onvista Börsenfuchs: Warnsignale

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Hallo Leute! Eigentlich wollte ich heute was zu den starken Nachrichten aus der deutschen Wirtschaft sagen. Davon gibt’s ein paar (Export, Elektroindustrie). Also eine Fortsetzung der bombigen Auftragszahlen von letzter Woche (Maschinenbau). Dann kamen die Frankfurter Stimmungsforscher von Sentix mir ihren neuen Konjunkturindizes heraus. Und die können einem – wenn man empfindlich ist – schon die Stimmung vermasseln.

Hier die Headlines dazu: Die Erholung der Lagewerte in der Eurozone schreitet weiter voran. Die Bewertung erreicht das Niveau, das zuletzt im Oktober 2018 übertroffen wurde. Die Erwartungskomponente verliert jedoch deutlich um 15,8 Punkte und markiert damit den dritten Rückgang in Folge. Der Gesamtindex gibt um 7,6 Punkte nach. Auch die deutsche Wirtschaft präsentiert sich weiter in einer boom-artigen Verfassung. Die Lage steigt zum 15ten Mal in Folge auf 38,5 Punkte. Die Erwartungskomponente leidet ähnlich stark. Die Weltwirtschaft schaltet im laufenden Boom ebenfalls einen Gang zurück. Hier sind es nicht nur die Erwartungswerte, die den Dynamik-Verlust prägen, sondern auch die Lagewerte, die sich deutlicher auf dem Rückzug befinden. Hierzu trägt auch die ausgeprägte Schwäche in der Region Asien ex Japan bei.

Puh! Das gefällt mir nicht. Dennoch, die Börsen-Bullen (zu denen ich mich weiterhin zähle) brauchen jetzt nicht gleich das Feld zu räumen. Zwar basiert die Erhebung auf einer Umfrage bei mehr als 2.000 Anlegern, darunter über 200 Institutionen. Doch können sich noch so viele Börsenexperten irren – vor allem beim Blick nach vorn. Die globale Konjunktur läuft demnach auf Hochtouren, doch die Dynamik wird schwächer. Hierzu trägt auch die Abkühlung in der Region Asien ex Japan bei. In der Eurozone schreitet die Erholung der Lagewerte weiter voran. Jedoch verliert auch hier die Erwartungskomponente deutlich und markiert damit den dritten Rückgang in Folge.

Erläutert Sentix: Volkswirte erkennen traditionell in einem dreimaligen Rückgang eine Trendwende. Demnach sollte dieser Rückgang nicht als bloßer Momentum-Verlust abgetan werden, sondern als Warnhinweis verstanden werden. Als „first mover“ unter den Frühindikatoren kündigt diese Entwicklungen deutliche Rückgänge in weiteren Frühindikatoren an. Die Entwicklung dürfte daher zu einer erhöhten Marktvolatilität in den kommenden Wochen beitragen. 2006 und 2010, wo wir ähnliche Phasen durchlaufen haben, folgten Zwischenkorrekturen am Aktienmarkt von rund 10%.

Okay, Warnhinweise sollten wir immer ernst nehmen, meine Freunde. Ob und wie man darauf reagiert, ist eine individuelle Angelegenheit. Und was sagt das Wetter? An meinem Wohnort scheint wieder die Sonne, allerdings ist es auch stark bewölkt.

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