Was sind ETFs? Erfolgreich in Exchange Traded Funds investieren
Ratgeber

Was sind ETFs? Erfolgreich in Exchange Traded Funds investieren

onvistaStand:

Mit ETFs kannst du breit gestreut und preisgünstig in Aktien investieren. Erfahre, wie du dadurch deiner Rendite auf die Sprünge hilfst.

Das Wichtigste in Kürze:

  • 💡ETFs (= Exchange Traded Funds) sind börsengehandelte Fonds. Meist bezieht sich der Begriff auf passive Fonds, die einen Index nachbilden – zum Beispiel den deutschen Dax oder den weltweiten MSCI World. Sie ermöglichen dir ein diversifiziertes Portfolio, ohne einzelne Wertpapiere kaufen zu müssen.
  • ℹ️ Die Geldanlage in ETFs ist einfach und in der Regel günstig. Außerdem lässt sich durch sie der Markt gut abdecken. Das reduziert das Verlustrisiko. Wer mit ETFs langfristig ein Vermögen aufbauen möchte, benötigt lediglich ein Wertpapierdepot. 
  • 👉 Ein weiterer Vorteil: ETFs eignen sich besonders für Einsteigerinnen und Einsteiger, da kaum Vorkenntnisse notwendig sind. Sie zielen nicht darauf ab, den Markt „zu schlagen“, sondern setzen auf passiven Profit durch das Marktwachstum.
  • 💎 Besonders beliebt sind beispielsweise ETFs auf den deutschen Aktienindex Dax, den amerikanischen S&P 500 und den internationale MSCI-World-Index.

Die Lebenshaltungskosten steigen und das Rentenniveau sinkt. Schon jetzt ist Altersarmut ein großes Thema. Aus diesem Grund solltest du dich frühestmöglich mit dem langfristigen Vermögensaufbau beschäftigen. Eine einfache und verhältnismäßig risikoarme Option stellen ETFs dar – auch bei schmalem Budget.  

Empfehlenswerte Anbieter für dein Wertpapierdepot 

Um in ETFs zu investieren, benötigst du ein Wertpapierdepot. Dafür gibt es mittlerweile eine sehr große Auswahl an Anbietern. Eine große Übersicht findest du in unserem Depotvergleich

Wertpapierdepot und Online-Broker
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Was sind ETFs – und wie funktionieren sie? 

Vermutlich hast du von ETFs schon einmal gehört. Dabei handelt es sich um eine Abkürzung. Die volle Bezeichnung lautet „Exchange Traded Funds“. ETFs sind passiv gemanagte, börsengehandelte Indexfonds. Sie bilden die Wertentwicklung eines Referenzindex – zum Beispiel den Dax oder MSCI Word – nahezu eins zu eins nach. 

Das bedeutet: Steigt beispielsweise der Dax um ein Prozent, legt ein Dax-ETF idealerweise ebenfalls um rund ein Prozent zu. So auch umgekehrt (jeweils abzüglich geringer Gebühren). Damit erwirbst du mit nur einer Anlage einen kompletten Markt. 

ETFs können einfach und schnell an der Börse gehandelt werden. Sie vereinen die breite Risikostreuung eines Investmentfonds mit der leichten Handelbarkeit einer Aktie. Warum Risikostreuung wichtig ist? Besitzt du nur eine einzige Aktie und das Unternehmen stürzt wirtschaftlich ab, ist dein Geld futsch. Bei einem ETF verteilt sich das Risiko auf mehrere Hundert oder Tausend Firmen.  

ETFs zeichnen folgende Merkmale aus

  • vorteilhafte Kostenstruktur
  • breiter Marktzugang
  • hohe Transparenz
  • hoher Diversifikationsnutzen
  • individuelles Anlegen 

Wie investiere ich in ETFs? 

Um in ETFs zu investieren, benötigst du zwei Dinge: ein Wertpapierdepot und ein Abrechnungskonto bei einer Bank – am besten bei einer Online-Bank oder einem Online-Broker. Dort ist die Depotführung in den meisten Fällen kostenlos. Beides lässt sich in der Regel ohne großen Aufwand eröffnen. Eine Order (= Kauf) platzierst du dann über die Ordermaske unter Angabe der ISIN- oder WKN (Wertpapier-Kennnummer) des ETFs. 

Beachte dabei, dass Anbieter häufig eigene Gebühren für ETFs verlangen. In der Regel sind die abhängig vom Auftragsvolumen und von der Börse oder Handelsplattform. Je größer das Auftragsvolumen – also die Summe, die du investierst –, desto geringer meist die prozentuale Kostenbelastung. Bei manchen Instituten fällt statt einem prozentualen Anteil eine Pauschalgebühr an.

Bei der Suche nach dem geeigneten Anbieter ist das Wichtigste: Vergleichen. Das gilt auch, wenn du mit einem Sparplan in einen ETF investieren möchtest.  

In welchen ETF sollte ich investieren? 

Du fragst dich nun vermutlich, in welchen ETF du investieren solltest. Pauschal lässt sich das nicht beantworten. Es kommt auf mehrere Aspekte an. 

Anlageziel: Grundsätzlich musst du dich erst einmal fragen, was du mit dem Investment erreichen möchtest. Geht es dir um den langfristigen Vermögensaufbau – oder um regelmäßiges passives Einkommen? Die Antwort entscheidet darüber, ob ein thesaurierender oder ausschüttender ETF für dich besser ist. Darüber erfährst du im nächsten Kapitel mehr. 

Risikoprofil: Dann kommt es auf dein Risikoprofil an. Die meisten Anlegerinnen und Anleger gehen auf Nummer sicher und wählen große, bekannte und breit gestreute ETFs. Diesen Schritt empfehlen wir vor allem Anfängerinnen und Anfängern. 

Fondsvolumen: Bei der Risikoabwägung hilft dir das Fondsvolumen – also die Größe des ETFs – weiter. Besonders große ETFs haben sich am Markt bereits etabliert. Bei einem Fondsvolumen von mehr als 100 Millionen Euro gilt die Wirtschaftlichkeit des ETFs sogar als gesichert. Auch die Wertentwicklung der vergangenen Jahre ist ein Indiz für den Erfolg oder Misserfolg des ETFs. 

Kosten: ETFs haben unterschiedliche Preise. Mit der TER (der sogenannten Erfolgskostenquote; "TER" steht für "Total Expense Ratio") kannst du die laufenden Kosten von verschiedenen ETFs in etwa vergleichen. Verlasse dich jedoch nicht nur darauf, sondern achte auch auf die Gebühren, die beim Anbieter fällig werden. 

Zielmarkt: In welchen Markt und in welche Anlageklasse möchtest du investieren? Auch diese Frage musst du für dich beantworten. Denn mit ETFs kannst du nicht nur in Aktien investieren, sondern dir beispielsweise auch Anleihen - eine grundsätzlich risiko- und renditeärmere Anlageklasse - ins Depot holen. Unten in diesem Artikel haben wir für dich große Aktien- und Anleihe-ETFs je nach Region (Aktien) beziehungsweise Emittent der Anleihe (Staat oder Unternehmen?) aufgelistet - absteigend nach Größe sortiert. 

Du möchtest nach einem bestimmten ETF suchen? Dabei unterstützt dich der onvista ETF-Finder

Thesaurierende oder ausschüttende ETFs: Was ist besser? 

Ob du dich für einen thesaurierenden oder ausschüttenden ETF entscheidest, hängt maßgeblich von deinem Anlageziel ab. Möchtest du langfristig Vermögen aufbauen, solltest du einen thesaurierenden ETF wählen. Hier werden deine Erträge nicht ausgezahlt, sondern reinvestiert. 

Zur Veranschaulichung: Du hast 10.000 Euro investiert und der ETF mit deinem Kapital 500 Euro an Erträgen wie Dividenden oder Zinsen eingenommen. Diese Erträge werden dir nun nicht ausgezahlt, sondern verbleiben im ETF. Dadurch startest du mit 10.500 Euro in den nächsten Abrechnungszeitraum und profitierst vom Zinseszinseffekt. 

Wie dein Vermögen im Laufe der Zeit wächst, kannst du mit Online-Rechnern herausfinden. Bekannt ist beispielweise der Sparplanrechner von iShares. Nehmen wir an, du investierst einmalig 1.000 Euro und monatlich 200 Euro in einen ETF mit einer Durchschnittsrendite von 6,3 Prozent. Nach zehn Jahren erreichst du eine durchschnittliche hypothetische Rendite von rund 9.800 Euro. Nach 20 Jahren sind es schon circa 48.000 Euro. 

Bei einem ausschüttenden ETF hingegen bekommst du – wie es der Name schon sagt – die Gewinne auf dein Referenzkonto überwiesen. Das lohnt sich für Anlegerinnen und Anleger, die regelmäßig ein passives Zusatzeinkommen generieren möchten. Beachte allerdings: Bei der ausschüttenden Variante fallen direkt Steuern an. 

Volumenstarke ETFs im Überblick

Kategorie: Aktien Deutschland

Kategorie: Aktien Europa

Kategorie: Aktien USA

Kategorie: Aktien international

Kategorie: Euro-Staatsanleihen

Kategorie: Euro-Unternehmensanleihen

Quelle: Factset (Stand: Januar 2025).

Eine große Übersicht von ETFs auf verschiedene Aktien-Indizes findest du in unserem ETF-Bereich.

Häufig gestellte Fragen zu ETFs

Seit wann gibt es ETFs?

ETFs gibt es schon eine ganze Weile. 1990 – also vor fast 35 Jahren – wurde der erste ETF in Kanada an der Börse Toronto aufgelegt. Im Jahr 1993 erreichten ETFs dann die USA. Der deutsche Handel startete einige Zeit später, im Jahr 2000. Dabei handelte es sich zuerst um Aktien-ETFs, die den Stoxx Europe 50 und den Euro Stoxx 50 abbildeten. 

ETFs: Sparplan oder Einmalanlage?

Ob eine Einmalanlage oder ein Sparplan mehr Sinn ergeben, hängt von deinen finanziellen Möglichkeiten und Vorstellungen ab. Für eine Einmalanlage benötigst du einen größeren Geldbetrag – beispielsweise aus einer Erbschaft oder Schenkung –, der nicht für andere Ausgaben aufkommen muss. Anders als beim Sparplan spielt der Einstiegszeitpunkt bei der Einmalanlage eine größere Rolle. Steigst du bei einem hohen Kurs ein, trägst du ein gewisses Rückschlagrisiko. 

Sparpläne hingegen sind bei den meisten Anbietern mit kleineren Beträgen möglich. Das eignet sich für Anlegerinnen und Anleger, die regelmäßig einen Teil ihres Monatseinkommens für den Vermögensaufbau nutzen wollen. Dadurch bist du flexibel und kannst je nach Bedarf mehr oder weniger investieren. Außerdem spielt der Einstiegszeitpunkt eine untergeordnete Rolle. Auch eine Kombination mit einer Einmalanlage ist möglich.

Physische oder synthetische ETFs: Was ist der Unterschied?

Physische ETFs werden dem Index exakt nachgebaut. Das heißt: Jede einzelne Aktie im Index ist anteilig mit ihrem entsprechenden Gewicht am Markt und im ETF. Ändern sich die Gewichtung oder Zusammensetzung, erfolgt die Anpassung durch entsprechende Transaktionen. Diese Vorgehensweise wird auch als Direktabbildung oder als „Full Replication“ bezeichnet.

Synthetische ETFs investieren nicht in die Werte des Referenzindexes, sondern in andere Vermögenswerte. Um die Wertentwicklung des Referenzindex zu erhalten, schließt der ETF-Anbieter einen Tauschvertrag (englisch: Swap) mit einem Partner ab. Das ist in der Regel eine Investmentbank. Der Swap-Partner verpflichtet sich, börsentäglich dem ETF die Rendite des Referenzindex zu liefern. Im Gegenzug schreibt der ETF dem Swap-Partner zeitgleich die Rendite des Trägerportfolios gut.

Wo kann ich in ETFs investieren?

In ETFs kannst du über klassische (Direkt-)Banken oder Online-Broker investieren. Ein paar empfehlenswerte Beispiele haben wir dir weiter oben genannt. Damit du dich für das richtige Wertpapierdepot entscheidest, solltest du am Anfang möglichst viel vergleichen. Besonders wichtig sind Depotgebühren, Ordergebühren und Sparplanmöglichkeiten.  

Übrigens: Mit der Watchlist-Funktion von onvista kannst du die Kursentwicklung ausgewählter ETF immer im Auge behalten.