Vorbörse: Anleger vorsichtig – warten auf US-Inflationsdaten - E.ON gibt heute Zahlen bekannt - Öl leicht gesunken - Euro stabil
Nach dem Auf und Ab am deutschen Aktienmarkt seit Beginn der Woche dürften die Anleger am Mittwoch zunächst vorsichtig agieren. Im Handelsverlauf werden neue Inflationsdaten aus den Vereinigten Staaten erwartet, die entscheidend sein dürften, wie groß der nächste Zinsschritt der US-Notenbank ausfallen wird. Der Broker IG indizierte den Dax
Tags zuvor hatte der deutsche Leitindex seine Gewinne vom Wochenstart wieder vollständig abgegeben und noch etwas tiefer geschlossen. Mehrfach nun schon wurde der Dax damit an seiner 100-Tage-Durchschnittslinie ausgebremst, die aktuell bei rund 13 720 Punkten liegt. Sie gilt als ein Gradmesser für den mittelfristigen Trend. Auch die US-Erholung stockt. Die von Technologiewerten geprägten Nasdaq-Indizes gerieten nach der Umsatzwarnung von Micron Technology
Bevor am Nachmittag die mit Spannung erwarteten Verbraucherpreise aus der weltgrößten Volkswirtschaft veröffentlicht werden, stehen hierzulande zahlreiche Quartalsberichte im Blick.
Zahlen von E.ON und Brenntag erwartet
Aus dem Dax ist der Energiekonzern Eon
Im Ergebnis werde dies jedoch erst vollständig in der zweiten Hälfte des Jahres sichtbar werden, teilten die Essener mit. Auf der Handelsplattform Tradegate legten die Aktien im Vergleich zum Xetra-Schluss zu. Brenntag stiegen nach der Bekanntgabe eines Gewinnsprungs und bestätigten Jahresprognosen auf Tradegate ebenfalls.
Nebenwerte im Überblick
Zahlreiche Quartalsberichte kommen an diesem Tag zudem aus dem Index der mittelgroßen Werte. Der Autovermieter Sixt
Für die Papiere des Versicherers Talanx
Der Technologiekonzern Jenoptik
Inflation in Deutschland bei 7,5 Prozent
Der Preisauftrieb in Deutschland hat sich im Juli wie erwartet erneut etwas abgeschwächt. Die Verbraucherpreise stiegen gegenüber dem Vorjahresmonat um 7,5 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden nach einer zweiten Schätzung mitteilte. Eine erste Erhebung wurde damit wie erwartet bestätigt. Im Juni hatte die Jahresinflationsrate noch bei 7,6 Prozent gelegen und im Mai bei 7,9 Prozent.
Im Monatsvergleich stiegen die deutschen Verbraucherpreise im Juli um 0,9 Prozent, wie das Bundesamt weiter mitteilte. Die für europäische Vergleichszwecke harmonisierte Inflationsrate (HVPI) lag im Juli bei 8,5 Prozent. Auch in dieser Betrachtung wurde die erste Schätzung wie erwartet bestätigt.
Ölpreis trotz Schließung einer Pipeline durch die Ukraine leicht gesunken
Die Ölpreise sind am Mittwoch leicht gesunken. Der Stopp von russischen Öllieferungen über die Pipeline Druschba (Freundschaft) nach Ungarn konnte die Ölpreise nur zeitweise etwas nach oben treiben. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Oktober kostete am Morgen 96,15 US-Dollar. Das waren 16 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur September-Lieferung fiel um 23 Cent auf 90,27 Dollar.
Am Dienstag waren die Ölpreise zeitweise jeweils mehr als einen Dollar gestiegen, nachdem die Ukraine die Lieferung von russischem Öl über den Südstrang der Pipeline Druschba eingestellt hat. Über die Nordroute der Druschba-Pipeline, die durch Weißrussland und Polen bis nach Deutschland führt, wird hingegen weiterhin Rohöl geliefert.
Außerdem wurden die Ölpreise am Morgen durch einen Anstieg der Ölreserven in den Vereinigten Staaten gebremst. Am Vorabend war bekannt geworden, dass der Interessenverband American Petroleum Institute (API) in der vergangenen Woche einen Anstieg der Lagerbestände an Rohöl um 2,156 Millionen Barrel verzeichnet hat. Ein Anstieg der amerikanischen Ölreserven belastet in der Regel die Ölpreise.
Am Nachmittag werden die offiziellen Lagerdaten der US-Regierung erwartet, die für neue Impulse bei den Ölpreisen sorgen könnten.
Euro stabil bei über 1,02 US-Dollar
Der Kurs des Euro
Bis zum Nachmittag wird am Devisenmarkt nicht mit stärkeren Kursbewegungen gerechnet. Die Anleger warten auf die Veröffentlichung neuer Daten zur Entwicklung der Verbraucherpreise in den USA. Es wird damit gerechnet, dass sich die Inflation im Juli etwas abgeschwächt hat. Im Juni war die Inflationsrate in der größten Volkswirtschaft der Welt noch bis auf 9,1 Prozent gestiegen und damit auf den höchsten Stand seit mehr als 40 Jahren.
Von der Preisentwicklung in den USA versprechen sich die Anleger am Devisenmarkt wichtige Hinweise auf die weitere Geldpolitik der US-Notenbank Fed. Diese hatte zuletzt mit starken Zinserhöhungen gegen die hohe Inflation angekämpft. Ein Rückgang der Inflation dürfte am Markt als Signal gedeutet werden, dass die Fed beim Tempo der Zinserhöhungen etwas nachlassen könnte.
Redaktion onvista/dpa-AFX