Gazprom & Nord Stream 2: Verspielt der Erdgaskonzern jetzt das Vertrauen in ihn?

The Motley Fool · Uhr

Gazprom (WKN: 903276) und Nord Stream 2 hören nicht auf, zu polarisieren. Wobei die Fertigstellung und selbst die Zertifizierung derzeit nicht mehr primär im Fokus stehen. Nein, sondern eher die politische Bühne. Wobei sie nicht weniger imposant ist.

Im Zentrum stehen derzeit die allgemeinen politischen Beziehungen der westlichen Welt zu Russland. Insbesondere der Konflikt mit der Ukraine ist ein immer größer werdendes und entscheidendes Thema in diesen Tagen. Wobei natürlich auch wirtschaftliche Interessen nicht ganz ausgeblendet werden können.

Zurück zum Thema Gazprom und Nord Stream 2: Auch an anderer Stelle gibt es jetzt bemerkenswerte Schlagzeilen. Offenbar hält der Erdgaskonzern nämlich nicht die Versprechen, die er in Richtung politische Seite gegeben hat. Ob man damit weiteres Vertrauen verspielt, das muss sich zeigen.

Gazprom und Nord Stream 2: Bislang nicht mehr geliefert

Wie es im November noch hieß, sollten die Erdgasspeicher in Deutschlands aufgefüllt werden, um einer schwelenden Energiekrise den Schrecken zu nehmen. Kein Geringerer als Wladimir Putin hat im Rahmen einer Fernsehansprache den Chef des teilweisen Staatskonzerns Alexej Miller gebeten, die deutschen Erdgasspeicher aufzufüllen. Ab dem 8. November sollte demnach mehr Gas durch die bisherigen Verbindungen fließen.

Mit Blick auf Daten des Industrieverbands Gas Infrastructure Europe und die deutschen Reservoirs der Gazprom-Tochtergesellschaft Astora zeigt sich jedoch das Gegenteil. So seien die Erdgasspeicher auf einen durchschnittlichen Füllstand von 18 % nach zuvor 22 % gesunken. Ein niedersächsischer Großspeicher ist demnach lediglich noch zu 7 % gefüllt. Außer Reden nix gewesen? Ja, möglicherweise.

Gazprom und Nord Stream 2 polarisieren weiter. Das Aussetzen des Zertifizierungsverfahrens könnte, so eine Theorie der Kritiker, ebenfalls etwas mit dieser Ausgangslage zu tun haben. In den gängigen Kommentierungen heißt es weiter, dass sowohl der Kreml als auch der Erdgaskonzern ihren energiepolitischen Arm nutzen könnten, um das Verfahren zu beschleunigen. Zumal Putin im Vorfeld durchscheinen ließ, dass man die Förderquoten erhöhen werde, sobald Nord Stream 2 in Betrieb sei. Eine insgesamt verzwickte Ausgangslage, wie wir hier feststellen können.

Verspielt der Erdgaskonzern jetzt das Vertrauen in ihn?

Im Moment sind die Speicherniveaus in Deutschland jedenfalls eher niedrig, entgegen der Ankündigung Russlands, die Speicher auffüllen zu wollen. Zudem ist die allgemeine Situation rund um die Gazprom-Aktie und Nord Stream 2 mit Blick auf das Zertifizierungsverfahren weiterhin undurchsichtig. Der eskalierende Konflikt mit der Ukraine kommt ebenfalls hinzu.

Es gibt wieder einige Baustellen, mit denen das EU-Projekt derzeit konfrontiert ist. Wobei für mich der Vertrauensverlust und gegenteilige Handlungen vielleicht am wichtigsten sind. Die energiepolitische Abhängigkeit von Russland ist schließlich für Kritiker sowieso eine größere Baustelle. Wenn sich deren These in der ersten Not bestätigen sollte, könnte auch das zu einem Umdenken führen.

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