Deutsche Großhandelspreise fallen stärker - Ölprodukte billiger

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Berlin (Reuters) - Die Preise im deutschen Großhandel sind im August wegen billigerem Erdöl wieder stärker gefallen.

Sie sanken um 1,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte. Das ist bereits der 16. Rückgang in Folge. Im Juli hatte es nur ein Mini-Minus von 0,1 Prozent gegeben. Auch im Juni (minus 0,6 Prozent) und im Mai (minus 0,7 Prozent) fiel der Rückgag geringer aus als diesmal. Von Juli auf August gaben die Großhandelspreise mit 0,8 Prozent so stark nach wie sei Mai 2023 nicht mehr.

Der Großhandel gilt als wichtiges Scharnier zwischen Herstellern und Endkunden. Preissenkungen kommen meist verzögert und zumindest teilweise auch bei den Verbrauchern an. Die Inflation flaute zuletzt merklich ab: Waren und Dienstleistungen verteuerten sich im August für Verbraucher nur noch um durchschnittlich 1,9 Prozent, da vor allem Energie billiger wurde. Da auch die Teuerung in der gesamten Euro-Zone nachlässt, dürfte dies der Europäischen Zentralbank (EZB) die Tür zu weiteren Zinssenkungen öffnen. Die Währungshüter entscheiden am Nachmittag über ihren Leitzins, den sie im Juni erstmals seit Jahren gesenkt hatten - von 4,50 auf 4,25 Prozent.

Hauptgrund für den Rückgang der deutschen Großhandelspreise im August ist die Entwicklung bei Mineralölerzeugnissen wie Benzin. Diese verbilligten sich um 7,7 Prozent im Vergleich zum August 2023. Ebenfalls günstiger waren insbesondere die Preise im Großhandel mit lebenden Tieren (minus 8,3 Prozent), mit Eisen, Stahl und Halbzeug daraus (minus 6,5 Prozent) sowie mit chemischen Erzeugnissen (minus 5,8 Prozent).

Teurer wurden dagegen Kaffee, Tee, Kakao und Gewürze (plus 19,6 Prozent). Auch für Altmaterial und Reststoffe (plus 14,4 Prozent), Zucker, Süßwaren und Backwaren (plus 9,3 Prozent) sowie für Tabakwaren (plus 5,2 Prozent) musste auf Großhandelsebene mehr bezahlt werden als vor einem Jahr.

(Bericht von Rene Wagner, redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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