Ein wachstumsstarker Milliardenmarkt, über den kaum jemand spricht

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Genug mit vermeintlichen, überlaufenen Wachstumsmärkten wie Wasserstoff, Blockchain oder E-Mobilität! Dieser eine milliardenschwere Markt mit starker Wachstumsdynamik fliegt noch unter dem Radar der meisten Privatanleger. In den nächsten Jahren könnten enorme Gewinne winken. Ich spreche von Robotic Process Automation (RPA).

Milliardenmarkt Robotic Process Automation

Klingt kompliziert, ist aber ganz einfach. RPA beschreibt Software, die Prozesse am Computer automatisiert. Dies bietet vor allem im Bereich sich wiederholender Bürotätigkeiten enormes Potenzial. Schließlich findet bei der Bearbeitung von Bestellungen, dem Anlegen neuer Nutzer und so weiter in vielen Unternehmen noch sehr viel manuelle Arbeit am Computer statt, die leicht automatisiert werden könnte.

Zur Verdeutlichung ein kurzes Beispiel: In meinem Hauptjob als Controller ziehe ich mir jeden Monat Finanzdaten aus unterschiedlichen Systemen wie der ERP-Software von SAP. Diese verarbeite ich nach einem gleichbleibenden Schema zu einem Bericht in Excel und verteile diesen. All das könnte auch ein Software-Roboter für mich erledigen. Ich müsste dem Roboter nur einmal zeigen, was er machen muss. Zum Beispiel indem ich meine Tätigkeiten einmal am Bildschirm aufzeichne. Je nach Ausgestaltung kann die Software auf Basis von künstlicher Intelligenz sogar dazulernen.

Im Jahr 2021 war der weltweite Markt für diese RPA-Lösungen laut Fortune Business Insights bereits 7,1 Mrd. US-Dollar schwer.

Wachstum von Robotic-Process-Automation-Lösungen

Und der Markt soll bis zum Jahr 2029 auf dann 43,5 Mrd. US-Dollar wachsen. Dies entspricht einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 23 %.

Für dieses starke Wachstum gibt es meiner Einschätzung nach gute Gründe. Denn die Software arbeitet schneller, genauer und zuverlässiger, als ich es je könnte. Gerade in Zeiten hoher Inflation wirken RPA-Lösungen aus Unternehmenssicht somit immer attraktiver, um Prozesse effizienter aufzustellen und damit letztendlich Kosten zu sparen. Weiterhin müssen bestehende Softwarelösungen (wie SAP in meinem Beispiel) nicht ersetzt werden. Es kann mit vergleichsweise wenig Aufwand eine RPA-Lösung „on top“ gesetzt werden.

Da auch Mitarbeiter von weniger spannenden Tätigkeiten entlastet werden, erwarte ich, dass RPA-Lösungen in den nächsten Jahren starken Aufwind erfahren werden.

Wie kann ich in den Bereich investieren?

Es gibt eine Reihe von börsennotierten RPA-Anbietern. Die Spanne reicht von etablierten, breit aufgestellten Unternehmen wie Microsoft, SAP und Salesforce bis hin zu kleineren, spezialisierten Unternehmen.

Besonders interessant finde ich UiPath (WKN: A3CND). Das 2005 in Rumänien gegründete Unternehmen ist laut Gartner führend im Bereich der RPA-Lösungen. Das Produktspektrum wird stetig erweitert, auch mittels Übernahmen. Im letzten Quartal wurde mit etwas über 10.000 Kunden ein Umsatz von 242 Mio. US-Dollar erzielt. Der Umsatz stieg um 24 %. Trotz der hohen Brutto-Marge von 82 % wurden ein Verlust und negativer Free Cashflow generiert. Mir gefällt die starke Net-Retention-Rate von 132 %. Der Cashbestand von zuletzt 1,7 Mrd. US-Dollar gibt Sicherheit in volatilen Zeiten. Nachdem der Aktienkurs seit Jahresbeginn um 70 % abgestürzt ist, beträgt die Marktkapitalisierung 7,2 Mrd. US-Dollar. Das KUV liegt bei 7 (Stand: 05.10.22).

Weitere interessante Nischen-Anbieter sind Pegasystems (WKN: 901951) und Appian (WKN: A2DR9Y), die jedoch keine RPA Pure-Plays sind.

Alles in allem gibt es meiner Meinung nach eine Reihe spannender Unternehmen in diesem zukunftsträchtigen Bereich. Investitionen hier sind definitiv mit einem höheren Risiko verbunden, die Rendite könnte allerdings enorm sein.

Der Artikel Ein wachstumsstarker Milliardenmarkt, über den kaum jemand spricht ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.

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Hendrik Vanheiden besitzt Aktien von Microsoft. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Aktien von Appian, Microsoft, Salesforce, Inc. und UiPath Inc. und empfiehlt Gartner.

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