Dax Vorbörse heute 17. Februar 2023: Erneute Zinssorgen belasten Dax vorbörslich – Erhöhung um 0,5 Prozentpunkte im Gespräch
Wieder größere Zinssorgen setzen dem Dax im vorbörslichen Handel zu. Knapp eine Stunde vor dem Handelsbeginn am Freitag signalisierte der X-Dax als außerbörslicher Indikator ein Minus von 0,6 Prozent auf 15.447 Punkte
Zinssorgen treiben die Anleger wieder um, nachdem die US-Erzeugerpreise im Januar weniger deutlich gesunken waren als erhofft. Gleichzeitig gingen die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe überraschend zurück. Vom Arbeitsmarkt kam damit also auch kein Signal an die US-Notenbank Fed, ihren Zinserhöhungskurs zur Inflationsbekämpfung ändern zu müssen.
Aussagen der Präsidentin der regionalen US-Notenbank in Cleveland, Loretta Mester, sowie des Fed-Präsidenten von St. Louis, James Bullard, sorgten vor dem US-Börsenschluss für zusätzliche Unruhe. Beide hatten betont, dass bei der nächsten Zinssitzung eine Erhöhung um nochmals 0,50 Prozentpunkte erwogen werde. Damit würde die Fed das Tempo wieder erhöhen, nachdem sie im Dezember und im Februar jeweils nur einen Schritt um 0,25 Prozentpunkte vorgenommen hatte.
Vor diesem Hintergrund dürften auch die Anleger am deutschen Aktienmarkt aktuelle Preisdaten wie die deutschen Erzeugerpreise für den Januar im Auge behalten, zumal die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Zinsen ebenfalls weiter anheben will. Am Nachmittag stehen noch Import- und Exportpreise aus den USA auf der Agenda.
Einzelwerte im Überblick
Unternehmensseitig stehen die Geschäftszahlen der Allianz im Fokus. Der Versicherer berichtete für das vergangene Jahr einen operativen Rekordgewinn und übertraf damit die Analystenerwartungen klar. Börsianer sprachen von insgesamt gewohnheitsmäßig soliden Zahlen - "mehr aber nicht". Indes sollte die hohe Dividende die Aktie stützen - vorbörslich zeigte sie sich aber kaum bewegt.
Negative Analystenaussagen belasteten hingegen die Aktien von Deutsche Post und Gea. Die US-Bank JPMorgan stufte die Titel des Logistikkonzerns ab und rät nun zur Untergewichtung. Angesichts deutlich fallender Luftfrachtraten bleibe er für die Express-Sparte des Logistikkonzerns vorsichtig und sorge sich angesichts der laufenden Tarifverhandlungen zunehmend um das Brief- und Päckchengeschäft, begründete Experte Samuel Bland sein neues Anlagevotum.
Beim Anlagenbauer Gea nahm Barclays-Analyst Lars Brorson einen ähnlichen Schritt vor. Er sieht die Margenstory in Gefahr, die seit 2019 ein wesentlicher Grund für die Neubewertung der Aktie gewesen sei. Er verwies auf Kosten für Teile und Löhne.
Wall Street beendet Handel mit Minus
Nach einem schwankenden Kursverlauf sind die New Yorker Börsen am Donnerstag in der Schlussstunde stärker ins Minus abgerutscht. Die Aussagen zweier Offizieller der US-Notenbank Fed, wonach diese eine Zinserhöhung um nochmals 0,50 Prozentpunkte erwägen, erhöhte wieder die Zinssorgen der Anleger.
Der Dow Jones Industrial verlor 1,26 Prozent auf 33.696,85 Punkte. Die vor Handelsbeginn veröffentlichten Erzeugerpreise hatten sich nicht so deutlich abgeschwächt wie erwartet. Der breiter gefasste S&P 500 fiel am Ende um 1,38 Prozent auf 4.090,41 Zähler. An der technologieorientierten Nasdaq-Börse wurde der Druck noch größer, weil dort die Anleger bei diesen wachstumsorientierten Werten für gewöhnlich noch sensibler auf Zinssorgen reagieren. Der Nasdaq 100 büßte 1,93 Prozent auf 12 442,48 Punkte ein.
Auch Asiens Börsen schwach
Wieder größere Infaltions- und Zinssorgen haben die Börsen Asiens am Freitag belastet. So hatten US-Erzeugerpreisdaten einen weniger als erhofft nachlassenden Inflationsdruck signalisiert und Vertreter der US-Notenbank Fed hatten sich für einen Zinsschritt um 0,5 Prozentpunkte ausgesprochen. In Tokio schloss der Nikkei 225 mit 0,7 Prozent im Minus. Der techwertelastige Hongkonger Hang-Seng-Index fiel um ein Prozent und der CSI-Index mit den 300 wichtigsten Werten der Börsen Shanghai und Shenzhen sank um 1,1 Prozent.
Renten
Bund-Future 134,32 -0,16%
Devisen: Euro fällt zum Dollar auf Einmonatstief
Der Euro hat am Freitagmorgen nachgegeben und ist zum US-Dollar auf den tiefsten Stand seit gut einem Monat gefallen. Am Morgen kostete die Gemeinschaftswährung 1,0633 Dollar und damit so wenig wie zuletzt Anfang Januar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Donnerstagnachmittag auf genau 1,07 Dollar festgesetzt.
Zum Wochenausklang stehen in der Eurozone einige Preisdaten auf dem Programm, darunter Herstellerpreise aus Deutschland und Verbraucherpreise aus Frankreich. In den USA werden ebenfalls Preisdaten erwartet, dort vom Außenhandel. Die Zahlen stehen angesichts der immer noch hohen Inflation besonders im Blick. Aus den Notenbanken wollen sich zudem einige hochrangige Vertreter zu Wort melden.
Euro/USD 1,0637 -0,34%
USD/Yen 134,75 +0,66%
Euro/Yen 143,34 +0,32%
Ölpreise geben weiter nach
Die Ölpreise sind am Freitag im frühen Handel weiter gefallen. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im April 84,32 US-Dollar. Das waren 82 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur März-Lieferung fiel um 83 Cent auf 77,66 Dollar.
Belastet wurden die Ölpreise durch den stärkeren Dollar. Am Rohölmarkt führt eine aufwertende US-Währung häufig zu Preisdruck, weil dann die Nachfrage aus anderen Währungsräumen wechselkursbedingt häufig zurückgeht. Für Belastung sorgten in der laufenden Woche auch steigende Erdölbestände in den USA und die Aussicht auf weitere Zinserhöhungen, insbesondere durch die US-Notenbank Federal Reserve.
Brent 84,42 -0,72 USD
WTI 77,78 -0,71 USD
Umstufungen von Aktien
- BARCLAYS HEBT ZIEL FÜR COMMERZBANK AUF 11 (10) EUR - 'EQUAL WEIGHT'
- BARCLAYS SENKT GEA GROUP AUF 'UNDERWEIGHT' (EQUAL WEIGHT) - ZIEL 38 (41) EUR
- BERENBERG HEBT ZIEL FÜR CTS EVENTIM AUF 84 (80) EUR - 'BUY'
- BERENBERG HEBT ZIEL FÜR WACKER NEUSON AUF 27 (22) EUR - 'BUY'
- BOFA HEBT ZIEL FÜR AIRBUS AUF 200 (185) EUR - 'BUY'
- DEUTSCHE BANK RESEARCH HEBT ZIEL FÜR COMMERZBANK AUF 15 (13) EUR - 'BUY'
- JPMORGAN SENKT DEUTSCHE POST AUF 'UNDERWEIGHT' (NEUTRAL) - ZIEL 31,50 (45) EUR
- JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR HAPAG-LLOYD AUF 133 (143) EUR - 'UNDERWEIGHT'
- JPMORGAN SETZT HAPAG-LLOYD AUF 'NEGATIVE CATALYST WATCH'
- SOCGEN HEBT ZIEL FÜR ZALANDO AUF 52 (35) EUR - 'BUY'
- WDH/GOLDMAN SENKT ZIEL FÜR NEMETSCHEK AUF 53 (54) EUR - 'NEUTRAL'
- WDH/JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR COMMERZBANK AUF 12,60 (9,80) EUR - 'NEUTRAL'
- JPMORGAN HEBT ZIM AUF 'OVERWEIGHT' (NEUTRAL) - ZIEL 30,40 (17,60) USD
- WDH/BOFA HEBT ZIEL FÜR CISCO AUF 56 (52) USD - 'BUY'
- CITIGROUP STARTET COLGATE-PALMOLIVE MIT 'BUY' - ZIEL 84 USD
- CITIGROUP STARTET PROCTER & GAMBLE MIT 'BUY' - ZIEL 160 USD
- CITIGROUP STARTET COCA-COLA MIT 'BUY' - ZIEL 68 USD
- CITIGROUP STARTET PEPSICO MIT 'NEUTRAL' - ZIEL 180 USD
- CITIGROUP STARTET ESTEE LAUDER MIT 'BUY' - ZIEL 295 USD
- CITIGROUP STARTET KEURIG DR PEPPER MIT 'NEUTRAL' - ZIEL 37 USD
- CITIGROUP STARTET CHURCH & DWIGHT MIT 'NEUTRAL' - ZIEL 85 USD
- CITIGROUP STARTET CLOROX MIT 'NEUTRAL' - ZIEL 155 USD
- CITIGROUP STARTET NEWELL BRANDS MIT 'NEUTRAL' - ZIEL 15 USD
- CITIGROUP STARTET BROWN-FORMAN MIT 'SELL' - ZIEL 62 USD
- CITIGROUP STARTET CONSTELLATION BRANDS MIT 'BUY' - ZIEL 265 USD
- CITIGROUP STARTET KIMBERLY-CLARK MIT 'SELL' - ZIEL 120 USD
- CITIGROUP STARTET BOSTON BEER MIT 'NEUTRAL' - ZIEL 370 USD
- CITIGROUP STARTET COTY MIT 'NEUTRAL'
- BOFA HEBT ZIEL FÜR APPLIED MATERIALS AUF 150 (140) USD - 'BUY'
- DEUTSCHE BANK RESEARCH HEBT ZIEL FÜR APPLIED MATERIALS AUF 125 (118)USD - 'BUY'
- BARCLAYS HEBT ZIEL FÜR PERNOD RICARD AUF 268 (264) EUR - 'OVERWEIGHT'
- BARCLAYS HEBT ZIEL FÜR SCHNEIDER ELECTRIC AUF 170 (160) EUR - 'OVERWEIGHT'
- BARCLAYS SENKT RANDSTAD AUF 'EQUAL WEIGHT' - ZIEL 62,50 EUR
- BARCLAYS SENKT RECORDATI AUF 'UNDERWEIGHT' (EQUAL WEIGHT) - ZIEL 35 (40) EUR
- BOFA HEBT ZIEL FÜR AIR LIQUIDE AUF 180 (170) EUR - 'BUY'
- BOFA HEBT ZIEL FÜR RELX AUF 2920 (2820) PENCE - 'BUY'
- CREDIT SUISSE HEBT ZIEL FÜR RELX AUF 2860 (2800) PENCE - 'OUTPERFORM'
- CREDIT SUISSE HEBT ZIEL FÜR SCHNEIDER ELECTRIC AUF 180 (160) EUR - 'OUTPERFORM'
- DEUTSCHE BANK RESEARCH HEBT ZIEL FÜR A
- DEUTSCHE BANK RESEARCH HEBT ZIEL FÜR AIR LIQUIDE AUF 183 (169) EUR - 'BUY'
- DEUTSCHE BANK RESEARCH HEBT ZIEL FÜR PERNOD RICARD AUF 167 (161) EUR - 'SELL'
- GOLDMAN HEBT ZIEL FÜR WPP AUF 1310 (1158) PENCE - 'BUY'
- JEFFERIES HEBT ZIEL FÜR INDITEX AUF 33 (28) EUR - 'BUY'
- JPMORGAN HEBT KUEHNE + NAGEL AUF 'OVERWEIGHT' (NEUTRAL) - ZIEL 280 (240) CHF
- JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR VINCI AUF 124 (117) EUR - 'OVERWEIGHT'
- JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR A P MOLLER-MAERSK AUF 25080 (25500) DKK - 'OVERWEIGHT'
- JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR NUTRIEN AUF 92 (95) USD - 'OVERWEIGHT'
- JPMORGAN SETZT KUEHNE + NAGEL AUF 'POSITIVE CATALYST WATCH'
- KEEFE, BRUYETTE & WOODS HEBT BANCO BPM AUF 'OUTPERFORM' - ZIEL 5,81 EUR
- KEEFE, BRUYETTE & WOODS HEBT BPER BANCA AUF 'OUTPERFORM' - ZIEL 3,85 EUR
- KEEFE, BRUYETTE & WOODS HEBT CREDITO EMILIANO AUF 'OUTPERFORM' - ZIEL 10,69 EUR
- KEEFE, BRUYETTE & WOODS HEBT INTESA SANPAOLO AUF 'OUTPERFORM' - ZIEL 3,43 EUR
- KEEFE, BRUYETTE & WOODS SENKT MEDIOBANCA AUF 'UNDERPERFROM' - ZIEL 11,15 EUR
- NUMIS SENKT BRITISH LAND AUF 'ADD' - ZIEL 530 PENCE
- NUMIS SENKT CAPITAL & COUNTIES AUF 'ADD' - ZIEL 140 PENCE
- NUMIS SENKT DERWENT LONDON AUF 'ADD' - ZIEL 3050 PENCE
- NUMIS SENKT HAMMERSON AUF 'ADD' - ZIEL 34 PENCE
- NUMIS SENKT LAND SECURITIES AUF 'ADD' - ZIEL 800 PENCE
- NUMIS SENKT LONDONMETRIC AUF 'ADD' - ZIEL 230 PENCE
- NUMIS SENKT PRIMARY HEALTH AUF 'HOLD' - ZIEL 120 PENCE
- RBC SENKT DIRECT LINE AUF 'SECTOR PERFORM' (OUTPERFORM) - ZIEL 190 (260) PENCE
- WDH/DZ BANK HEBT FAIREN WERT FÜR ORANGE AUF 13 (12) EUR - 'KAUFEN'
- WDH/JEFFERIES HEBT ZIEL FÜR AIR LIQUIDE AUF 130 (124) EUR - 'UNDERPERFORM'
- WDH/JEFFERIES HEBT ZIEL FÜR PERNOD RICARD AUF 240 (215) EUR - 'BUY'
Termine Unternehmen
06:00 CHE: Sika AG, Jahreszahlen
07:00 DEU: Allianz, Jahreszahlen (11.00 Bilanz-Pk)
07:00 FRA: Safran, Jahreszahlen
07:00 CHE: BB Biotech, Jahreszahlen
07:00 CHE: Swiss Re, Jahreszahlen
07:30 DEU: Uniper, Jahreszahlen
07:30 DEU: Douglas, Q1-Zahlen
07:30 DEU: Mercedes-Benz Group AG, Jahreszahlen (9.00 Pk, 10.15 Analystencall)
07:30 FRA: EdF, Jahreszahlen
08:00 FRA: Hermes, Jahreszahlen
08:00 GBR: Natwest, Jahreszahlen
08:30 DEU: Sartorius, Geschäftsbericht
09:00 DEU: Volkswagen Konzern, Auslieferungen 01/23
17:45 CHE: Temenos Group, Jahreszahlen
USA: Deere & Co, Q1-Zahlen
Termine Konjunktur
08:00 DEU: Erzeugerpreise gewerblicher Produkte 01/23
08:00 DEU: Umsatz im Gastgewerbe, Dezember und Jahr 2022
08:00 DEU: Verarbeitendes Gewerbe (Auftragsbestandsindex und Reichweiten), Dezember
08:00 GBR: Einzelhandelsumsatz 01/23
08:30 CHE: BFS: Umsatzstatistik Industrie Q4/22
08:45 FRA: Verbraucherpreise 01/23 (endgültig)
10:00 EUR: EZB Leistungsbilanz 12/22
14:30 USA: Im- und Exportpreise 01/23
16:00 USA: Frühindikator 01/23
17:00 RUS: BIP Q4/22 (vorab)
EUR: Moody's Ratingergebnis Brandburg, Sachsen-Anhalt, Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Berlin, Bayern, Moldawien, Schweiz
EUR: Fitch Ratingergebnis Serbien, Slowakei
EUR: S&P Ratingergebnis Estland, Polen
Sonstige Termine
DEU: Münchner Sicherheitskonferenz (MSC), München
09:00 DEU: Öffentliche Anhörung der Expertenkommission zum Volksentscheid «Deutsche Wohnen und Co. enteignen», Berlin
10:00 DEU: BER-Untersuchungsausschuss im Landtag Brandenburg zu den Kosten- und Terminüberschreitungen des eröffneten Flughafens, Potsdam
Redaktion onvista/dpa-AFX