Streit mit Twitter nimmt kein Ende: Musk verkauft Tesla-Aktien
Musk hatte es groß angekündigt: Er als Fan der Meinungsfreiheit werde dafür sorgen, dass dieses Recht bei Twitter zurückkomme. Das sei der Zweck, Tesla zu kaufen. Und Musk schien es, ernst zu meinen. Am 25. April nahm der Vorstand von Twitter das Angebot nach anfänglichem Widerstand an und. Musk verpflichtete sich in einem Übernahmeangebot, den Tesla-Aktionären 54,20 Dollar je Aktie zu zahlen. Wir reden nicht von Peanuts: Das Angebot lag bei 44 Mrd. Dollar.
Aber es kam anders: Angeblich habe Twitter ihn über die Anzahl der Fake-Accounts getäuscht und ihm nicht alle Infos zur Verfügung gestellt. Im Ergebnis: Musk trat zurück. Das war am 8. Juli. Seine Begründung: Twitter habe gegen den Vertrag verstoßen. Twitter sieht das anders – und hat Klage eingereicht.
Das Verfahren beginnt im Oktober
Am 17. Oktober beginnt das Verfahren Twitter vs. Musk in Delaware. Musk rüstet sich nun für die Niederlage im Kampf gegen Twitter. Er hat nun 7,9 Millionen Tesla-Aktien im Gesamtwert von 6,9 Milliarden Dollar verkauft. Geld, das er dringend braucht, wenn er Twitter übernehmen will.
Ein Verkauf seiner Aktien ist für Musk nichts Neues: Anfang April veräußerte er schon Tesla-Aktien im Wert von 8,5 Milliarden Dollar. Anfänglich wollte er die Übernahme durch einen Wertpapierkredit finanzieren. Ein plötzlicher Kursrutsch bei Tesla machte ihm einen Strich durch die Rechnung und zwang ihn, die mehr Eigenkapital aufzubringen. Außerdem holte er Partner mit an Bord, wie den Software-Unternehmer Larry Ellison.
Musk: „Ich werde gewinnen und dann kaufe ich die Anteile zurück“
Musk gibt sich siegesgewiss: Das Recht sei auf seiner Seite und Twitter habe gegen den Vertrag verstoßen. Dem Gericht bleibe nichts anderes übrig, als ihm Recht zu geben. In diesem Falle werde er die Tesla-Aktien zurückkaufen.
Musk hielt zu Beginn seiner Verkaufsorgie knapp 23 Prozent der Aktien an Tesla, nun sind es noch 15 Prozent. Dieser Abverkauf blieb nicht folgenlos: Als Musk begann, Aktien im großen Stil zu verkaufen, kostete ein Anteilschein 1100 Dollar, fielen sie bis zum Mai auf 630 Dollar. Seitdem haben sie sich wieder etwas erholt und liegen nun bei rund 850 Dollar.
(mit Material von dpa-AFX)