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APA ots news: FMA-Jahresbericht 2023: Österreichs Finanzwirtschaft stabil, liquide und profitabel aufgestellt - ANHANG

Wien (APA-ots) - "Österreichs Finanzwirtschaft ist trotz großer  
geopolitischer, weltwirtschaftlicher und konjunktureller 
Herausforderungen stabil, liquide und profitabel aufgestellt," so der 
Vorstand der FMA, Helmut Ettl und Eduard Müller, bei der heutigen 
Präsentation des FMA-Jahresberichtes 2023: "Unsere vorausschauende, 
konsequente und stabilitätsorientierte Aufsichtspolitik bewährt sich 
in diesen schwierigen Jahren." Angesichts der weiterhin 
bevorstehenden großen Herausforderungen - sei es der digitale Wandel, 
seien es die nach wie vor düsteren Wachstumsaussichten - müsse die 
FMA aber weiterhin eine besonnene Ausschüttungspolitik einmahnen. 
"Die Kapitalbasis muss weiter verbessert werden, die 
Verlusttragfähigkeit gestärkt werden," so der FMA-Vorstand. Der 
signifikante Anstieg der Insolvenzen spiegle sich bei den Banken 
bereits in einer erodierenden Kreditqualität wider. Die Krise der 
Bau-, Immobilien- und Exportwirtschaft werde wohl noch einige Zeit 
andauern und auch in den Bilanzen der Finanzdienstleister Spuren 
hinterlassen. 

Zwtl.: 2023: Österreichs Finanzwirtschaft bewährt sich in schwierigen 
Zeiten 

Österreichs Banken konnten im Berichtsjahr die Kernkapitalquote 
(CET-1) konsolidiert von 16,27% auf 17,09% verbessern, ein 
historischer Rekordwert. Sie liegt damit mehr als doppelt so hoch wie 
vor der globalen Finanzkrise und in etwa im Durchschnitt der 
Euro-Länder. Besonders bemerkenswert ist die Entwicklung der 
Aufwands-/Ertragsrelation (C/I-Ratio), die sich in den vergangenen 
fünf Jahren von 70% auf 44% verbessert hat, was insbesondere einem 
Anstieg der Betriebserträge in diesem Zeitraum von  18,3 Mrd. auf  
25,7 Mrd. aber auch einem Rückgang der Betriebsaufwendungen von  
12,8 Mrd. auf  11,3 Mrd. geschuldet ist. Der Anteil notleidender 
Kredite (NPL) ist konsolidiert hingegen signifikant angestiegen, und 
zwar von 1,7% aller Ausleihungen auf 2,2%. Bei den Finanzierungen 
gewerblicher Immobilien stieg die NPL-Quote sogar von 1,1% auf 3,3% 
innerhalb eines Jahres. 

Auch die Versicherungsunternehmen sind gut durch die schwierigen 
vergangenen Jahre gekommen, verfügen mit einer Solvenzquote (SCR) von 
im Schnitt rund 270% über mehr als das Doppelte an finanziellen 
Mitteln, als selbst bei dramatisch verschlechterten wirtschaftlichen 
Rahmenbedingungen für die Erfüllung ihrer vertraglichen 
Verpflichtungen erforderlich ist. Die Normalisierung des Zinsumfeldes 
hat auch die schwierige Lage bei den Lebensversicherungen weiter 
entspannt, wozu auch die von der FMA 2013 angesichts der anhaltenden 
Niedrigzinsphase verordnete Zinszusatzrückstellung in der 
Lebensversicherung, die inzwischen mit rund  1,5 Mrd. gut dotiert 
ist, beiträgt. In der Lebensversicherung war dennoch ein neuerlicher 
Prämienrückgang zu verbuchen, und zwar um -4,8%. 

Die US-Bankenkrise Anfang 2023 sowie immer wieder aufbrechende 
geopolitische Spannungen und weltwirtschaftliche Turbulenzen hielten 
die Börsen in Atem und forderten die Asset Manager heraus. Alle 
relevanten Aktienindizes schlossen das Berichtsjahr dennoch 
signifikant im Plus (ATX: +14,2%). Der Aufwärtstrend hielt im 1. 
Quartal 2024 an. Staatsanleihen spiegeln aufgrund der langen 
Laufzeiten die Zinsentwicklung wider (+6,3% EU-Staatsanleihen). Die 
Veranlagungsperformance der Asset Manager profitierte von dieser 
Entwicklung. So erwirtschafteten etwa die Pensionskassen und die 
Betrieblichen Vorsorgekassen nach den schweren Verlusten 2022 (-9,68% 
bzw. -7,67%) im Berichtsjahr wieder positive Ergebnisse, und zwar 
+6,41% bzw. +4,62%. 

Zwtl.: Effektive und effiziente Aufsicht 

2023 hat die FMA mit 424 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern 884 
konzessionierte oder registrierte Unternehmen beaufsichtigt, die 
zusammen Vermögenswerte von rund  1.360 Mrd. verwalten. Das 
Gesamtbudget der FMA betrug im Berichtsjahr rund  89,3 Mio. (2022:  
78,4 Mio.), wovon  10,5 Mio. als Durchlaufposten für die 
Oesterreichische Nationalbank (OeNB) als Teilkostenersatz für deren 
Dienstleistungen einzuheben waren.  5,1 Mio. der Kosten deckt der 
Bund pauschal,  8,0 Mio. wurden durch Gebühren und sonstige Erträge 
gedeckt, der Rest ist verursachergerecht auf die Beaufsichtigten 
umzulegen. Davon entfielen auf die Banken 55,4%, die 
Wertpapieraufsicht 24,5%, Versicherungsunternehmen 18,4% und 
Pensionskassen 1,7%. Der Kostenanstieg war großteils auf die 
inflationsbedingten Gehaltserhöhungen gemäß Banken-KV sowie eine 
maßvolle Personalaufstockung um 16 Beschäftigte, zur Bewältigung neu 
übertragener Aufgaben, bedingt. 

Zwtl.: Change-Programm "Fit for Future" 

"Die FMA stellt nicht nur Forderungen an die Beaufsichtigten, sie 
arbeitet auch hart an sich selbst," so der Vorstand der FMA: "Mit 
unserem Change-Programm `Fit for Future 2025´ stellen wir uns selbst 
auf den Prüfstand, beginnend bei unseren Werten über die Organisation 
und Prozessabläufe bis hin zur Nutzbarmachung des gesellschaftlichen 
und technologischen Wandels." Ziel des anspruchsvollen 
Change-Programmes, das heuer in die entscheidende Umsetzungsphase 
eingetreten ist, sei es eine adaptive Organisation zu schaffen, die 
sich vorausschauend und flexibel kommenden Herausforderungen anpasst. 

Die FMA-Jahresberichte finden Sie gesammelt auf der Website der 
FMA unter dem Link: [FMA-Jahresberichte - FMA Österreich] 
(https://www.fma.gv.at/publikationen/fma-jahresberichte/) 

Rückfragehinweis: 
   Finanzmarktaufsicht 
   Klaus Grubelnik (FMA-Mediensprecher) 
   +43/(0)1/24959-6006 oder +43/(0)676/882 49 516 

Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/694/aom 

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OTS0052    2024-05-14/10:03

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