Börse am Morgen 19.04.2024

Dax stabilisiert sich nach schwacher Eröffnung - Rheinmetall nach Abstufung unter Druck

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)
Quelle: Pavel Ignatov/Shutterstock.com

Der mutmaßliche Angriff Israels auf den Iran hat den deutschen Aktienmarkt am Freitag zunächst spürbar belastet. Der Leitindex Dax fiel um 0,94 Prozent auf 17 670,34 Punkte und steuerte damit auf seinen dritten Wochenverlust in Folge zu.

Der MDax der mittelgroßen Werte verlor am Freitag ein Prozent auf 25 927,67 Zähler. Der EuroStoxx 50, der Leitindex der Euroregion, büßte 0,7 Prozent ein.

Israel hat nach übereinstimmenden US-Medienberichten den Iran angegriffen. Die Sender CNN, ABC News, MSNBC und Fox News und andere Medien beriefen sich dabei auf US-Regierungsvertreter. Demnach hat Israel in der Nacht zum Freitag eine Militäroperation im Iran durchgeführt. Eine oder mehrere israelische Raketen, hätten ein Ziel im Iran angegriffen. Berichte über Schäden gab es zunächst nicht. Israel sowie das US-Verteidigungsministerium haben sich bislang nicht geäußert.

Irans Staatsmedien wiesen Berichte über Raketenangriffe zurück. Es habe sich um keine breit angelegte Attacke gehandelt, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Irna. Es beruhigte die Anleger Börsianern zufolge ein Stück weit, dass der Iran so versuche, die Vorfälle herunterzuspielen. Israel hat mit dem mutmaßlichen Luftschlag im Iran einem US-Medienbericht zufolge Teheran zeigen wollen, dass es innerhalb des Landes angreifen kann.

"Die Investoren zeigen derzeit doch etwas Nervosität in Anbetracht der Lage im Nahen Osten und dessen Auswirkungen auf die Energieträgermärkte", schrieb Finanzmarktexperte Andreas Lipkow. Die Ölpreise stiegen zuletzt um mehr als ein Prozent. Das Inflationsthema wird dem Fachmann zufolge dadurch zusätzlich angeheizt und eine baldige, von Anlegern erhoffte Zinssenkung in den USA weiter nach hinten verschoben.  

Symrise-Aktie stabil, Siemens Energy schwach

Symrise war mit einem Plus von 1,21 Prozent am Morgen größter Gewinner im Dax, Siemens Energy verloren 2,63 Prozent und zierten damit das Tabellenende im deutschen Leitindex.

Rheinmetall nach Abstufung unter Druck

Nach ihren Rekordrallys bis Anfang des Monats profitieren Rüstungswerte aktuell kaum von der immer angespannteren geopolitischen Lage. Aktien des Antriebstechnik-Spezialisten Renk  haben seit dem Rekordhoch am 2.April bis zu knapp einem Drittel korrigiert und erholen sich aktuell etwas. Papiere des Elektronikanbieters Hensoldt halten sich nach bis zu 20 Prozent Korrektur aktuell nur stabil.

Bei Rheinmetall geht es am Freitagmorgen gar abwärts, nachdem die Deutsche Bank am Vorabend ihre Kaufempfehlung gestrichen hatte. Analyst Christoph Laskawi zog sein Kursziel zwar auf 510 Euro an, liegt damit aber nur etwa auf aktuellem Xetra-Niveau. In der Spitze hatten Rheinmetall Anfang April schon fast 572 Euro gekostet und seither knapp zwölf Prozent korrigiert.

Die kurz- und mittelfristigen Aussichten seien angemessen eingepreist, so Laskawi. Er rechnet zwar mit einer Aufstockung der mittelfristigen Konzernziele am Kapitalmarkttag, aber auch dies sei im Kurs enthalten.  (mit Material von dpa-AFX)

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