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BlackRock Marktausblick – 24. September 2024: Keine rosarote Brille

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Die wichtigsten drei Themen der Woche auf den Punkt gebracht von Ann-Katrin Petersen, Leiterin Kapitalmarktstrategie bei BlackRock.

News




BlackRock Marktausblick: Keine rosarote Brille

  • US-Zinswende: Kernige Senkung beflügelt weltweit Kursfantasie
  • Euroraum-Konjunktur: Frühindikatoren signalisieren noch keine spürbare Belebung
  • Börsen: Konstruktiv, aber keine rosarote Brille

    Video zum Ausblick


    US-Zinswende: Kernige Senkung der Fed beflügelt weltweit Kursfantasie…

    Die US-Notenbank Fed hat ihren Zinslockerungszyklus mit einer kernigen Senkung um 50 Basispunkte (Bp) eingeleitet – und gleichzeitig den an den Märkten kursierenden Rezessionssorgen den Wind aus den Segeln genommen. Diese Kombination beflügelte weltweit die Kursfantasie an den Börsen und sorgte für eine Versteilerung der Zinskurve an den Rentenmärkten. Die Anleiherenditen längerer Laufzeiten stiegen stärker als jene kürzerer Laufzeiten (Datenquelle: LSEG, 20.09.2024).

    Aktienmärkte, darunter der amerikanische S&P 500 (1) und DAX (2), markierten im Nachgang des Notenbankentscheids neue Allzeithochs. Gleichzeitig verringerten sich die Spreads auf Unternehmensanleihen in Einklang mit den Bewegungen an den Börsen. In den USA erreichte der Renditeunterschied zwischen zwei- und zehnjährigen Staatsanleihen derweil den höchsten Stand seit Mitte 2022. 10-jährige Staatsanleihen schlossen die Woche nach einem 15-Monats-Renditetief bei knapp 3,75%. Der US-Dollar notierte schwächer, während der Goldpreis erstmals die Marke von 2.600 Dollar je Feinunze überschritt (Datenquelle: LSEG, 20.09.2024).

    Zinssenkungen um 50 Bp sind an sich keine Rarität. Tatsächlich begannen drei der letzten fünf Fed-Lockerungszyklen mit einem großen Zinsschritt. Jedoch ungewöhnlich und von Bedeutung ist, dass diese normalerweise dann eingesetzt werden, wenn die US-Wirtschaft auf eine Rezession zusteuert: 2020 im Umfeld der Covid-Pandemie, 2007 ausgelöst durch die globale Finanzkrise und 2001 angesichts der Nachwehen der Technologieblase. Obwohl in den USA prinzipiell nach wie vor eine Rezession möglich wäre, bräuchte es dafür wohl einen externen Schock, um von der aktuell soliden Ausgangslage am Arbeitsmarkt und beim Konsum in den Bereich des negativen Wachstums zu geraten.

    ...doch gemischte Botschaft der Fed birgt Potenzial für schwankungsreiches Marktumfeld

    Der US-Leitzinszielkorridor steht nun bei 4,75% bis 5,00%. Wie geht es weiter? Die aktuellen Fed-Projektionen (der sogenannte „Dot Plot“) signalisieren im Median weitere 50 Bp an Senkungen in den verbleibenden beiden Sitzungen 2024. Im Juni rechneten die Notenbanker noch mit lediglich einer Senkung um 25 Bp im laufenden Jahr. Für 2025 werden weitere Zinssenkungen um 100 Basispunkte erwartet (Datenquelle: Fed, 18.09.2024).

    Doch eine allzu optimistische Sichtweise erscheint uns voreilig. Unseres Erachtens könnte die gemischte Botschaft der Fed – solides Wachstum und viele weitere Zinssenkungen – zu abrupten Änderungen der Notenbankpolitik und damit Marktschwankungen führen. Die positiven Nachrichten dürften eher von einem robusten Wachstum kommen. Dagegen könnten die Markterwartungen hinsichtlich des Ausmaßes weiterer Zinssenkungen letztlich enttäuscht werden, wenn die Fed Gefahr läuft, erneut von einer zähen Inflation überrascht zu werden, wie zu Jahresbeginn geschehen.

    Der höher als erwartete Verbraucherpreisindex für August war eine Erinnerung daran, dass die Lohnzuwächse nicht ausreichend nachgelassen haben, um die Inflation in der Nähe des 2%-Ziels der Fed zu halten. Am Freitag richtet sich in diesem Zusammenhang das Augenmerk auf das bevorzugte Inflationsmaß der Fed, den Preisindex der US-Konsumausgaben („PCE“).

    Anleger dürften darüber hinaus fortgesetzt Konjunkturdaten dahingehend unter die Lupe nehmen, ob sie das Szenario einer anhaltend robusten US-Konjunktur stützen. In einer datenreichen Woche liefern u.a. das Verbrauchervertrauen (Di) und die Konsumausgaben (Fr) Hinweise auf die US-Wachstumsperspektiven im dritten und vierten Quartal.


    Euroraum-Konjunktur: Frühindikatoren signalisieren noch keine spürbare Belebung

    Derweil sollte dieses Jahr einen Wendepunkt für die europäische Wirtschaft darstellen. Der Kontinent hat die Energiekrise mit großen Schritten überwunden und erlebt einen zumindest moderaten Konjunkturaufschwung. Die Inflation hat nachgelassen (3), wenn auch mit den erwarteten Schwankungen (Datenquelle: LSEG, 20.09.2024), sodass die Europäische Zentralbank (EZB) bereits im Juni mit Zinssenkungen beginnen konnte – ausgehend von einem deutlich straffen, die Konjunktur dämpfenden Zinsniveau. Normalerweise würde dies den Weg für ein lebhafteres Wirtschaftsklima ebnen.

    Doch die Erholung bleibt komplex und vielschichtig, geprägt von einer Mischung aus berechtigten Hoffnungen, zahlreichen Schwachstellen und Vorbehalten. Das könnte sich nach den trüber als erwarteten Einkaufsmanagerindizes (Datenquelle: LSEG, 23.09.2024) in weiteren Frühindikatoren wie dem deutschen ifo-Index und der wirtschaftlichen Stimmung im Euroraum (Fr) widerspiegeln.

    Die konjunkturelle Belebung dürfte vor allem von den Verbrauchern getragen werden, die endlich wieder etwas mehr Kaufkraft haben (3), nachdem die Löhne im Euroraum lange Zeit kaum mit der Inflation Schritt gehalten oder sogar noch unter ihr lagen. Großzügige Konjunkturmaßnahmen im Rahmen des Konjunkturprogramms NextGenerationEU und des langfristigen EU-Haushalts in Höhe von über zwei Billionen Euro spielen ebenfalls eine Rolle.

    Doch eine allzu „rosarote“ Sichtweise scheint auch an dieser Stelle voreilig. Die Erwerbsbevölkerung altert, eine sichere und kostengünstige Energieversorgung bleibt mit Unwägbarkeiten behaftet, die Breite und Tiefe der europäischen Kapitalmärkte hat Luft nach oben, und der Anstieg populistischer Stimmungen in ganz Europa trägt dazu bei, die weltweit zu beobachtende geopolitische Zersplitterung zu festigen.

    Börsen: Konstruktiv, aber keine rosarote Brille

    Trotz der gebotenen Umsicht erachten wir das Gesamtbild für die Börsen derzeit als taktisch konstruktiv: Die Inflation dürfte trotz Beharrungsvermögen weiter nachlassen, das Wachstum anhalten und die Fed, EZB, Bank of England und Schweizerische Nationalbank ihre Leitzinsen weiter senken. Derweil bekräftigte der Entscheid der Bank of Japan (BoJ) letzte Woche unsere Ansicht, dass die geldpolitische Normalisierung schrittweise und vorsichtig erfolgen wird. Die BoJ beließ ihren Leitzins erwartungsgemäß unverändert bei 0,25%. Gouverneur Ueda schlug in der Pressekonferenz einen eher zurückhaltenden Ton an.

    Wir behalten vorerst unsere relative Präferenz für Aktien aus den USA, Japan und Großbritannien gegenüber Kontinentaleuropa bei. Dennoch sehen wir Potenzial in ausgewählten europäischen Aktiensektoren. So mögen wir Finanzwerte, bei denen ein stärker werdendes Gebührengeschäft niedrigere Zinsmargen aufgrund von EZB-Zinssenkungen ausgleichen könnte. Industriewerte profitieren indirekt nicht nur vom Ausbau der Künstlichen Intelligenz (KI), sondern auch den „Reshoring“-Bemühungen in vielen Industrieländern. Also dem Bestreben, Zuliefer- und Absatzmärkte in einer zersplitterten Weltwirtschaft wieder näher an den Heimatmarkt zu bringen. Wir mögen angesichts der alternden Bevölkerung in den Industrieländern auch das Gesundheitswesen, das zusätzlich als Anwender von KI profitieren könnte.

    Video zum Ausblick

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    1 S&P 500 = Aktienindex, der die Wertentwicklung von 500 der größten börsennotierten Unternehmen in den Vereinigten Staaten abbildet

    2 DAX = Aktienindex mit den 40 größten börsennotierten Unternehmen in Deutschland

    3 Quelle: BlackRock 13.09.2024: “Piecing together Europe's economic jigsaw“ (dt. “Europas Wirtschafts-Puzzle zusammensetzen”) von Simona Paravani-Mellinghoff, Global CIO of Solutions, Multi-Asset Strategies & Solutions (MASS), BlackRock, and Ann-Katrin Petersen, CFA, Leiterin Kapitalmarktstrategie DACH und Osteuropa, BlackRock Investment Institute


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