DIHK - Unternehmen fordern bei IT-Notfall mehr Hilfe vom Staat

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Berlin (Reuters) - Digitale Erpressung, Sabotage, Spionage: Viele Betriebe fühlen sich einer Umfrage zufolge angesichts der zunehmenden Bedrohung durch Cyberangriffe allein gelassen.

Mehr als jedes dritte Unternehmen, das einen generellen Unterstützungsbedarf anmeldet, fordert bei einem IT-Notfall mehr Hilfe vom Staat. Das geht aus einer am Montag veröffentlichten Umfrage der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) unter 4000 Firmen hervor. Sei der Schadenfall eingetreten, wüssten betroffene Unternehmen häufig nicht, an wen sie sich um Hilfe wenden können.

"Es reicht nicht, dass sich Unternehmen allein gegen Cyberangriffe wappnen", sagte Ilja Nothnagel von der DIHK-Hauptgeschäftsführung. "Wir brauchen auch öffentliche Stellen, die genau wissen, was im Ernstfall zu tun ist." Ein effektives Zusammenspiel von Staat und Wirtschaft sei hier unerlässlich. "Es gilt für alle, einen Beitrag zur Erhöhung der Cybersicherheit und damit der Resilienz der gesamten Wirtschaft zu leisten", sagte Nothnagel. So sollte der Staat die Unternehmen besser mit passgenauen Informationen zur aktuellen Bedrohungslage versorgen.

Die meisten Unternehmen haben eigenen Angaben nach mit technischen Cybersicherheitsmaßnahmen vorgesorgt und sichern ihre Daten beispielsweise mittels sogenannter Backups (91 Prozent). Unternehmen spielen in der Regel auch turnusmäßig IT-Sicherheitsupdates ein (74 Prozent). Doch gerade bei den kleinsten Unternehmen gibt es der DIHK zufolge noch Baustellen: Nur knapp zwei Drittel der Unternehmen mit weniger als zehn Mitarbeitenden nehmen laufend Sicherheitsupdates vor.

Jedes dritte Unternehmen, das generell Unterstützungsbedarf anmeldet, benötigt Hilfe bei der Suche nach einem vertrauenswürdigen IT-Dienstleister für die Umsetzung entsprechender Maßnahmen. Weitere 41 Prozent suchen Anlaufstellen zu den Themen Sensibilisierung für Informationssicherheit im Betrieb und der Weiterbildung von Mitarbeitenden. Besonders großer Informationsbedarf (88 Prozent) besteht im Hinblick auf gesetzliche Sicherheits- und Datenschutzanforderungen, so der DIHK.

(Bericht von Rene Wagner, redigiert von Ralf Bode. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

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