2,7 Mio. Gründe, nicht in die Netflix-Aktie zu investieren

Fool.de · Uhr

Die Netflix-Aktie ist in der Nacht vom 19. auf den 20. April um ein Viertel eingebrochen. Was ist passiert? Der Streaminganbieter hat seine Quartalszahlen veröffentlicht und hatte eine miese Überraschung für alle Investoren im Gepäck: Das einstige Wachstumsunternehmen wächst nicht mehr. Stattdessen laufen Netflix die Kunden davon.

Netflix - die Wachstumsaktie ohne Wachstum

Die Überschriften, die dieser Tage die Diskussion über die Netflix-Aktie prägen, dürften dir bekannt vorkommen. Vor knapp drei Monaten hatte das Unternehmen einen extrem schwachen Ausblick auf das erste Quartal gegeben, was die Aktie ordentlich einbrechen ließ. 2,5 Mio. Neukunden stellte der Streamingkonzern damals in Aussicht.

Nun ist das erste Quartal vorüber und Netflix hat noch schlechter abgeschnitten als erwartet. 200.000 Abonnenten weniger zählte der Tech-Konzern am 31. März gegenüber dem 31. Dezember. Es ist der erste Rückgang der Nutzerzahlen seit einem Jahrzehnt. Die so wichtige Kennzahl fiel um 2,7 Mio. schlechter aus, als im Vorfeld kommuniziert - wobei hier der Rückzug aus dem russischen Markt mit rund einer Million Abonnenten zu Buche schlug.

Besonders miese Stimmung machte den Investoren der Netflix-Aktie, dass es im laufenden Quartal noch weitergehen soll mit dem ungewollten Schrumpfkurs. Sogar in noch höherem Tempo: Netflix geht davon aus, weitere zwei Millionen Abonnenten zu verlieren.

Wie kann ein Unternehmen ein Wachstumsunternehmen sein, wenn es nicht wächst? Diese Frage haben sich im nachbörslichen Handel wohl viele Investoren gestellt, was den harten Absturz der Netflix-Aktie erklärt.

Und doch wird die Netflix-Aktie nach wie vor wie eine Wachstumsaktie bewertet. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) auf Basis der Gewinne der letzten zwölf Monate liegt laut Yahoo Finance bei 31, während der marktbreite S&P 500 bei rund 23 rangiert.

Wie geht es weiter für die Netflix-Aktie?

Noch im November 2021 kratzte die Netflix-Aktie an der 700-US-Dollar-Marke. Seitdem sind weit mehr als 60 % des Börsenwerts verloren gegangen. Ein beispielloser Absturz innerhalb von nur fünf Monaten.

Das ist auch CEO Reed Hastings aufgefallen, der nun einige Maßnahmen ergreifen will, um das Zahlenwerk in Zukunft zu verbessern. So gebe es rund 100 Mio. Kunden, die Netflix mitnutzten, ohne dafür zu zahlen. Um ebendiese Nutzer zu Geld zu machen, will sich der Streamingdienst das Teilen von Accounts zukünftig besser entlohnen lassen. Auch ein werbefinanziertes Modell, dem Hastings in der Vergangenheit eher kritisch gegenüber gestanden hatte, komme nun infrage.

Letztendlich sind all diese Maßnahmen Ausdruck eines Problems, dem sich die Netflix-Aktie nicht entziehen können wird: Wettbewerb. Trotz starker Bemühungen, Neukunden anzuziehen, ist der Druck durch andere Streamingplattformen wie Disney+, soziale Medien wie Tiktok und auch Videospiele groß. All diese Produkte und Plattformen konkurrieren um die Freizeit der Nutzer. Sich da nachhaltig vom Wettbewerb abzuheben und auf diesem Wege hohe Margen durchsetzen zu können, ist schwer.

Die schwierigen Zeiten für die Netflix-Aktie sind mit diesem Kurseinbruch nicht vorbei.

Der Artikel 2,7 Mio. Gründe, nicht in die Netflix-Aktie zu investieren ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.

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Christoph Gössel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt und empfiehlt Netflix.

Motley Fool Deutschland 2022

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