China kritisiert Veto Deutschlands gegen Verkauf von VW-Gasturbinengeschäft

Reuters · Uhr

Peking (Reuters) - Die chinesische Regierung hat das Veto der Bundesregierung gegen den Verkauf von Teilen des Gasturbinengeschäfts der Volkswagen-Tochter MAN Energy Solutions an ein chinesisches Unternehmen kritisiert.

Die beiden Länder seien Handelspartner und müssten entsprechend die Geschäftsbeziehungen in beidseitigem Interesse ausbauen, sagte eine Sprecherin des Außenministeriums in Peking am Donnerstag. China hoffe, dass Deutschland ein faires Wettbewerbsumfeld für alle schaffe, einschließlich China.

Das Bundeskabinett hatte den geplanten Verkauf an die chinesische CSIC Longjiang GH Gas Turbine Co (GHGT) mit Verweis auf das Außenwirtschaftsgesetz untersagt. Es befürchtet, dass China die Gasturbinen nicht nur für zivile Zwecke, sondern auch zum Antrieb von Kriegsschiffen verwenden könnte. GHGT gehört zum Werftenkonzern China State Shipbuilding Corp (CSSC), der auch Schiffe für die chinesische Marine baut. Nach dem Außenwirtschaftsgesetz kann die Bundesregierung Verkäufe ins Nicht-EU-Ausland untersagen, wenn diese die nationale Sicherheit gefährden könnten. MAN Energy kündigte nach dem Veto an, den Bau und die Entwicklung von Gasturbinen einzustellen. Die profitable Wartung soll dagegen erhalten bleiben. Die MAN-Energy-Sparte umfasst insgesamt 100 Mitarbeiter in Oberhausen und Zürich.

(Bericht von Mei Mei Chu, geschrieben von Christina Amann, redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter Berlin.Newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder Frankfurt.Newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)

Das könnte dich auch interessieren