Analysten: Nvidia-Aktie hat Potenzial, trotz Exportverbots

onvista · Uhr
Quelle: rafapress/Shutterstock.com

Ist das ein Vorbote auf einen Krieg zwischen China und den USA? Die Regierung in Washington hat NVIDIA verboten, A100-Hochleistungschips in die Volksrepublik zu exportieren. Der Grund: Diese ermöglichen künstliche Intelligenz und können militärisch genutzt werden. Russland ist von diesem Bann ebenfalls betroffen.

NVIDIA selbst geht davon aus, dass diese Maßnahme 400 Millionen Dollar kosten wird. Außerdem bestehe die Gefahr, so NVIDIA, dass diese Maßnahme die Entwicklung der A100-Chips behindern könne.

Dies sei aber nicht so schlimm, wie befürchtet, so der Analyst Stacy Rasgon. Er senkte zwar sein Kursziel von 210 auf 180 Dollar. Das wäre aber immer noch ein Plus von 28,5 Prozent. Er ist überzeugt: NVIDIA werde einen Weg finden, diese Verluste zu kompensieren, etwa durch die Vergabe von Lizenzen.

Alles halb so schlimm: Diese Meinung teilt auch Vivek Arya von der Bank of America, der ebenfalls eine Kaufempfehlung ausspricht. NVIDIA sei in der Lage, so Arya weiter, die Mindereinnahmen aus dem wegfallenden China-Geschäft zu kompensieren. Vermutlich werde NVIDIA einen Teil seiner Verkäufe durch ältere Chips ersetzen, die von den Ausfuhrbeschränkungen nicht betroffen sind.

Soll man die NVIDIA-Aktie kaufen?

Derzeit liegt die NVIDIA-Aktie bei etwas über 140 Dollar. Allerdings haben die Aktien auf 6-Monats-Sicht viel Federn gelassen: nämlich ein Minus von 41 Prozent. Das lag besonders am überhitzten Markt: Als NVIDIA sein Allzeithoch von 346 Dollar erreichte, lag das KGV bei 138,4. Zum Vergleich: In den fünf Jahren, bevor der Aktienkurs durch die Decke ging, lag das KGV im Schnitt bei 40. Momentan liegt es wieder b ei 38,2 – was man durchaus als normal betrachten kann.

Die Quartalszahlen, die NVIDIA vor Kurzem veröffentlichte, belasten die Aktien noch mehr: Der Gewinn sank auf 0,51 Dollar je Aktie. Erwartet wurden 0,56 Dollar. Auch der Umsatz von 6,7 Mrd. Dollar lag unter den Erwartungen von 6,87 Mrd. Dollar. Die Prognose für das 3. Quartal wurde ebenfalls gesenkt: von 7 auf 5,9 Mrd. Dollar.

Die drohende Rezession schlägt sich auch bei NVIDIA durch, so wurde nämlich die gekürzte Prognose mit dem Rückgang der Umsätze im Gaming-Sektor begründet. Investierte Anleger sollen es bleiben, alle anderen sollten die NVIDIA-Aktie erst einmal auf die Watchlist setzen und abwarten, wie sich das Marktumfeld und die Aktie entwickeln.

Das könnte dich auch interessieren

Neueste exklusive Artikel