Deutschland gibt Ukraine 100 Millionen Euro an Winterhilfe

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Chisinau (Reuters) - Deutschland stellt der Ukraine in ihrem Abwehrkampf gegen den russischen Angriffskrieg weitere 100 Millionen Euro an Winterhilfe zur Verfügung.

Das gab Bundesaußenministerin Annalena Baerbock bei einem Besuch in der Republik Moldau am Dienstag in Chisinau bekannt. "Klar ist, der Herbst kommt, der Winter steht vor der Tür", sagte Baerbock vor einem Treffen der Moldau Partnerschafts-Plattform in der Hauptstadt der früheren Sowjet-Republik. Russland plane erneut einen "Winterkrieg, mit dem Ziel, das Leben der Menschen in der Ukraine so furchtbar wie möglich zu machen".

Russland habe direkt nach dem Einmarsch in der Ukraine im Februar 2022 versucht, auch Moldau zu zerstören, sagte Baerbock. Der Regierung in Chisinau sei es aber gelungen, die Angriffe mit Desinformation und Cyberattacken zurückzuschlagen. Zudem hätten die europäischen Partner den Weg Moldaus Richtung EU geebnet. Die größte Gefahr für das Land gehe aber weiterhin von Russlands Krieg gegen die Ukraine aus. Sollte Russland dort erfolgreich sein, könnte Moldau als nächstes fallen. "Von daher ist die Ukraine-Unterstützung auch eine Unterstützung Moldaus", betonte die Ministerin.

Die Moldau Partnerschafts-Plattform war auf deutsche Initiative im April 2022 als Reaktion auf den Beginn des russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine gegründet worden. Ihr gehören zudem Frankreich und Rumänien an. Das Gremium zielt darauf ab, Moldau gegen russische Destabilierungsversuche zu schützen und auf dem Weg in die Europäische Union zu begleiten. Baerbock betonte, Russlands Präsident Wladimir Putin habe im Zuge seines Angriffskriegs gegen die Ukraine "auch Moldau ins Chaos stürzen" wollen. "Doch statt Chaos und Kollaps hat Putin in Moldau das Gegenteil erreicht."

Themen der Gespräche am Dienstag sind laut Auswärtigem Amt die wirtschaftliche Entwicklung Moldaus, die Energieversorgung des Landes und eine laufende Rechtsstaatsreform. Ähnlich wie in der Ukraine hat sich auch in Moldau mit Transnistrien ein Landesteil unter Führung pro-russischer Separatisten abgespalten. Russland hat dort Truppen zur Unterstützung stationiert.

(Bericht von Alexander Ratz; Redigiert von Kerstin Dörr; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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