Begriffe Feingehalt und Feingewicht führen bei vielen Anlegern immer wieder zu Missverständnissen. Denn warum wiegen beispielsweise die weltweit bekannten Goldmünzen Krügerrand und Maple Leaf unterschiedlich viel, obwohl sie doch dasselbe Feingewicht aufweisen und zu nahezu identischen Preisen erworben werden können?

Die Auflösung: Der Feingehalt des Maple Leaf liegt bei 999,9/1000 Gold und das Feingewicht bei 31,103 Gramm. Die Münze besteht also aus purem Gold. Nicht so der Krügerrand. In dieser Münze sind auch 8,33 Prozent Kupfer (als Legierungsbestandteil) enthalten. Der Feingehalt des Krügerrands liegt daher „nur“ bei 916,7/1000 Gold (22 Karat). Das Feingewicht beträgt jedoch, genau wie beim Maple Leaf, 31,103 Gramm Gold.

Das heißt, auf die Waage gelegt, ist der Krügerrand etwas schwerer als das Maple Leaf (33,93 Gramm) – und zwar um den Kupferanteil. Dieses um Legierungsanteile erhöhte Gewicht wird auch als Raugewicht bezeichnet.

Übersicht einzelner Anlagemünzen hinsichtlich Gewicht und Feingehalt:

Die Motive, warum zum Beispiel beim Krügerrand und beim American Eagle ein niedrigerer Feingehalt gewählt wurde, liegt hauptsächlich in der höheren Kratzfestigkeit bei Verwendung einer kupferhaltigen Legierung. Reines Gold ist sehr weich und verkratzt entsprechend schnell.

Wie läuft ein Online-Kauf bei einem Goldhändler ab?

Der Online-Kauf von Barren und Münzen funktioniert in der Regel sehr einfach. Haben Sie einen vertrauenswürdigen Händler gefunden, müssen Sie sich zunächst auf dessen Online-Shop anmelden und registrieren. Dann tätigen Sie Ihre Bestellung. Im Anschluss erhalten Sie umgehend eine Bestell- und Auftragsbestätigung per E-Mail oder SMS. Aus dieser geht hervor, welches Produkt Sie zu welchem Preis gekauft haben.

Dieser Preis ist bei seriösen Anbietern verbindlich. Abschließend erfolgt die Zahlung durch Überweisung (möglichst taggleich, da die Goldhändler eine schnelle Zahlungsabwicklung voraussetzen, um unnötige Lagerkosten zu sparen). Nach Zahlungseingang wird das Edelmetall – je nach Kundenwunsch – zur Abholung in einer der Niederlassungen bereitgestellt oder direkt zugesandt.

Auch wer sein Gold verkaufen möchte, kann das über Online-Händler machen.

Beachte: Ein Widerruf der Bestellung ist in der Regel nicht möglich, da Gold als Investmentprodukt Preisschwankungen unterliegt. Werden die Preise fixiert, muss der Händler zum vereinbarten Preis liefern und der Käufer den fixierten Kaufpreis bezahlen - egal ob zwischenzeitlich die Goldpreise steigen oder fallen. Außerdem werden für die Zusendung Kosten in Rechnung gestellt. Je nach Gewicht und Bestellwert können diese von 10 bis 30 Euro reichen.

Wollen Sie ihren Goldbestand verkaufen, so ist auch das über einen Online-Shop möglich. Dabei gilt es den Zeitpunkt zu berücksichtigen, denn der Preis ist abhängig von den Öffnungszeiten der einzelnen Filialen. Außerhalb der Öffnungszeiten an Werktagen und am Wochenende ist der erste Preis des nächsten Handelstages um 8 Uhr maßgeblich. Online verkaufen lässt Ihnen also die Freiheit, Goldmünze & Co. in einer Filiale abzuliefern - zumindest bei pro aurum.

Möchten Sie online über Degussa verkaufen, so wird auf deren Website nichts von einer Anbahnung via Online-Shop und Abgabe in einer Filiale geschrieben. Entsprechend übergeben Sie Ihren Goldschatz an ein Versandunternehmen. Der Preis wird nach der Produktauswahl und der Gewichtsklasse fixiert.

Gibt es Sparpläne auf Goldbarren und Goldmünzen?

Einige Goldhändler bieten ihnen die Möglichkeit, per Sparplan kontinuierlich in physisches Gold zu investieren. Dadurch können Sie Gramm für Gramm oder Stück für Stück und schon mit kleinen Beträgen, ein Vermögen aufbauen und an der Goldpreisentwicklung teilhaben - insofern die Kurse steigen. Nachfolgend ein Überblick über die Gold-Sparpläne der wichtigsten Goldhändler:

Was versteht man unter "Polierte Platte"?

Polierte Platte ist ein Herstellungsverfahren bei Münzen. Goldmünzen werden in diesem Verfahren wiederholt und mit speziell polierten Stempeln unter hohem Druck geprägt. Im Ergebnis ist die Fläche (Münzgrund) stark glänzend und das Motiv erscheint matt. "Polierte Platte" ist im Vergleich zum alternativen Verfahren, Spielgelglanz, aufwändiger. Beim Spiegelglanz ist der Unterschied zwischen Münzgrund und Motiv bzw. Erhebung unerheblich.

Wo erhalte ich weitere Tipps zum Thema Geldanlage?

Wenn Sie sich für weitere Anlageformen in Gold und Silber etc. interessieren, empfehlen wir unsere Ratgeber-Reihe.

* Was das Sternchen bedeutet

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